dfkzeigt Ende Juli in Frankfurt am Main Aysun Bademsoy-Werkschau

Redaktion 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit „Nirgends ist man richtig da. Die Filme von Aysun Bademsoy“ widmet die Kinothek Asta Nielsen der Berliner Dokumentarfilmregisseurin und Drehbuchautorin Aysun Bademsoy die erste umfassende Werkschau hierzulande. Vom 25. bis 30. Juli 2025 werden im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum sowie an weiteren Orten in Frankfurt insgesamt neun Dokumentarfilme der Regisseurin gezeigt. Seit über dreißig Jahren stellen Aysun Bademsoys Filme insbesondere türkisch-deutsche Migrationserfahrungen ins Zentrum; sie ergründen Themen wie Identität, Zugehörigkeit und Teilhabe ebenso wie Rassismus und Widerständigkeit. Aysun Bademsoy wird vom 25.–27. Juli bei den Filmvorführungen im Kino des DFF zu Gast sein. 

 

Aysun Bademsoys dokumentarischer Stil verbindet präzise Beobachtung mit großer Nähe zu den Protagonist*innen. Im Zentrum ihres Werks stehen oft Frauen und Mädchen, meist Deutsch-Türkinnen der zweiten und dritten Generation. So etwa in EIN MÄDCHEN IM RING (D 1996): Das Porträt von Fikriye Selen, die als vielversprechende Boxerin eine von nur zwei Frauen im Verein „Faustkämpfer“ in Köln-Kalk ist. Boxend widersetzt sie sich Vorurteilen und nimmt sich Platz. Aysun Bademsoys aktueller Dokumentarfilm SPIELERINNEN (D 2024), mit dem die Werkschau im Kino des DFF startet, hatte im Mai dieses Jahres seinen Kinostart.

Der Film ist der vierte Teil einer Langzeitbeobachtung der ersten türkischen Frauen-Fußballmannschaft Europas. Bademsoy hatte die Reihe 1995 mit MÄDCHEN AM BALL begonnen. Alle vier Teile der Fußballerinnenreihe werden im Rahmen der Werkschau gezeigt. In SPUREN – DIE OPFER DES NSU (D 2019) sucht Bademsoy die Angehörigen der Opfer der rechtsextremen Terrorgruppe auf und konzentriert sich vor allem auf das Zuhören und das Gespräch mit den Familien der Ermordeten.

Aysun Bademsoy wurde 1960 in Mersin in der Türkei geboren und zog Ende der 60er Jahre mit ihrer Familie nach Berlin. Ende der 70er Jahre wurde sie als Schauspielerin für den Spielfilm ZU HAUSE UNTER FREMDEN (BRD 1979, R. Peter Keglevic) entdeckt. Sie kehrte der Schauspielerei nach einigen Jahren aufgrund fehlender differenzierter Rollenangebote den Rücken und begann Ende der 80er Jahre eigene Filme zu machen. Sie arbeitete regelmäßig u.a. mit Harun Farocki zusammen, der eine Reihe ihrer Filme produzierte, sowie mit der Kamerafrau Sophie Maintigneux. Derzeit wird eine Auswahl von Dokumentarfilmen der Regisseurin von der Deutschen Kinemathek Berlin restauriert und digitalisiert. 

 

DAS PROGRAMM:

 

  • Fr, 25.7, 11 Uhr infrau e.V. (mit Anmeldung): Film und intergenerationales Gespräch: NIRGENDS IST MAN RICHTIG DA (D 1994) 
  • Zu Gast: Merve Uslu-Ersoy, Filmemacherin, Singer-Songwriterin und Trainerin für diskriminierungssensible Bildungsarbeit
  • Fr, 25.7, 20.15 Uhr Kino des DFF: SPIELERINNEN (D 2024, 86 min)

  • Sa, 26.7, 18 Uhr Kino des DFF: EIN MÄDCHEN IM RING (D 1996, 30 min) & MÄDCHEN AM BALL (D 1995, 45 min)
  • 
Sa, 26.7, 20.30 Uhr Kino des DFF: AM RAND DER STÄDTE (D 2006, 83 min) 
  • So, 27.7, 12 Uhr Café Anschluss und 20.30 Uhr im Kino des DFF: SPUREN – DIE OPFER DES NSU (D 2019, 81 min) 
  • So, 27.7, 18 Uhr Kino des DFF: NIRGENDS IST MAN RICHTIG DA (D 1994, 27 min) 
  • NACH DEM SPIEL (D 1997, 60 min): Mo, 28.7, ab Einbruch der Dunkelheit (ca. 21.30 Uhr) ada_kantine / Open Air: ICH GEHE JETZT REIN (D 2008, 73 min) 
  • Mi, 30.7, 18 Uhr im Kino des DFF: ZYKLOP (D 2015, 73 min)


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Info:
Details zum Programm, Bild- und Interviewanfragen über:
Kinothek Ast
Nielsen e.V.
Gaby Babić
Stiftstraße 260313 Frankfurt am MainTel. 069 92039634www.kinothek-asta-nielsen.de