museumsufer frankfurtFührung durch die Frankfurter Ausstellung am Sonntag, 13. August

Katharina Klein

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Da können sich die Frankfurter etwas darauf einbilden. Daß ihre Stadt mit der für das zukünftige Parlament von denen ausgesucht wurde, die den Versuch unternahmen in einem zersplitterten Land mit lauter Kleinherrschern und dem großen Kaiser dazu, eine demokratische Einrichtung wie ein Parlament für die Bewohner der vielen deutschsprachigen Kleinstaaten sowie für Österreich und Preußen. Frankfurt? Klar, denn es war die Stadt der Kaiserwahl und Kaiserkrönung gewesen, was auch noch für etwas galt, als es den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nicht mehr gab, da der Amtsinhaber, Kaiser Franz II am 6. August 1806 dieses Reich auflöste. Dafür gab es zwei Gründe: viele deutsche Kleinstaaten hatten sich im RHEINBUND zusammengesschlossen, weil sie sich durch eine Kooperation mit Frankreich bessere Bedingungen erhofften, was das Reich schwächte. Napoleon war auf seinem militärischen Siegeszug durch Europa. Kaiser Franz wollte verhindern, daß sich Napoleon zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs ausrufen könnte. Also gab es kein Reich mehr!  
  
Am Sonntag, 13. August, führt um 15 Uhr Thomas Bauer im Institut für Stadtgeschichte durch die Ausstellung „Auf die Barrikaden! Paulskirchenparlament und Revolution 1848/49 in Frankfurt“. Die Führung beleuchtet die wichtigsten Ereignisse, Protagonisten und Entscheidungen der Revolutionsjahre 1848/49 und gibt Einblick in die konzeptionellen Überlegungen.

In der Frankfurter Paulskirche tagte 1848/49 das erste gewählte deutsche Parlament: Insgesamt 809 Abgeordnete debattierten im Kirchenrund und erarbeiteten eine Verfassung mit Grundrechtskatalog für den zu schaffenden deutschen Nationalstaat.

Die von Bauer zusammen mit Markus Häfner kuratierte Ausstellung untersucht die Demokratiebewegungen und Reformbemühungen im Stadtstaat Frankfurt zwischen 1848 und 1850, politische Ereignisse, Versammlungen und Akteure. Im Mittelpunkt steht der Septemberaufstand 1848 mit Barrikadenkämpfen und der Ermordung zweier Abgeordneter als zentrales Ereignis und Wendepunkt der Revolution. Hierbei werden die Frankfurter Ereignisse eingeordnet in die allgemeinen revolutionären Entwicklungen und in die Debatten der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche.

Foto:
©Museumsufer Frankfurt

Info:
Weitere Informationen finden sich auf der Website des Instituts unter stadtgeschichte-ffm.de.
Treffpunkt zur Führung ist das Dormitorium im Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9. Die Teilnahme kostet sechs Euro, ermäßigt drei Euro.