Eintracht Frankfurt ringt FC Energie Cottbus mit 1:0 nieder

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Selten geisterte ein Begriff so unaufhörlich nach Spielende durch das weite Rund des Stadions – knapp 34 000 Zuschauer - , durch die sogenannte Mixed-Zone, wo sich die Spieler gegenüber der Presse äußern können, durch die Arbeitsräume der Journalisten und dann auch noch in der Pressekonferenz, in der Eintrachttrainer Armin Veh dieses Spiel zu einem „Arbeitssieg“ erklärte.

 

Und das stimmt, übereinstimmend war nämlich die Einschätzung, daß in der ersten Halbzeit die Eintracht kein Bein auf die Erde bekommen hatte – spielerisch gesehen – und die Cottbuser verdient hätten führen müssen. Zum Tor kam es nicht, auch nicht in der 35. Minute, wo Sebastian Rode  auf der Torlinie Torhüter Oka Nikolov half, den Schuß von Uwe Möhrle abzuwehren, dem Namen „Energie“ aber legten sie alle Ehre ein. Sie ließen die Eintracht wie eine Truppe von Amateuren wirken und heimsten am Schluß 10 Ecken ein, von denen 5 nach einer Viertelstunde gegeben waren, gegenüber den 5 der Eintracht zu Spielende. Am selben Platz, im letzten Heimspiel, dem Derby,  hatte hier die Eintracht spielend den FSV Frankfurt besiegt, danach peinlich verloren – und jetzt so etwas vom Zweitplazierten.

 

Was also war in der Zweiten Halbzeit anders, in der von Anfang an die Eintracht in ihr Spiel fand, zwar nicht überragend oder begeisternd spielte, aber doch das Geschehen bestimmte und mehr als eine sichere Torchance dann doch vergab. Aber diese waren im Gegensatz zur Ersten Halbzeit, wo nur eine echte Chance bestanden hatte, reichlich vorhanden. 15 Torschüsse waren es, gegenüber 11 der Cottbuser. Man sah auf dem Feld, was die Statistik dann auswies: 58 Prozent gewonnene Zweikämpfe für die Eintracht, wobei Alexander Meier mit 4 und Erwin Hoffer mit 3 die Liste anführen. Pirmin Schwegler hatte mit 82 die meisten Ballkontakte – fast jede Minute einen – und Martin Amedick gewann 80 Prozent der Zweikämpfe, Sebastian Jung schließlich legte 5 Flanken vor.

 

Eine Sebastian-Flanke war es dann auch, die in der 69. Minute von Hoffer vollendet und zum 1:0 führte. Allerdings von Sebastian Rode, wobei am Anfang auch Jung beteiligt war. Das war das schnelle Ende eines entschieden geführten Angriffs, der zeigte, wie man Tore macht, wenn vom Abschlag bis zum Tor alles stimmt und zügig verläuft. Zwei Minuten später war es der Cottbuser Engel, der wie ein Held in der Schlacht, sich auf der Torlinie so wendig verhielt, daß ein weiteres sicher geglaubtes Tor für die Eintracht im Aus endete. Da war es dann längst schon in Ordnung, daß die Eintracht führte, in einem unentwegten nach Vorne-Drängen, das aber keine weiteren Tore brachte.

 

Warum die Mannschaften solch zwei unterschiedliche Halbzeiten spielten, gehört zu den Rätseln, die Fußball so beliebt machen. Es gibt keine eindeutige Erklärung, nur Hinweise. Armin Veh, der dramatisch sogar von einem „schmutzigen Sieg“ sprach, hatte in der Halbzeit ausgewechselt. Mit Mohamadou Idrissou kam ein weiterer Angreifer und mit Constant Djakpa sollte die Abwehr gestärkt werden, er wirkte aber zielsicherer in den Angriff hinein. Den Frankfurtern war es dann eigentlich auch egal, wie der Sieg zustandegekommen war, Hauptsache, daß.

 

Cottbus-Trainer Rudi Bommer, der seine Hochzeit als Spieler in Frankfurt verbrachte, konnte darum für den Aufstieg in die Erste Liga für die weiteren Spieler aus frohem Herzen alles Gute wünschen. Das braucht die Eintracht auch.

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