f africa20Festival von Mittwoch, 26. Januar, bis Sonntag, 8. März im DFF Frankfurt und Frankfurt Höchst, Teil 2

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wir hatten schon berichtet, daß aus aktuellem Anlaß der Sudan im Mittelpunkt des  Festivals steht. Am 11. April 2019 wurde die regierende Junta unter dem Diktator Omar al-Baschir, der 1989 durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war, nach wochenlangen Demonstrationen gestürzt. Seitdem ringt das Land um Demokratie. Nach Rückschlägen für die Demokratiebewegung im Frühsommer 2019, einigten sich im Juni/Juli 2019 die Protestbewegung und der regierende Militärrat auf eine Übergangsregierung. Ob das Militär tatsächlich die Macht abgeben wird, ist fraglich.

Samstag, 1. Februar, 15 Uhr
SUDANESISCHE KURZFILME – PROGRAMM 1

Die Sudanese Film Group (SFG) bestand vor dem Putsch 1989 nur wenige Monate und konnte sich erst 2005 erneut registrieren. Das Kurzfilmprogramm gibt Einblicke in die Arbeit der beteiligten Regisseure des Kollektivs.

JAGDPARTIE Hunting Party
DDR 1964. R: Ibrahim Shaddad. 41 Min. DCP. dt. OmeU

AL DAREEH The Tomb
Sudan 1977. R: Eltayeb Mahdi. 17 Min. DCP. arab. OmeU

WA LAKIN ALARDH TADUR It Still Rotates
UdSSR 1978. R: Suliman Elnour. 19 Min. DCP. arab. OmeU

KHARTOUM
Sudan 1960. R: Gadallah Gubara. Dokumentarfilm. 17 Min. arab. OmeU


Samstag, 1. Februar, 18 Uhr
TALKING ABOUT TREES

Ab 1989 verbannte das Regime unter al-Baschir die Filmkultur des Sudan durch Aufführungsverbote und Repression aus dem kulturellen Gedächtnis. 30 Jahre später wollen vier befreundete Filmschaffende der Sudanese Film Group ein altes Kino wiedereröffnen. Der Film dokumentiert die Herausforderungen dabei und ihre Erinnerungen ans Exil.

Frankreich/Sudan/Deutschland/Tschad/Katar 2019. R: Suhaib Gasmelbari
Dokumentarfilm. 93 Min. DCP. arab., engl., russ. OmeU


Samstag, 1. Februar, 20:15 Uhr
BAAMUM NAFI Nafi’s Father

Gast im Kino: Mamadou Dia

Während zwei Brüder – einer ein Imam, der andere ein einflussreicher Bürgermeisterkandidat – über die Hochzeit ihrer Kinder streiten, droht ein Dorf im Norden Senegals in die Hände einer fundamentalistischen Bewegung zu geraten. Der zweifache Locarno-Gewinner untersucht diese Dynamik mit subtiler Bildsprache.

Senegal 2019. R: Mamadou Dia. D: Alassane Sy, Saikou Lô, Aicha Talla
109 Min. DCP. fula OmeU


Sonntag, 2. Februar, 12 Uhr
SUDANESISCHE KURZFILME – PROGRAMM 2

AFRIKA, DZUNGLI, BARABAN I REVOLJUCIJA Africe, The Jungle, Drums and Revolution
UdSSR 1979. R: Suliman Elnour. 11 Min. DCP. russ. OmeU

ARBA’A MARAT LIL-ATFAL Four Times For Children
Sudan 1979. R: Eltayeb Mahdi. 21 Min. DCP. arab. OmeU

JAMAL A Camel
Sudan 1981. R: Ibrahim Shaddad. 14 Min. DCP. ohne Dialog

AL HABIL The Rope
Sudan 1985. R: Ibrahim Shaddad. 33 Min. DCP. ohne Dialog

AL MAHATTA The Station
Sudan 1989. R: Eltayeb Mahdi. 16 Min. DCP. arab. OmeU


Sonntag, 2. Februar, 18 Uhr
OUFSAIYED ELKHORTOUM Khartoum Offside

Das Filmporträt begleitet eine Gruppe von Fußballspielerinnen, die sich regelmäßig am Stadtrand von Khartum zum Training treffen und das Ziel verfolgen, den Sudan als Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft zu vertreten – gegen zahlreiche Widerstände.

