hessenpremierePremieren in Frankfurt 2/2: DAS MEER IST DER HIMMEL  gleichzeitig Teil  der am 28. November anlaufenden Filme

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das wurde ein richtig interessanter Abend im Cinema an der Hauptwache, zu dem die Moderatorin, die Journalistin Arta Ramadani das Premierenpublikum, darunter gefühlt die gesamte Filmcrew, begrüßte und auf die Diskussion nach dem Film verwies. Und die fing dann mit großem Beifall für den Regisseur Enkelejd Lluca an. Ja, der Film hat schon mit ihm persönlich zu tun, zwar ist die Filmfigur Leon nicht er selber, aber wie dieser emigrierte auch er aus Albanien nach Deutschland, lebt in Frankfurt und letzten Endes ist dieser Film einer, wie ihn ein geläuterter Leon am Schluß des Filmes im eigenen Kopf ablaufen lassen könnte.

moderatorinsehr gutDer Regisseur erläuterte seine eigene Biographie und ging auch auf die Unterschiede der Lebensverhältnisse und vor allem der unterschiedlichen Lebensgefühle beider Länder ein. Der Film zeigt ein finsteres Frankfurt, ein schillerndes auch, und nachdem nach und nach die gesamte Frankfurter Mannschaft mit den jeweiligen Funktionen auf die Bühne kam, fast alles Männer, wurde eines deutlich: Ursprünglich sollte die Stadt Frankfurt im Film eine viel größere Rolle spielen. Aber im Nachhinein könnte man die Eingangssequenzen sogar noch kürzen, denn das Eigentliche des Film findet eben in Albanien statt, wo es eine eigene Filmcrew gab, die hier nicht anwesend ist. Die Premiere in Albanien steht noch aus..

armIn der Diskussion ging’s erst einmal um Frankfurt, denn man sah auf der Leinwand so viele ziemlich unbekannte Orte, von denen man gerne wissen wollte, wo sie in Frankfurt überhaupt zu finden sind. Das war wirklich interessant, wie ein Film durch die Dreharbeiten dann eine andere Richtung einschlägt, als ursprünglich geplant. Nicht eine andere Richtung, aber wo die Reise des Enkels Leon mit der Asche seines Großvaters eine so überwältigende Dimension annimmt, daß die ursprüngliche Absicht, sein Leben in Frankfurt stärker auszuleuchten, beim Schnitt immer weniger wurde. Weil dies immer wieder auchangesprochen wurde, wieviel Szenen in Frankfurt gedreht wurden, die nun nicht zu sehen sind, kam einem in den Sinn, man könnte ja aus dem vielen, nicht verwendeten Material eine Dokumentarfilm herstellen.

Längst war ja auch der Hauptdarsteller Blerim Destani auf der Bühne, an den sich viele Fragen richteten, denn er ist eigentlich in jeder Szene auf der Leinwand zu sehen. Er selbst ist 1981 schon in Deutschland geboren, aber eben als Sohn albanischer Eltern. Doch hat er dann seine Jugend in Mazedonien verlebt und hat auch dort mit der Schauspielerei begonnen. Inzwischen lebt und arbeitet er in beiden Ländern. Viele Fragen richteten sich deshalb auch an die unterschiedlichen Bedingungen von Migration und die unterschiedlichen Verläufe der Lebensschicksale. Ariana Gansuh, die den Film als deutsche empathische Journalistin aufheitert, ist Ende der Neunziger mit ihrer Familie aus der Mongolei nach Deutschland immigriert und hatte bis jetzt in Frankfurt gelebt. Gerne, wie sie kundtat.

Die vielen Mitarbeiter und wenigen Mitarbeiterinnen am Film, die nun die Bühne bevölkerten, wurden namentlich vorgestellt und sagten auch etwas zu ihrer Arbeit am Film. Sie alle bekamen den warmen und langanhaltenden Beifall des Publikums im Frankfurter Cinema, das nach dem Film noch eine weitere Stunde zur Diskussion verweilte.

Foto:
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Info:
Besetzung
Blerim Destani, Ariana Gansuh, Gezim Rudi, Ndricim Xhepa, Edon Rizvanolli, Tristan Halilaj, Amos Zaharia, Ilirda Bejleri, Linda Jarani Akil Birce, u. a.
Stab
Buch und Regie Enkelejd Lluca






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