Bildschirmfoto 2022 06 30 um 02.06.48Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 23. Juni 2022, Teil 1

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - Auf die Idee zu AXIOM kam ich durch eine kurze Anekdote, die mir ein Freund vor vielen Jahren erzählt hat. Ein Bekannter von ihm hatte einen neuen Kollegen, der immer etwas Interessantes zu sagen hatte. Ein charismatischer, sympathischer Typ, mit dem man sich gerne befreundete. Eines Tages hat er seine Kolleg*innen zu einem Segelboot eingeladen, doch der Ausflug fand nie statt.

Es hat dann noch etwas gedauert, bis sie herausgefunden haben, was mit dem Typen nicht stimmte. AXIOM ist ein Film über das Menschsein, wie ich es sehe, zusammengefasst in dem Satz “Fake it till you make it”, der für mich sehr treffend unser aller Verhalten von der Geburt an charakterisiert.

Die Vorstellung solch einer Person, die auf widersprüchliche Weise so verbunden mit ihrer Umwelt und doch so isoliert von ihr ist, hat mich fasziniert und zum Nachdenken bewegt. Dies brachte mich schließlich an einen Punkt, an dem ich jede Art von “wahrer Identität” vollständig in Frage stellen musste, ganz im Sinne des Schriftstellers Luigi Pirandello, der vorschlug, dass wir alle für jede neue Person, die wir treffen, eine neue Identität erfinden.  


ÜBER DEN REGISSEUR

Regisseur Jöns Jönsson wurde 1981 in Stockholm geboren und lebt seit 2004 in Berlin. Ab 2006 Regie-Studium an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Dort sind mehrere Kurzfilme entstanden, unter anderem HAVET, der 2009 auf der Berlinale (Berlinale Shorts) Premiere feierte. Sein Abschlussfilm LAMENTO wurde in Schweden gedreht und ist Jöns Jönssons erster Langfilm. Der Film konnte den First Steps Award gewinnen und feierte auf den 64. Intl. Filmfestspielen Berlin 2014 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino seine Premiere

Foto:
©Verleih

Info:
Stab
Regie & Buch Jöns Jönsson
Kamera Johannes Louis

Darsteller
Julius     Moritz Treuenfels
Marie     Ricarda Seifried
Erik        Thomas Schubert
Hannelore      Petra Welteroth
Jonas             Max Themak