Sudan/Norwegen/Dänemark 2019. R: Marwa Zein
Dokumentarfilm. 76 Min. DCP. arab. OmU


Sonntag, 2. Februar, 20:30 Uhr
AKASHA The Roundup

Für Soldat Adnan geht nichts über seine AK-47 – zum Missfallen seiner Freundin. Nach einem Streit landet die Waffe in ihren Händen, und das Timing könnte nicht schlechter sein. Hajooj Kuka, selbst Mitglied einer gewaltfreien Widerstandsbewegung, erzählt mit Humor von der Liebe in Zeiten des Krieges.

Sudan/Südafrika/Katar/Deutschland 2018. R: Hajooj Kuka
D: Ekram Marcus, Kamal Ramadan, Mohamed Chakado. 78 Min. DCP. OmeU


Montag, 3. Februar, 18 Uhr
ĀDAM Adam

Abla lebt als Witwe mit ihrer achtjährigen Tochter in Casablanca vom Verkauf selbstgemachter Back-waren. Als sie die schwangere Samia bei sich auf-nimmt, entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit. ĀDAM erzählt mit großartigen Darstellerinnen von weiblicher Solidarität, Freundschaft und der geteil-ten Erfahrung der Mutterschaft. Marokko/Frankreich/Belgien 2019. R: Maryam TouzaniD: Lubna Azabal, Nissrin Erradi, Douae Belkhaouda98 Min. DCP. arab. OmeU


Montag, 3. Februar, 20 Uhr
ABOU LEILA

Algerien 1994: Die beiden Freunde S. und Lotfi reisen durch die Sahara, um den geflüchteten Terroristen Abou Leila aufzuspüren. Doch ihrer eigenen Gewalttätigkeit entkommen sie auch in der Wüste nicht. Mit surrealistischer Bildsprache erkundet ABOU LEILA die Spuren des algerischen Bürgerkriegs.

Algerien/Frankreich/Katar 2019. R: Amin Sidi-Boumédiène. D: Slimane Benouari,
Lyes Salem, Azouz Abdelkader. 139 Min. DCP. arab., tamasheq OmeU

 
Dienstag, 4. Februar, 18 Uhr
PARIS STALINGRAD

Gast im Kino: Hind Meddeb

Im Sommer 2016 lebt der junge Souleymane mit zahlreichen anderen Geflüchteten aus Afrika und Afghanistan in der Gegend um die Pariser Metrostration Stalingrad. Ein dokumentarischer Blick auf Menschen, die am Rande der Öffentlichkeit um ein menschenwürdiges Leben kämpfen, ergänzt von Kommentaren des sudanesischen Protagonisten.

Frankreich 2019. R: Hind Meddeb, Thim Naccache
Dokumentarfilm. 88 Min. DCP. OmeU


Dienstag, 4. Februar, 20:30 Uhr
DHALINYARO Youth

Drei Freundinnen aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen stehen in Dschibuti kurz vor ihrem Schulabschluss und vor der Frage: Was kommt als nächstes? Der erste Spielfilm Dschibutis blickt mit Empathie auf den Alltag, die Wünsche und Zukunftsvorstellungen Heranwachsender in einer globalisierten Welt.

Dschibuti/Kanada/Frankreich 2018. R: Lula Ali Ismaïl
86 Min. DCP. frz., arab. OmeU


Mittwoch, 5. Februar, 18 Uhr
PAS D’OR POUR KALSAKA No Gold for Kalsaka

In den 2000ern begann der burkinische Staat, die Goldreserven des Landes an internationale Bergbau-Firmen zu veräußern. Was zunächst als ökonomische Chance erschien, zog gravierende soziale und ökologische Konsequenzen nach sich. Der Film porträtiert betroffene Bewohner/innen sowie zerstörte Landschaften.

Burkina Faso/Deutschland 2019. R: Michel K. Zongo
Dokumentarfilm. 79 Min. DCP. OmeU


Mittwoch, 5. Februar, 20:30 Uhr
FIVE FINGERS FOR MARSEILLES

Ein Neo-Western im Südafrika nach dem Ende der Apartheid: Den Kampf gegen das Unterdrücker-System führen fünf Jugendliche, die „Five Fingers“, mit Waffengewalt. Nach 20 Jahren kehrt Tau aus der Haft für zwei Polizistenmorde zurück und will ein gewaltfreies Leben beginnen. Doch eine neue Macht hat sich etabliert, die ihre Interessen brutal durchsetzt.

Südafrika 2017. R: Michael Matthews
D: Vuyo Dabula, Zethu Dlomo, Hamilton Dhlamini. 121 Min. DCP. OmU

Foto:
© dff

Info:
Das Africa-Alive-Kinoprogramm im DFF finden Sie unter bit.ly/africa-alive-dff.