museumsufer ffm Vortrag im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte am 16. Januar

Karin Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Montag, 16. Januar, spricht Prof. Barbara Dölemeyer im Institut für Stadtgeschichte über die Emigrantinnen und Emigranten der 1848er Revolution. Ihr Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Auf die Barrikaden! Paulskirchenparlament und Revolution 1848/49 in Frankfurt“. Die Vortragsreihe veranstaltet das Institut für Stadtgeschichte zusammen mit der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte.

In diesem Zusammenhang fällt einem spontan die Wahl der Hauptstadt Westdeutschlands ein. Die Frankfurter waren daraus eingerichtet. Hintergrund ist natürlich die demokratische Geschichte der Stadt. Aber statt Frankfurts wurde Bonn genommen, eine ehrenwerte, aber etwas verschlafene Stadt sehr im Westen Deutschlands. Berlin nun ist traditionell die Hauptstadt des Kaiserreichs, das preußisch orientiert war. Bei der Reichsgründung war Frankfurt völlig draußen, denn die freie Reichsstadt wurde ja zurecht mit der Demokratiebewegung in Verbindung gebracht. Das war der eine 'Nachteil', der andere war die Stadt der Kaiserwahl und Kaiserkrönung. Denn da handelte es sich ja um die 'echten' Kaiser, die des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, jahrhunderelang in Person der Habsburger.

Nach dem Scheitern der Revolution 1848/49 wurden die Träger der Revolution, Liberale und Demokraten, von den Behörden der Restaurationszeit politisch verfolgt. Viele von ihnen verließen die Staaten des Deutschen Bundes, um – oft über die Schweiz – nach Übersee zu emigrieren. Unter diesen „Forty-Eighters“ machten etliche als Journalisten, Politiker, Militärs oder Unternehmer Karriere. Zu ihnen gehörten auch einige Frauen, die teils als Gefährtinnen der Männer, teils als selbständige Vertreterinnen ihrer Forderungen, im Ausland – meist den USA – ihre Ideen zu verwirklichen suchten.

Der Vortrag behandelt zum einen die Einflüsse, die die Emigrantinnen und Emigranten in ihrer neuen Heimat auf unterschiedlichen Feldern gesellschaftlichen Lebens ausübten, und zum anderen die Impulse, die von ihnen auf die (politische) Entwicklung in Deutschland ausgingen.

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Dormitorium des Karmeliterklosters, Münzgasse 9. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Mitglieder der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte erhalten freien Eintritt.

Die am 12. September 2022 eröffnete Ausstellung „Auf die Barrikaden!“ nimmt insbesondere das Geschehen in der Stadt Frankfurt in den Revolutionsjahren in den Blick. Im Mittelpunkt steht der Septemberaufstand 1848 mit Barrikadenkämpfen und der Ermordung zweier Abgeordneter. Er wird als zentrales Ereignis und Wendepunkt der Revolution in die allgemeinen revolutionären Entwicklungen eingeordnet.


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Weitere Informationen unter stadtgeschichte-ffm.de.