wer war fritzVernissage der Ausstellung im Museum Judengasse, Jüdisches Museum Frankfurt am 16. August

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Mittwoch, 16. August, eröffnet um 19 Uhr das Jüdische Museum im Museum Judengasse in der Battonnstraße 47 die Ausstellung „Wer war Fritz Kittel? Ein Reichsbahnarbeiter entscheidet sich – Zwei Familien 1933-2022“. Die Schau läuft bis 18. Oktober.

Bei der Suche nach ihrer Familiengeschichte entdeckte die Schriftstellerin Esther Dischereit familiäre Verbindungen zu dem Güterbodenarbeiter der Reichsbahn Fritz Kitte. Er hatte ihre Mutter und Schwester, die Jüdinnen Hella Zacharias und ihre Tochter Hannelore, 1944 versteckt. Der Bahnangestellte überzeugte die beiden zunächst, ihn bei seiner Versetzung von Sorau im heutigen Polen nach Heringen in Hessen zu begleiten und gab sie dort anschließend bei den Behörden als seine Ehefrau und sein Kind aus. Dank Fritz Kittel haben Hella und Hannelore Zacharias die Schoa überlebt. Seiner eigenen Familie hat der Bahnarbeiter später nie von der mutigen Tat erzählt.

Esther Dischereit, die Tochter aus zweiter Ehe von Hella Zacharias, kontaktierte die Nachkommen von Fritz Kittel, nachdem sie die Geschichte ihrer Mutter entdeckt hatte. Beide Familien begaben sich 2019 auf die gemeinsame Suche nach Familienspuren von Polen nach Hessen. Die Wanderausstellung „Wer war Fritz Kittel?“ präsentiert diese Spurensuche mit historischen Zeugnissen sowie autobiografischen und literarischen Texten der Schriftstellerin Esther Dischereit.

Das Jüdische Museum präsentiert die Wanderausstellung in Kooperation mit der Historischen Sammlung der Deutschen Bahn.

Die Ausstellung eröffnen:

Eva Sabrina Atlan, stellvertretende Direktorin des Jüdischen Museums
Susanne Kill, Leiterin der Abteilung Konzerngeschichte/Historische Sammlung der Deutschen Bahn
Ernestine Dickhaut, Tochter von Fritz Kittel
Esther Dischereit, Schriftstellerin und Kuratorin der Ausstellung

Danach findet eine Lesung mit Esther Dischereit und der Schauspielerin Julia von Sell statt.

Foto:
©Jüd. Museum

Info:
Der Eintritt in die Ausstellung ist im Rahmen der Vernissage kostenfrei.
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