Wien VotivkircheSerie: MARIA ORSKA  ... WIEDERENTDECKT ...Die Verfolgung einer kulturhistorischen Spur..., Teil 12/15

WM.Wolfgang.Mielke

Hamburg (Weltexpresso) - Nach dem Scheiterin ihrer Ehe kehrt sie nach Wien zurück. Ihre Schwester hat dort an der Grenze vom Alsergrund zur Stadtmitte – in der Maria-Theresien-Straße 5, zwischen Schottenring und Votivkirche - für sie beide eine luxuriöse Wohnung gemietet. Die Wohnung ist kostbar eingerichtet und ausgestattet:

#"Da gibt es zwei Schlafzimmer, darin Prunkbetten mit vergoldeten Rahmen, und einen Speisesalon, den ein Kunstmaler im chinesischen Stil dekoriert. Dazu ein Musikzimmer, eine Bibiothek und als Gipfel der Rafinesse ein hochmodernes, ausgekacheltes Dampfbad mit einer versenkbaren Badewanne. Aus den eingebauten Duschköpfen lassen sich je nach Wunsch aromatische Dämpfe und Sprühregen hervorzaubern. Das ist Luxus der Sonderklasse",# schreibt Ursula Overhage. - Fortan übernimmt ihre Schwester die Organisation der Termine und Engagements für die Orska, - die durch diese Fürsorge aber mehr und mehr ein Gefühl von Eingesperrtheit und Unfreiheit empfinden wird. - Das entspricht auch der Starrheit der Straße, jedenfalls nach vorne heraus, deren Häuser den Luxus hinter ihren Fassaden nicht ahnen lassen. Möglich, dass wenigstens der Blick nach hinten hinaus Grün und Lebensfreude bietet ...

Foto:
Votivkirche und Blick in den Alsergrund, IX. Bezirk
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Info:
Ursula Overhage, "Sie spielte wie im Rausch" / Die Schauspielerin Maria Orska, Henschel-Verlag, 2021
Fritz Kortner, Aller Tage Abend, Kindler Verlag GmbH, München, 1959  (ist seitdem in mehreren Taschenbuchausgaben erschienen)