hessenholzDer neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 15

hessenschau update, Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vorgestern Abend spielt eine der wichtigsten amerikanischen Bands der 1990er Jahre in Hessen: Pearl Jam, die neben Nirvana für die Popularität der Musikrichtung Grunge gesorgt haben, werden die Festhalle in Frankfurt rocken. Vorab hat die Band auf Instagram ein Foto gepostet, auf dem sich die Band-Mitglieder als Bembel-Fans outen. Ob es diesen Pearl-Jam-Bembel wohl auch am Merchandising-Stand gibt? Vermutlich nicht. Schade eigentlich.

Holz wird knapp

Haben Sie eine Gas-Heizung? Und haben Sie sich bei den ganzen Meldungen zu russischem Gas und Öl und dem bevorstehenden Winter schon einmal gedacht, dass diejenigen gut dran sind, die einen Holzofen im Wohnzimmer stehen haben? Dann sollten Sie sich diesen Artikel hier mal durchlesen.

Darin schildert mein Kollege Max Sprick nämlich die Probleme des Holzhändlers Niels Klahold aus Vellmar: Holz ist durch die hohe Nachfrage nicht nur sehr teuer geworden, sondern auch sehr rar. Bis zu 50 Anrufe bekommt Klahold täglich, von Menschen, die sich mit Brennholz für diesen von Habeck angekündigten harten Winter wappnen wollen. "Brennholz ist das neue Klopapier", sagt Klahold.

Da Holz aber in der Regel Monate im Voraus bestellt werden muss, ist das Problem kurzfristig nicht zu lösen. Unseriöse Anbieter würden schon Holz verkaufen, das aus Raubbau etwa aus rumänischen Nationalparks stamme.


Frankfurt bekommt eine neue Bahnhofshalle - unter der Erde

Einer der größten Kopfbahnhöfe Deutschlands steht in Frankfurt. Kopfbahnhof bedeutet: Die Gleise enden im Bahnhof und ein Zug muss rückwärts wieder raus fahren, wenn er den Bahnhof verlassen will. Zudem können Züge immer nur aus einer Richtung kommen. Bei einem Durchgangsbahnhof hingegen können Züge direkt durchfahren. Zudem kann der Bahnhof aus zwei Richtungen angefahren werden. Der Bahnhof in Kassel-Wilhelmshöhe ist zum Beispiel so ein Durchgangsbahnhof.

Und auch der Frankfurter Hauptbahnhof soll so ein Durchgangsbahnhof werden - zumindest für den Fernverkehr. Und weil auf der anderen Seite der Bahnhofshalle direkt das Bahnhofsviertel steht und man da schlecht die ICE durchfahren lassen kann, soll der neue Fernbahnhof 40 Meter unter der Erde gebaut werden. 2040 soll es "schon" soweit sein und das ganze Projekt wird aktuell mit 3,6 Milliarden Euro beziffert. Alleine die Planungsphase soll bis 2030 gehen.

Warum das Ganze? Weil sich Regionalzüge und ICE durch die getrennte Abfertigung nicht mehr in die Quere kämen. Zudem kämen die Schnellzüge durch die zum Teil vom Regionalverkehr abgetrennten Gleise unter der Erde schneller durch das Rhein-Main-Gebiet. Wenn ich mir die tatsächlichen Umsetzungszeiten von solchen Großprojekten aber anschaue, fürchte ich, dass ich in meinem Berufspendler-Leben von diesen Vorteilen nicht mehr profitieren werde ...

Am Frankfurter Hauptbahnhof soll ein Bahntunnel samt neuem Bahnhof für Fernzüge entstehen. Bild © Imago Images


Der A380 ist zurück

Ich stelle gerade fest, dass diese Ausgabe ein wenig verkehrslastig ist. Aber keine Sorge: Gleich kommt noch einmal Kultur! Und was mit Tieren kommt auch noch!

Vorher möchte ich Ihnen aber noch berichten, dass die Lufthansa ihre ausgemusterten Airbus A380 wieder abstauben und in die Luft schicken möchte. Schon 2023 soll es soweit sein und damit drei Jahre nach ihrer Corona-bedingten Deaktivierung 2020. Acht Flugzeuge sollen dann wieder bis zu 509 Passagiere pro Maschine befördern. Grund für die Reaktivierung ist laut Lufthansa die stark gestiegene Nachfrage nach Flugtickets und die verzögerte Auslieferung bereits bestellter Flugzeuge.


16-Jähriger mit Udo Lindenberg auf Tour

Paul McCartney feierte vergangene Woche seinen 80. Geburtstag und spielte wenige Tage später vor 100.000 Musik-Fans beim Glastonbury-Festival in England. Ganz so alt ist Udo Lindenberg mit seinen 76 Jahren noch nicht, aber viel fehlt nicht. Und auch ihn kriegt man einfach nicht von der Bühne runter. Aktuell befindet er sich auf großer "UDOPIUM LIVE"-Tour quer durch Deutschland. Mit dabei: der 16-jährige Phil aus Wabern-Unshausen. Er hat bei einem Casting überzeugt und darf jetzt Udo Lindenberg drei Wochen lang begleiten. In diesem Beitrag der hessenschau erzählt er, wie es ist, mit dem Panikrocker auf Tour zu sein.

Noch ein kurzer Blick auf die Corona-Zahlen, die es heute wieder gab: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hessen ist von 763 auf 762 gefallen, es gab 13.104 Neuinfektionen und neun weitere Todesfälle. Am höchsten sind die Inzidenzen aktuell in den Kreisen Rheingau-Taunus (1.059), Vogelsberg (1.058) und Waldeck-Frankenberg (1.018).


Eins noch ...

Als ich über die Schlagzeile stolperte, dass "Mr. Happy Face" offiziell der hässlichste Hund der Welt sei, dachte ich noch, ich könnte hier sowas schreiben wie: "Also sooo hässlich ist er doch gar nicht. Eigentlich ist er doch ganz niedlich!" Da hatte ich aber noch nicht die Fotos dieses Hundes gesehen. Denn als ich die sah, dachte ich: "Das ist doch kein Hund!" Ganz ehrlich: Ich glaube, das ist wirklich der hässlichste Hund der Welt.

Aber ist es nicht gemein, so eine Wahl zu veranstalten? Macht man bei Menschen ja auch nicht: "Herr XYZ ist hiermit offiziell der hässlichste Mensch der Welt!" (ich hoffe, es gibt niemanden, der wirklich XYZ heißt und sich jetzt angegriffen fühlt ...) Die Aussage dieses Wettbewerbs ist aber tatsächlich recht charmant: Egal wie hässlich ein Hund ist - am Ende sind sie alle treue Begleiter. Auch ein Hund kann nichts für sein Aussehen und wahre Schönheit kommt halt doch von innen - so abgedroschen es klingen mag.

Foto:
Muss sein Brennholz nun viel teurer verkaufen: Niels Klahold
© hessenschau.de