Das LICHTER Filmfest Frankfurt International - vom 28. März bis 1. April, hier im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Am Dienstag begann mit der Vorführung von UNA VITA TRANQULLA von Claudia Cupellini das Lichter Filmfest, das in der Vergangenheit auf die Region begrenzt, hauptsächlich mit ehrenamtlichen Kräften, auf jeden Fall unter der Regie von Gregor Maria Schubert, nun zum 5. Jahrestag sich auch um die Welt kümmert.

 

Erst einmal gilt es, das Besondere herauszustellen. Das ist die für ein Filmfestival sehr geringe finanzielle Ausstattung, „170 000 Euro, die wir nicht haben“, so Festivaldirektor Schubert. Es bleibt die regionale Ausrichtung, das Festival wächst aber zeitlich und inhaltlich weiter. Schubert betonte, die gezeigten Filme bilden weiterhin „das Filmschaffen der Region ab“, was an beiden Preisen abzulesen ist: der für den besten Kurzfilm und der mit 5 000 Euro dotierten MBF-Förderpreis für den besten Langfilm.

 

Es bleibt auch ein Fest für den Film und das Kino, das seit 2008 all jene Facetten der Filmkunst in den Mittelpunkt stellt, die im Kino häufig und im Fernsehalltag erst recht zu kurz kommen. Hinzu kommt eine neue Themenreihe, die diesmal aus den Formaten Dokumentation, Spiel- und Kurzfilme zur Auswahl von „Revolutionen“ besteht. Dabei geht es nicht nur um die jüngste Arabellion in der arabischen Welt, die filmisch begleitet wird, sondern tatsächlich um die ganze Welt – in Auswahl, versteht sich.

 

Im heimischen Bereich geht man auch ins Freie, was heißt, daß das Occupy-Camp vor der Europäischen Zentralbank Spielort ist. Bewährte Stätten wie das Cinestar Metropolis, Offenbarer Hafen 2 und  das Kino Mal Sehn’n werden bis zum Murnaufilmtheater in Wiesbaden ergänzt.  Das Deutsche Filminstitut ist seit 2009 Partner des LICHTER Filmfests. Wir gehen im Folgenden auf die im Frankfurter Filmmuseum gezeigten Filme ein.

 

Bei allen in dort gezeigten LICHTER Filmen dienten Frankfurt und Umgebung als Dreh-, Produktions- oder Postproduktionsort. Dabei wird das vielfältige Spektrum der Filmregion deutlich, das von unabhängig produzierten Dokumentarfilmen über internationale Spielfilme bis zu den Special Effects für große Hollywoodfilme reicht.

 

Am Freitag, 30. März, um 22 Uhr stellt der Frankfurter Regisseur M.A. Littler seinen Dokumentarfilm THE KINGDOM OF SURVIVAL vor. Er wirft einen ungewöhnlichen Blick auf die USA als Land des unkonventionellen Denkens und Handelns. Der Zuschauer lernt Lebensmodelle jenseits des Mainstream kennen.

 

Der Spielfilm SCHLAFKRANKHEIT des Marburger Regisseurs, Ulrich Köhler, erzählt von dem niederländischen Arzt Ebbo Velten, der als Entwicklungshelfer in Kamerun arbeitet. Der Film thematisiert das Verhältnis des Westens zum afrikanischen Kontinent. Köhlers Film gewann 2011 den Regiepreis der Berlinale und wird am Samstag, 31. März, um 22:30 Uhr präsentiert.

 

FESTUNG (Deutschland 2011. R: Kirsi Liimatainen)

Zu Gast: Kirsi Liimatainen Mittwoch, 28.03., 20:30 Uhr

 

RAISING RESISTANCE (Deutschland/Schweiz 2011. R: Bettina Borgfeld, David Bernet) Spanische OmU

Freitag, 30.03., 20:00 Uhr

 

THE KINGDOM OF SURVIVAL (Deutschland 2011. R: M.A. Littler) OmU

Zu Gast: M.A. Littler

Freitag, 30.03., 22:00 Uhr

 

HUGO CABRET (USA 2011. R: Martin Scorsese) 3D, OF

Samstag, 31.03., 17:30 Uhr

16:30 Uhr: "The Making of HUGO CABRET" mit dem Team von Pixomondo

 

THE EXCHANGE (Israel/Deutschland 2011. R: Eran Kolirin) Hebräische OmU

Zu Gast: Produzent Karl Baumgartner (angefragt)

Samstag, 31.03., 20:30 Uhr

 

SCHLAFKRANKHEIT (Deutschland 2011. R: Ulrich Köhler) Deutsche & Französische OmU

Samstag, 31.03., 22:30 Uhr

 

Preview: FRANKFURT COINCIDENCES

Eine Woche vor dem offiziellen Kinostart zeigt der Regisseur Enkelejd Lluca am Donnerstag, 12. April, um 20 Uhr seinen Film FRANKFURT COINCIDENCES im Kino des Deutschen Filmmuseums.

 

Momentaufnahmen aus dem Leben in einem Frankfurter Altbau: Najila muss ihre Liebe zu Erik geheim halten, doch dann wird sie schwanger. Ana verdingt sich als Prostituierte, um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. Aidu, Flüchtling aus Simbabwe, leidet an den psychischen Wunden, die Tyrannei und Folter bei ihm hinterlassen haben. Sie alle sind Protagonisten in diesem ungewöhnlichen Film über Heimat, Familie und Zugehörigkeit.

 

FRANKFURT COINCIDENCES (2011) ist das Spielfilmdebüt von Enkelejd Lluca, das beim Filmfest in München mit dem Tele5-Publikumspreis ausgezeichnet wurde und den Hessischen Filmpreis als Bester Hochschulfilm erhielt. Mit der Geschichte über sechs Menschen unterschiedlicher Herkunft, deren Wege sich in Frankfurt am Main kreuzen, zeichnet der hessische Nachwuchsfilmer ein intensives und unerwartetes Porträt der Main-Metropole.

 

Enkelejd Lluca, der auch das Drehbuch zu FRANKFURT COINCIDENCES schrieb, produzierte den Film mit geringem Budget gemeinsam mit seinem Kameramann Dennis Mill. Die Filmemacherin Sung-Yung Cho (FULL METAL VILLAGE, 2005/06; ENDSTATION DER SEHNSÜCHTE, 2009) war Co-Produzentin. Für den in Albanien geborenen Regisseur ist dies der Abschlussfilm an der Hochschule Darmstadt

 

Im Anschluss an die Vorführung spricht Lluca mit Urs Spörri vom Deutschen Filmmuseum.

 

FRANKFURT COINCIDENCES

Deutschland 2011. R: Enkelejd Lluca. D: David Wurawa, Bolor Sharaa, Ulrich Günther. 80 Min. DCP

Donnerstag, 12. April, 20:00 Uhr

www.deutsches-filmmuseum.de

www.lichter-filmfest.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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