galizien

Gedanken zu europäischen Lektionen einer untergegangenen Region des Habsburgerreiches  in einer Buchpräsentation am 2. 2. in Braunschweig

Roswitha Cousin

Braunschweig (Weltexpresso) - Es gibt einige Orte, einige Regionen auf dieser Welt, in denen unsereiner sich so gerne aufgehalten haben möchte und sie noch immer besichtigen möchte. Galizien steht auf dieser Liste ganz oben. Und das hat natürlich auch mit Literatur zu tun, aber insgesamt mit dem Geist des Ostjudentums. Galizien ist fester Bestandteil des Habsburgermythos und Inbegriff weltverlorener Abgeschiedenheit, ostjüdischer Kulturtraditionen, kakanischer Lebensart und unbeschreiblicher Armut. Auch wenn es das supranationale Gebilde namens Habsburgermonarchie, zu dem Galizien zwischen 1772 und 1918 gehörte, nicht mehr gibt, lebt Galizien in der Literatur fort.


Neben Leopold von Sacher-Masoch, Iwan Franko und Karl Emil Franzos befassten sich Joseph Roth, Bruno Schulz, Mascha Kaléko, Stanisław Vincenz, Józef Wittlin, Hnat Chotkewytsch, Zygmunt Haupt, Stanisław Lem und Isaak Babel mit galizischen Themen. Heute tun dies unter anderen Sophia und Juri Andruchowytsch, Andrzej Stasiuk, Olga Tokarczuk, Martin Pollack, Tanja Maljartschuk, Taras und Jurko Prochasko, Ziemowit Szczerek, Natalka Sniadanko, Maxim Biller.

Buchpräsentation Literarischer Reiseführer Galizien. Unterwegs in Polen und der Ukraine mit Autor Marcin, 2. Februar 2023, 19 Uhr 
Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte der TU Braunschweig 
Fallersleber-Tor-Wall 23
38100 Braunschweig

Das Buch führt an Orte europäischer Geschichte im Südosten Polens und im Westen der Ukraine. Die Streifzüge durch die naturräumliche, künstlerische und literarische Landschaft Galiziens von Krakau über Tarnow bis nach Brody sowie von Lemberg über Drohobytsch, Stanislau/Iwano-Frankiwsk und Boryslau bis nach Zakopane sind mit Karten und Bildern versehen.

Der Historiker und Germanist Marcin Wiatr ruft der Leserschaft ins Bewusstsein, dass Galizien historische Lektionen bereithält, die uns alle in Europa angehen.

Eine Kooperationsveranstaltung des Instituts für Braunschweigische Regionalgeschichte der TU Braunschweig und des Deutschen Kulturforums östliches Europa.

Foto:
©Kulturforum