Vortrag von Jacques Aumont im Filmmuseum in Frankfurt am Main

 

Sybille von Suden

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Reihe Lecture & Film hat sich schon beliebt gemacht in Frankfurt und drumherum, weil es eben nicht nur um das individuelle Schauen geht, sondern eine Einführung einen auf den speziellen Film orientiert: hier am Donnerstag, 24. Januar, um 20:15 Uhr.

 

 

Der Film hat eine über ein Jahrhundert alte Geschichte. Das Fernsehen? Eigentlich wird wenig historisch über das Fernsehen reflektiert. Warum wurde es aus welchen Interessen eingeführt und von wem gefördert? Brot und Spiele, wie im Alten Rom sagen die einen. Die anderen aber behaupten, nur das Fernsehen macht – nach dem Radio – es möglich, ein wirklicher Bürger zu sein, der sich um seine Gesellschaft und seine Politiker kümmert. Wie aber soll man sich ein Fernsehen mit Bürgersinn vorstellen, das das Volknicht vergisst und zur Reflexion einlädt, anstatt nur abzulenken? Am Ende der siebziger Jahre gibt Godard auf diese Frage eine praktische Antwort,deren tieferliegende Logik die miteinander verknüpften Begriffe der Wahrheit und der Geschichte (im doppelten Sinne des Worts) in Frage stellt.

 

Jacques Aumont ist emeritierter Professor für Filmwissenschaft an der Universität Paris-III/Sorbonne Nouvelle und Autor zahlreicher Bücher.

 

 

Vortrag auf Deutsch

 

Filmbeginn ca. 21:15 Uhr

FRANCE/TOUR/DÉTOUR/DEUX/ENFANTS

 

Frankreich 1977/78. R: Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville

D: Betty Berr, Albert Dray, Evane Hanska. ca. 90 Min. Digital. OmeU

Zu sehen sind vier Episoden der 312-minütigen TV-Mini-Serie.

 

 

Jean-Luc Godard und seine Frau Anne-Marie Miéville porträtieren in ihren zwölf Beiträgen über und für das Fernsehen zwei Kinder. Godard führt Interviews mit Camille und Arnaud, überfordert sie bewusst mit philosophischen und politischen Fragen und kombiniert diese Gespräche mit Szenen aus dem Alltag der Kinder und Ausschnitten aus Fernsehsendungen,

Filmen und Werbeanzeigen. Godard und Miéville setzen Kindheit, Familie und Gesellschaft mit dem Fernsehen in Beziehung und reflektieren durch ihre Arbeitsweise bewusst die Konventionen des Mediums.

 

 

Weitere Filme der Reihe Lecture & Film im Januar:

 

TOUCHEZ PAS AU GRISBI Wenn es Nacht wird in Paris

Frankreich 1954. R: Jacques Becker. 95 Min. OmeU

Mittwoch, 23. Januar, 18 Uhr und Samstag, 26. Januar, 18 Uhr

 

LE SIGNE DU LION Im Zeichen des Löwen

Frankreich 1959. R: Eric Rohmer. 103 Min. OmU

Mittwoch, 30. Januar, 18 Uhr