Eintracht Frankfurt unterliegt verdient 0:2 Bayer 04 Leverkusen

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Da muß man nicht viele Worte machen. Auf Seiten der Eintracht ein mieses Spiel, das man zwar begründen kann  - mit fehlenden Spielern: „Wir waren heute nicht bundesligatauglich“, so Trainer Armin Veh und um den ging's zum Schluß in einem grandiosen Abschiedsszenario, daß manchem die Tränen in den Augen standen – , was für das schwache Spiel dennoch keine ausreichende Begründung ist.

 

 

Zuerst also Veh, der sich trotz der Niederlage einer jubelnden Masse gegenübersah – ausverkauft mit über 51 000 Zuschauern. Die Fankurve ist immer eine ansehenswerte Kulisse, weil die einzelnen Gruppierungen je ihren Teil zu einem gemeinsamen Auftritt beitragen. Jetzt wurde einfach mit Fahnen und sonstigem gewunken und ARMIN oder VEH gerufen, oder beides, dazu noch geklatscht, auf jeden Fall konnte man sehen, daß der auf dem Rasen vor der Kurve stehende Veh Kußhändchen warf. Tränen gab es schon vor dem Spiel, als er ebenso begrüßt wurde.

 

Geholfen hat das den Eintrachtspielern nicht. Wie auch immer man es begründen kann, es war ein fahriges, kein überlegt nach vorne Drängen. In der Pressekonferenz fügte Veh dann noch hinzu, daß der Ball an diesem Tag nicht Freund der Mannschaft gewesen sei, sondern eher Feind. Die Statistik sagt etwas anderes. Die spricht von 51 Prozent gewonnenen Zweikämpfen und sogar von 54 Prozent siegreichen Aktionen am Ball der Frankfurter. Das nutzt nur nichts, denn ein guter Indikator für Spiele ist durchaus immer die Anzahl der Torschüsse. Denn ohne die fallen keine Tore. Ganze 6 waren es auf Eintrachtseite. In diesem Spiel schien wohl die Chance für ein Tor bei Torschüssen 10:1 zu liegen. Denn die Leverkusener brauchten für ihre zwei Tore auch immerhin 21 Schüsse Richtung Tor.

 

Und nun zum Spiel. Interimstrainer Sascha Lewandowski gratulierte seiner Mannschaft zu einer richtig guten ersten Halbzeit. Das stimmt. Und in der fielen auch die zwei Tore. Von beginn an, wurde aufs Eintrachttor gedrängt und man konnte sehen, wie in schnellen Zügen die Bayerspieler die Eintrachtler sehr alt aussehen ließen. Sie waren spritziger, fußballerisch fast in einer anderen Liga, vor allem aber motivierter. Eigentlich kann man das nicht verstehen, daß die Eintrachtler ihren Trainer spielerisch nicht würdiger verabschiedeten. Die wissen, daß sie drinnen bleiben, drinnen in der Ersten Liga, war so eine der Interpretationen. Für Bayer Leverkusen dagegen geht es um die Verteidigung des vierten Rangs und den Traum von der Champions League.

 

Erstaunlich eigentlich, daß es beim überlegenen Spiel von Leverkusen 27 Minuten brauchte bis zu deren 0:1 Führung. Dafür wurde dies durch Gonzalo Castro ein besonders schönes Tor. Blitzschnell ging es zu. Lars Bender spielte Eren Derdiyok an – der Ersatz für den erstmals seit 2010 auf dem Platz fehlenden Stefan Kießling war - , sofort gab dieser den Ball an Castro weiter, der direkt verwandelte: 0:1. Neun Minuten später war der Sack zu, wie Fußballreporter gerne sprechen. Denn mit dem in der 36. Minute erzielten Tor von Emre Can und dem 0:2 gab die Eintracht gleich jede Hoffnung auf, bestehen zu können. Can kommt übrigens aus Frankfurt und zeigte sich nach dem Spiel überglücklich. Seine ganze heimatliche Familie verfolgte im Stadion das Spiel.

 

So bleiben von diesem Spiel die Emotionen in Erinnerung. Denn mit Trainer Veh ist die Eintracht aus der Zweiten Liga aufgestiegen, hat dann sogar die Europaspiele erreicht, wo sie sich wirklich wacker geschlagen hatte - und die Fans Frankfurt in den jeweiligen Stadien berühmt machte - und ist jetzt mit ihm nicht abgestiegen, so könnte man die gemeinsame Erfolgsgeschichte in Kurzfassung bringen. Das nächste und letzte Saisonspiel von Bayer geht zu Hause gegen Werder Bremen und die Eintracht fährt nach Augsburg, wo es für den FC Augsburg mit 49 Punkten auf Platz 8 eigentlich um nichts mehr geht. Aber wär hätte das vor dieser Saison gedacht, daß die Eintracht auf dem dreizehnten und Augsburg fünf Plätze vor ihr rangiert.

 

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