Aktion am Gedenktag des Bombenabwurfs auf Hiroshima am 6. August 1945

 

Heinz Haber und pia

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Oberbürgermeister Peter Feldmann setzt ein deutliches Zeichen gegen Atomwaffen und läßt am 6. August, dem Gedenktag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, an der Paulskirche erstmals die Flagge der „Mayors für Peace“ (Bürgermeister für den Frieden) hissen. Die Flagge, die eine Friedenstaube zeigt, bleibt dort bis zum 9. August hängen, dem Tag des Bombenabwurfs auf Nagasaki.


Das finden wir eine gute Idee, denn Peter Feldmann zeigt damit, daß man die Verantwortung für Verbrechen an der Menschheit nicht immer nur denen da oben zuschieben kann, sondern daß auf jeder politischen Ebene Meinungsäußerungen kommen müssen, bis hin zum 'einfachen Bürger', der sich wehrt. Pauschale Aussagen helfen meist wenig, historische Gedenktage sind einfach für öffentliche Reaktionen und Demonstrationen sehr geeignet, wenn daraus keine Sonntagsreden werden, wovor man bei diesem Thema keine Angst haben muß.

 

Kazumi Matsui, Bürgermeister von Hiroshima und Präsident von „Mayors for Peace“, dankte Oberbürgermeister Feldmann für dessen Bereitschaft, sich in Frankfurt für die Ächtung von Atomwaffen einzusetzen. Im Falle eines Krieges oder nuklearen Angriffs würden besonders die Städte und damit die Zivilbevölkerung ausgelöscht, warnte Matsui. Er bittet Feldmann, „mit uns gemeinsam das absolute Übel der Atomwaffen zu eliminieren und nach einer Welt in Frieden zu streben“.

 

Die Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 in Hiroshima gegründet, Frankfurt schloss sich ihr 1989 an. Heute gehören dem Netzwerk mehr als 6000 Bürgermeister in 158 Ländern an, in Deutschland unterstützen 414 Städte und Landkreise das Ziel einer atomwaffenfreien Welt. Sie erinnern an die Feststellung des Internationalen Gerichtshofs aus dem Jahr 1996, nach der der Einsatz dieser Waffen sowie die Androhung ihres Einsatzes gegen internationales Recht und Prinzipien des humanitären Völkerrechts verstoßen, und fordern einen internationalen Verbotsvertrag.

Das Netzwerk „Mayors for Peace“ kooperiert mit dem Trägerkreis „Atomwaffen abschaffen“, dem rund 50 Organisationen und Initiativen angehören, unter anderem die Gruppe „Internationale Ärzte für die Verhütung eines Atomkriegs“ (IPPNW). Die Frankfurter Sektion dieser Vereinigung hatte Oberbürgermeister Feldmann im Dezember vergangenen Jahres die Flagge überreicht, die nun an der Paulskirche gehisst wird.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite http://www.mayorsforpeace.de .