Frankfurter OB Feldmann und  Kulturdezernentin Hartwig besuchen die Baustelle der neuen Pinguin-Anlage im Zoo

Roswitha Cousin und kus

Frankfurt am Main (Weltexpreso) -  Seit dem ersten Baggerbiß Anfang Dezember 2016 hat sich auf der Baustelle für die neue Pinguin-Anlage im Frankfurter Zoo viel getan. Am 25. April – dem internationalen Tag der Pinguine – haben sich Oberbürgermeister Peter Feldmann und Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, bei einem Besuch im Zoo den Stand der Baustelle erläutern lassen.

Es sind vor allem die Kinder, die sich beim Zoobesuch derzeit kaum von den Einblicken auf die Baustelle lösen können. Zu beeindruckend ist das tiefe Loch direkt am großen Weiher, wo künftig Humboldt-Pinguine ihre Bahnen ziehen werden. Dazu kommen ein großer Kran und diverse Bagger – und jeden Tag gibt es auf dem etwa 2.000 Quadratmeter großen Areal etwas Neues zu beobachten, denn mitten im Zoo entsteht eine großzügige Anlage für Humboldt-Pinguine und damit verbunden ein neuer attraktiver Besucherbereich. Die neue Anlage entspricht einer zeitgemäßen und artgerechten Tierhaltung und wird einer Pinguin-Kolonie von 30 bis 40 Brutpaaren Platz bieten.

So manche Besucher sind enttäuscht, wenn die den Frankfurter Zoo besuchen. Denn er ist viel kleiner, als andere, hat aber einen unschlagbaren Vorteil. Er liegt mitten in der Stadt. Das gibt es sonst kaum. Und so hat es auch immer wieder die Versuche gegeben, den Zoo woanders, weiter draußen mit viel viel Platz neu zu bauen. Aber jeder Versuch fiel in sich zusammen. Und nun wird immer aufs Neue der vorhandene Platz als Tierstätte optimiert.

Feldmann freut sich über die Baufortschritte an der neuen Anlage: „Der Zoo Frankfurt ist nicht nur eine der beliebtesten Freizeiteinrichtungen des Rhein-Main-Gebiets. Als wissenschaftlich geführter Zoo ist er vor allem dem Artenschutz und der Umweltbildung verpflichtet. Mit den Entwicklungsschritten der letzten Jahre – etwa dem Bau des neuen Menschenaffenhauses und der Quarantänestation – kann der Zoo seinen Auftrag in zeitgemäßer Form erfüllen. Schon bald können die Besucher in die Welt der Pinguine eintauchen und in anregender und entspannter Atmosphäre viel über die Tiere und ihre Lebensumstände lernen – mitten in der Stadt – das ist das Besondere am Zoo.“

„Die Modernisierung des Zoos muss in deutlichen Schritten weitergehen, damit er seinen vielfältigen Aufgaben auch in Zukunft gerecht werden kann. Der Neubau der Anlage für die Humboldt-Pinguine ist ein weiterer wesentlicher Schritt in diese Richtung. Zu der neuen Anlage gehört auch ein didaktisches Konzept, denn der Zoo schlägt mit seinem breiten Angebot Brücken über Generationen und Nationen hinweg. Diesen bedeutenden Bildungsansatz wollen wir in den kommenden Jahren für die nächsten Generationen ausbauen und weiter entwickeln“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig.

Was seit Beginn der Bauarbeiten Ende 2016 bereits alles gemacht wurde, weiß Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch: „Zunächst wurde der Große Weiher abgesenkt, um den sogenannten Verbau, eine stabile temporäre Wand, zu errichten. Die Aufgabe des Verbaus ist es, die Baugrubenwand gegen den Weiher abzustützen. Außerdem mussten Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt werden – unter anderem zur Energieversorgung des Exotariums und zur Entwässerung der Robbenanlage während der Bauzeit. Gut zu erkennen ist der Erdaushub insbesondere im Bereich des zukünftigen Technikgebäudes und des Wasserbeckens für die Pinguine. Der Boden im Bereich der Baustelle ist sehr lehmig. Bevor der Baukran montiert werden konnte, musste daher zunächst ein Kranfundament errichtet werden.“

Zurzeit werden im Bereich des künftigen Pinguin-Wasserbeckens sogenannte Mikropfähle im Boden verankert. Sie sollen das Betonbecken am Boden halten, wenn der Auftrieb abgefangen werden muss. Das kann der Fall sein, wenn das Becken zur Reinigung oder Revision geleert wird. Wenn das Gewicht des Wassers fehlt, kann sich der lehmhaltige Boden unter dem Beton ausdehnen, was zu Rissen im Beton führen kann. Während der Aushubarbeiten im Bereich des zukünftigen Technikgebäudes wurde allerdings eine Festgesteinsschicht gefunden, die die Einbringung der Mikropfähle erschweren könnte. Eine zusätzliche Prüfstatik soll nun die Auswirkungen klären.

Verzögerungen gab es bei der Erstellung des Verbaus, da sich herausstellte, dass die Absperrung mit sogenannten Bigpacks nicht ausreichte und eine Trennwand eingezogen werden muss. „Diese anfänglichen Verzögerungen sind jedoch weitgehend aufgeholt. Derzeit liegt alles gut im Zeitplan, so dass weiter von der Eröffnung der Anlage im Sommer 2018 ausgegangen werden kann“, so Hartwig.

In einem nächsten wichtigen Schritt erfolgen Umbau und Verlegung der Leitungen für die Entwässerung im Komplex Exotarium, Robben-Anlagen und Pinguin-Anlage. Außerdem gehen die Aushubarbeiten weiter, so dass man bald die Kontur des Wasserbeckens erkennen können wird.

Fotos: (c) Heike Lyding
Baustelle der Pinguinanlage im Zoo (c)
OB Peter Feldmann mit Ina Hartwig und Manfred Niekisch auf der Baustelle der Pinguinanlage (c)