Eröffnung der nächsten Kubrick Ausstellungsstation in Toronto

 

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) - KUBRICK on Tour: Der Kopf des „Men Ape“ aus der legendären Anfangsszene in 2001: A SPACE ODYSSEY (2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM, US 1968) wurde in Frankfurt restauriert. Kurator Hans-Peter Reichmann begleitet das Exponat am morgigen Samstag nach Toronto zur nächsten Ausstellungsstation. Eröffnung in Toronto am Freitag, 31. Oktober

 

Die Dawn-of-Man-Szene zu Beginn von Stanley Kubricks Klassiker 2001: A SPACE ODYSSEY (US 1968) ist weltberühmt: Ein „Men Ape“, ein menschenartiger Affe, findet heraus, dass ein großer Knochen sich als Werkzeug und Waffe verwenden lässt – die Geburt des Menschen aus Kubricks Sicht. Dan Richter steckte bei den Dreharbeiten im Affenkostüm.

 

Monatelang hatte er die Pantomime geübt, jede Bewegung zig Male wiederholt – bis alles saß. Seine Mühe war nicht vergebens: Die Szene, wie der gesamte Film, gilt als Sternstunde der Filmgeschichte, ihr Regisseur wird seit Jahrzehnten für seine visionäre Kraft bewundert. Das von Make-up-Spezialist Stewart Freeborn und seiner Crew geschaffene Kostüm Dan Richters aus dem Nachlass Stanley Kubricks tourt seit zehn Jahren rund um die Welt: Es ist eines der großartigen Exponate der vom Deutschen Filmmuseum kuratierten KUBRICK-Ausstellung. Die nächste Station ist Toronto, wo die Schau am Freitag, 31. Oktober, eröffnet wird.

 

Doch zuvor benötigte der Kopf des beinahe 50 Jahre alten Exponats, das als Filmrequisit ja nicht für die Ewigkeit geschaffen wurde, restauratorischer Pflege: Risse, Brüche und Löcher waren entstanden, die die Frankfurter Restauratorin Kathrin Sündermann jetzt reparierte: Den Untergrund armierte sie mit Japanpapier, um die Bruchränder zusammenzuhalten, und ersetzte dann die fehlende Substanz durch eine elastische Kittmasse. Schließlich retuschierte sie die ausgebesserten Stellen so, dass der Laie keinen Eingriff mehr erkennen kann: „Das ist der Hauptjob des Restaurators: Dafür zu sorgen, dass man seine Arbeit nicht sieht“, sagt sie.

 

Für die Flugreise in Begleitung von Kurator Hans-Peter Reichmann am morgigen Samstag wurde eigens ein passgenaues, handgepäcktaugliches Holzköfferchen angefertigt, in das der Affenkopf gut gepolstert gebettet wurde. Jetzt muss Reichmann das wertvolle Exponat nur noch durch den Zoll bringen. Genauestens wurde dokumentiert, dass das Haar des Kostümkopfs aus Pferdehaar besteht, der Kopf selbst aus einer komplizierten Mischung verschiedener Kunststoffe und die Zähne aus Kunststoffabgüssen nachgebildet wurden. Die Dokumente sind notwendig, um etwaige Probleme mit dem Artenschutz zu verhindern, schließlich wirkt der „Affenkopf“ täuschend echt.

 

INFO:

 

Die nächsten Stationen von KUBRICK:

Toronto, Kanada 31. Oktober 2014 bis 25. Januar 2015

 

Monterrey, Mexiko, ab Februar 2015

 

Seoul, Korea, ab November 2015