Vortrag aus der Reihe „Müssen wir wachsen? Antworten aus Natur, Wirtschaft und Gesellschaft im Senckenbergmuseum in Frankfurt am Main

 

Katharina Klein

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Kann es ein Wirtschaften geben, das sich in den Grenzen ökologischer Nachhaltigkeit bewegt? Was kann wachsen, was muss schrumpfen? Was kann grünes Wachstum leisten? Der Vortrag von Prof. Dr. Martin Jänicke (Forschungszentrum für Umweltpolitik, Berlin) beleuchtet die aktuelle Debatte um grünes Wachstum und nachhaltiges Wirtschaften.

 

Der Vortrag ist Teil der aktuellen Reihe „Müssen wir wachsen? Antworten aus Natur, Wirtschaft und Gesellschaft“, die von Senckenberg und dem LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) von März bis September 2014 gemeinsam veranstaltetet wird. Den nächsten Vortrag: Grünes Wachstum – Chance oder Schimäre? bestreitet am 2. Juli als Referent: Prof. Dr. Martin Jänicke, Gründungsdirektor des Forschungszentrums für Umweltpolitik (FFU) der Freien Universität Berlin.

 

Rund um den Globus reden sich Experten die Köpfe über das Thema Wirtschaftswachstum heiß. Die zugrunde gelegten Annahmen sind dabei nicht unumstritten. Die neo-liberale Philosophie lebt von der Vorstellung, man könne „schlummernde Wachstumskräfte“ mit den Mitteln der Politik „entfesseln“. Ebenso wird angenommen, daß es hoher Wachstumsraten bedürfe, um die vorherrschenden sozialen und gesellschaftlichen Probleme zu lösen. Gleichzeitig sagen andere Stimmen, daß ein Verzicht auf wirtschaftliches Wachstum unsere ökologischen Probleme lösen könnte. Im Vortrag wird diskutiert, was an solchen Annahmen falsch oder auch richtig ist: Kann es in Wirtschaft und Gesellschaft überhaupt „grünes“ Wachstum geben oder existiert dieses nur in der Natur? Und falls ja – ist „grünes“ Wachstum tatsächlich eine Chance für nachhaltiges Wirtschaften und damit ein Ausweg aus dem Dilemma, durch Wachstum die eigenen Lebens- und Produktionsgrundlagen zu zerstören?

 

 

INFO:

 

Datum: Mittwoch, 2. Juli, 19:15 Uhr,

Ort: Hörsaal des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F), Georg-Voigt-Straße 14-16, 60325 Frankfurt

 

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

 

Prof. Dr. Martin Jänicke ist als Politikwissenschaftler seit 40 Jahren im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politikberatung und aktiver Politik tätig und war Planungsberater des Bundeskanzleramtes und Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Er gehörte wissenschaftlichen

Einrichtungen wie der Deutschen UNESCO-Kommission, dem Beirat des Berliner Wissenschaftszentrums und dem Sachverständigenrates für Umweltfragen an und leitete von 1986 bis 2007 das heutige Forschungszentrum für Umweltpolitik an der Freien Universität Berlin. Er

war Mitbegründer des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung und Mitglied im Internationalen Beirat des Wuppertal-Instituts (bis 2012).Jänicke war international als Politikberater tätig, z.B. als Berater der chinesischen Regierung. Derzeit ist er Fellow am IASS in Potsdam. Er ist an mehreren Veröffentlichungen des IPCC beteiligt und war Mitglied der Bundestags-Enquetekommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ (2011-13). Die Ergebnisse seiner zahlreichen deutschen und internationalen Forschungsvorhaben zu Themen wie

„Staatsversagen“, „ökologische Modernisierung“, „Erfolgsbedingungen von Umweltpolitik“ und zur „Grünen Industriellen Revolution“ erschienen in mehreren Sprachen. 1998 erhielt er den Preis der Stiftung Naturschutz Berlin und 2013 den Urban Mining Award.

 

LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum, Frankfurt am Main

Mit dem Ziel, anhand eines breit angelegten Methodenspektrums die komplexen Wechselwirkungen von Biodiversität und Klima zu entschlüsseln, wird das Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) seit 2008 im Rahmen der hessischen Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich ökonomischer Exzellenz (LOEWE) gefördert. Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und die Goethe Universität Frankfurt sowie weitere direkt eingebundene Partner kooperieren eng mit regionalen, nationalen und internationalen Institutionen aus Wissenschaft, Ressourcen- und Umweltmanagement, um Projektionen für die Zukunft zu entwickeln und wissenschaftlich gesicherte Empfehlungen für ein nachhaltiges Handeln zu geben.

Mehr unter www.bik-f.de

 

Die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt an Lebensformen zu erforschen und zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen erhalten und nachhaltig nutzen zu können - dafür arbeitet die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung seit nunmehr fast 200 Jahren. Ausstellungen und Museen sind die Schaufenster der Naturforschung, durch die Senckenberg aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse mit den Menschen teilt und Einblicke in vergangene und gegenwärtige Veränderungen der Natur, ihrer Ursachen und Wirkungen, vermittelt.

Mehr Informationen unter www.senckenberg.de

 

Foto: FU Berlin