Im Labyrinth des Schweigens“ vielfältig in den EKINOS in Frankfurt am Main

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Im vergangenen Herbst war unter anderem der Bolongaropalast in Frankfurt-Höchst Schauplatz der Dreharbeiten zum Kinofilm „Im Labyrinth des Schweigens“, der ab Donnerstag, 6.11.2014, im Kino zu sehen ist.

 

Die EKINOS in Frankfurt laden nun rund um den Filmstart zu unterschiedlichen Filmvorführungen ein: Eine Vorpremiere für Lehrerinnen und Lehrer, eine Vorstellung mit Einführung in den Film sowie eine Matinee mit Filmgespräch sind geplant.Das finden wir so wichtig, daß wie diese Information weitergeben.

 

Im Labyrinth des Schweigens“ spielt in Frankfurt am Main im Jahr 1958, in der Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders. Als der junge Staatsanwalt Johann Radmann (Alexander Fehling) mitbekommt,  wie Journalist Thomas Gnielka (André Szymanski) im Gerichtsgebäude für Aufruhr sorgt, wird er hellhörig: Ein Lehrer wurde als ehemaliger Auschwitz-Wärter erkannt. Gegen den Willen seiner Vorgesetzen beginnt Johann, sich mit dem Fall zu beschäftigen und stößt auf ein Geflecht aus Verdrängung, Verleugnung und Verklärung. Als er Unterlagen findet, die zu den Tätern führen, erkennt Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Gert Voss) sofort deren Brisanz und beauftragt Johann offiziell mit der Leitung der Ermittlungen. Der stürzt sich nun vollends in seine neue Aufgabe, überschreitet dabei Kompetenzen, überwirft sich mit Freunden, Kollegen und Verbündeten und gerät auf seiner Suche nach der Wahrheit immer tiefer in ein Labyrinth aus Schuld und Lügen. Doch was er schließlich entdeckt, wird Deutschland für immer verändern.

 

Die Geschichte vereint fiktive Charaktere, wie den Staatsanwalt Johann Radmann, und historische Geschehnisse und Personen dieser Zeit: Thomas Gnielka war politischer Redakteur der Frankfurter Rundschau und Fritz Bauer lebte bis zu seinem Tod in Frankfurt am Main. Als hessischer Generalstaatsanwalt hat er den Frankfurter Auschwitz-Prozess angestoßen, von dessen Entstehung der Film „Im Labyrinth des Schweigens“ erzählt. Im Jahr 1995 wurde von der Stadt Frankfurt am Main, dem Land Hessen und dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V., eine Stiftung bürgerlichen Rechts, das Fritz Bauer Institut, ins Leben gerufen. Mit Sitz im IG Farben-Haus, wo nach der Zentrale der Chemischen Industrie von einst nun die Goethe Universität zuHause ist, erforscht und dokumentiert das Institut die Geschichte der nationalsozialistischen Massenverbrechen – insbesondere des Holocaust – und deren Wirkung bis in die Gegenwart.

 

Mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ zeichnete die Filmbewertungsstelle Wiesbaden „Im Labyrinth des Schweigens“ aus. In der Jurybegründung heißt es: "(...) Hier wird ein Kapitel Deutscher Geschichte behandelt, das nicht vergessen werden darf. (...) Bei aller historischen Brisanz ist es Regisseur Ricciarelli zugleich gelungen, einen äußerst unterhaltsamen, den Zuschauer führenden und zum Reflektieren anregenden Spielfilm zu drehen. (...)". Damit bietet der Film auch zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Bildungsarbeit.

 

Das nehmen die EKINOS gemeinsam mit dem Pädagogischen Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums sowie der Evangelischen Medienzentrale Frankfurt zum Anlass für ein vorbereitendes Vorführen des Films für Lehrerinnen und Lehrer. Am Mittwoch, 5.11.2014, um 17:00 Uhr findet eine exklusive Vorpremiere mit anschließendem Gespräch statt, bei dem die Kooperationspartner Ideen und Anregungen für die Vor- und Nachbereitung des Films im schulischen Unterricht vorstellen. Die Teilnahme ist nur für unterrichtende Lehrerinnen und Lehrer nach vorheriger Anmeldung möglich.

 

Zum Filmstart am Donnerstag, 6.11.2014, laden die EKINOS in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut zu einer Vorstellung mit Einführung in den Film durch Werner Renz am Abend um 20:15 Uhr ein. Werner Renz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut, zuständig für das Archiv und die Bibliothek, sowie Mitglied der Redaktion Einsicht – Bulletin des Fritz Bauer Instituts. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte der Frankfurter Auschwitz-Prozesse und die Geschichte des Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Dem Filmteam von „Im Labyrinth des Schweigens“ stand er vor und während der Dreharbeiten beratend zur Seite.

 

Die ca. 20-minütige Einführung findet vor Filmbeginn statt. Karten (8,00 Euro / Ermäßigt 6,00 Euro) für die Vorstellung sind bereits im Vorverkauf erhältlich.

Am Sonntag, 9.11.2014, beginnt um 11:00 Uhr eine besondere Matinee des Films: Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch, moderiert von Jan Tussing (HR), statt. Die EKINOS erwarten als Gesprächspartner auf dem Podium Giulio Ricciarelli (Regisseur), André Szymanski (Schauspieler). Werner Renz (Fritz Bauer Institut), Gerhard Wiese (Staatsanwalt - Zeitzeuge) und Dieter Graumann (Zentralrat der Juden). Eintrittskarten für die Matinee (9,00 Euro) gibt es im Vorverkauf.

 

FOTO:Gert Voss als Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Kinofilm „Im Labyrinth des Schweigens“.© 2014 Universal Pictures International Germany GmbH



INFO:

Weitere Infos zu den Veranstaltungen, das Anmeldeformular für das Lehrer-Screening, sowie der Online-Vorverkauf für die Vorstellung mit Einführung in den Film und die Matinee mit Filmgespräch sind auf der Homepage der EKINOS unter www.ekinos-frankfurt.de zu finden.

 

Für Schulklassen bieten die EKINOS am Donnerstag, 20.11.2014, am Vormittag um 10:00 Uhr die Gelegenheit für einen Kinobesuch. Weitere Termine sind auf Anfrage (Telefon: 069 / 28 52 05, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) möglich.

 

www.ekinos-frankfurt.de