rita hessenempfangBeim Hessenempfang auf der 69. Berlinale, Teil 2/2

Rita Kratzenberg

Es war wie in jedem Jahr und doch ein bisschen anders. Dies war der hessischen Politik geschuldet. In der Hessischen Landesvertretung trafen sich Politiker, Filmschaffende, Künstler, Kinobetreiber und Journalisten. Lucia Puttrich, die alte und neue Hausherrin, begrüßte in dieser Funktion zum ersten Mal die Gäste. Danach übergab der Moderator Knut Elstermann an die ebenfalls neue grüne Ministerin für Wissenschaft und Kunst  Angela Dorn.

Auch sie betonte, genau wie ihr Vorgänger Boris Rein, dass Hessen ein Land der Filmkutur sei. „Die Film-, Kino- und Festivalförderung sind für uns wichtige Anliegen. Ich will gemeinsam mit der Branche die Herausforderungen der nächsten Jahre angehen”, sagte die Kunst- und Kulturministerin. Als eine ihrer Aufgaben sieht sie eine attraktivere und flexiblere Filmförderung. Es soll Bürokratie abgebaut und Verfahren vereinfacht werden, damit mehr Zeit und Energie für die Kunst zur Verfügung steht. Haben wir das nicht schon oft gehört? Ein nicht zu unterschätzendes Problem sieht sie in den sinkenden Zuschauerzahlen der Kinos. Speziell für den ländlichen Raum müssten neue Lösungen gefunden werden. Hier möchte sie die Kinobetreiber unterstützen, die mobile Angebote schaffen sollen, wie z.B. Wanderkinos in Gemeindehäusern oder anderen Orten.

Der Aspekt der Nachhaltigkeit darf bei einer grünen Politikerin natürlich nicht fehlen.  Frau Dorn nannte als Beispiel ein Gütesiegel „Grüner Drehpass“ der für nachhaltige Kino und Filfmproduktionen vergeben werden soll.

Die Digitalisierung des Filmerbes soll ebenfalls weitergeführt werden. Das Deutsche Filminstitut in Frankfurt und die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden, dessen Bestände zum Großenteil noch analog sind, sollen weiter gefördert werden, kündigte die Ministerin an.

Bevor Rudolf Worschech den Leserpreis von epd-film für den besten Spielfilm an den Regisseur Thomas Stuber von IN DEN GÄNGEN übergab, moderierte Knut Elstermann eine Diskussionsrunde mit Hans Joachim Mendig und einigen Nachwuchsfilmemachern, die über ihre Erfahrungen mit Filmförderungen berichteten.

Nachdem alle Ansprachen gehalten wurden und der epd-Film-Leserpreis überrreicht wurde, ging es zum gemütlichen Teil über. Bei hessischem Wein und Häppchen fand ein reger Austausch unter den Gästen aus der hessischen Filmbranche statt.

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