Kubrick-Ausstellung des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt am Main wandert durch die Welt

 

Helga Faber

 

 

Amsterdam (Weltexpresso) – Natürlich, es gibt auch andere Anlässe nach Amsterdam zu fahren. Für Kulturinteressierte gibt es dort tolle Museen, die zudem laufende Ausstellungen haben, wie die aus der Petersburger Eremitage. Aber wir wollten zu den über 36 000 Besuchern gehören, die im EYE Filminstitute in Amsterdam die sensationelle Frankfurter Ausstellung an einem anderen Ort wiedersehen. Bis zum 9. September ist das noch möglich.

 

Wer die Ausstellung in Frankfurt gesehen hatte, die von Kubricks deutscher Witwe eröffnet und begleitet wurde, der erinnert sich vor allem auch an die phantastische Zusammenarbeit der nebeneinander liegenden Museen, Film und Architektur. Dadurch war es möglich, tatsächlich ganze Filmsets auszustellen. Denn Kino ist sinnlich und von daher muß eine Ausstellung über einen Regisseur auch das Drumherum darstellen können. THE EXHIBITION im niederländischen EYE-Filminstitut in Amsterdam ist aber schon die sechste und noch längst nicht letzte Station der Frankfurter Ausstellung. Denn die 2004 am Schaumainkai präsentierte Ausstellung wanderte von Frankfurt bisher nach Berlin, Melbourne, Gent, Zürich, Rom und Paris. Insgesamt sahen mehr als 550.000 Besucher die Schau.

 

Wie erfolgreich dieses Frankfurter Konzept auch im Ausland ist, konnte also gerade Amsterdam erneut beweisen. Dabei bleibt es aber nicht. Denn danach eröffnet die Kubrick-Schau am 28. Oktober 2012 im LACMA in Los Angeles und bleibt bis zum 30. Juni 2013 und wandert im Anschluss nach São Paulo weiter, wo sie im Herbst 2013 gezeigt wird. Im LACMA Los Angeles wird im Sommer 2013 auch die Frankfurter Ausstellung gezeigt werden, die am 13. November im Frankfurter Filmmuseum erst eröffnet wird: „And the Oscar goes to... 85 Jahre Bester Film“ Schirmherr ist US-Botschafter Philip D. Murphy.

 

Um die Frankfurter Schau zu ermöglichen, hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (A.M.P.A.S. ) in Los Angeles, die die Academy Awardsalljährlich verleiht, zum ersten Mal ihre Archive so großzügig für eine Ausstellunggeöffnet – klar, dass sie die Schau dann auch selbst zeigen will. „And the Oscar goes to... 85 Jahre Bester Film ” ist eine Zeitreise von der ersten Oscar -Verleihung 1929 bis zur 85. am 24. Februar 2013. Die Besucher erwartet ein Gang durch die Geschichte des Oscars : Alle 500 je als Best Picture nominierten Filme werden vorgestellt, darunter sind Klassiker und berühmte Werke, von CASABLANCA (1942) über BEN HUR (1959) und THE GODFATHER (1972) bis zu TITANIC (1997) und LORD OF THE RINGS (2001-2003), aber auch viele Filme, an die sich nur noch ausgewiesene Filmexperten erinnern, etwa WINGS (1927), MARTY (1955) oder ORDINARY PEOPLE (1980).

 

Die Kuratoren der Ausstellung, Jessica Niebel und Michael Kinzer, haben in den Archiven der Academy rund 150 Exponate ausgewählt, Storyboards, Briefe, Drehbuch-Ausschnitte, Produktionsnotizen, Kostüm- und Szenenbildentwürfe, historische Plakate, Fotos von den Dreharbeiten und natürlich den Oscar selbst: Zehn der goldenen Statuetten hat die Academy den Frankfurtern für die Schau zugesagt, darunter der Oscar , den Billy Wilder für THE APARTMENT (1960) erhielt, der Oscar für LAWRENCE OF ARABIA (1962) und die Oscars von Bette Davis und Clark Gable.

 

Begleitet wird die Ausstellung von einer Filmreihe, die noch einmal eine Reise

durch die Geschichte der Best Pictures unternimmt und ausgewählte Werke

im Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt.

 

www.stanleykubrick.de

www.deutsches-filminstitut.de

www.deutsches-filmmuseum.de