nelaLesung und Gespräch. Eine Veranstaltung in der Reihe »Deutsch-tschechische Familiengeschichten« in München am 16. November

Katharina Klein
 

München (Weltexpresso) - Der Kriminalroman führt in die Industriestadt Mährisch Ostrau/Ostrava, wo zwei junge Männer auf einem verlassenen Bahngelände eine Leiche entdecken. Ins Visier der Polizei gerät ein alter Sonderling, dessen Lebensgeschichte mitten im Krieg in einer deutsch-jüdischen Familie ihren Anfang nimmt. Geschickt verknüpft die Autorin die spannende Krimihandlung von heute mit einer bewegenden Familiengeschichte während des Zweiten Weltkriegs und der Jahre danach.


Die Kriminaluntersuchungen vermitteln ein vielschichtiges Panorama des heutigen Ostrava, das wegen des Strukturwandels in der Region gezwungen ist, sich neu zu erfinden. Die Polizisten ermitteln bei einflussreichen Lokalpolitikern und reichen Unternehmern, aber auch bei denen, die auf der Strecke geblieben sind. Einer von ihnen ist Erik, der mit seinen Kumpanen in Kneipen herumsitzt und sich mit dem Präparieren toter Tiere ein Zubrot verdient. Nach Kriegsende wurde er mit seiner deutschen Mutter nach Deutschland vertrieben, die Spuren seines jüdischen Vaters hatten sich schon nach dessen Deportation durch die Nationalsozialisten verloren. Die Mutter hofft inständig, den Vater wiederzufinden. Als dieser in Ostrava gesehen worden sein soll, fällt sie die schicksalhafte Entscheidung, zusammen mit ihrem Sohn dorthin zurückzukehren.


Donnerstag, 16. November 2023, 19 Uhr
Ludwig-Maximilians-Universität München
Fachbibliothek Philologicum
Ludwigstr. 25
80539 München

 

Nela Rywiková, geb. 1979, stammt aus Ostrava und ist studierte Restauratorin und Konservatorin. Sie arbeitete in Brünn/Brno im Institut für archäologischen Denkmalschutz und als Verlagsmitarbeiterin. 2013 erschien ihr Debut „Haus Nr. 6“, 2016 folgte „Kinder der Wut“. Gemeinsam mit dem Tschechischen Zentrum hat das Deutsche Kulturforum östliches Europa das tschechische Original 2019 in Berlin vorgestellt. 2023 erschien die deutsche Übersetzung von Christina Frankenberg, die wir nun gemeinsam mit dem Adalbert Stifter Verein und dem Tschechischen Zentrum München präsentieren.  


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©Veranstalter


Info:
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforum östliches Europa in Kooperation mit dem Adalbert Stifter Verein und dem Tschechischen Zentrum München
www.kulturforum.info