dichtungBuchpräsentation und Gespräch mit den Herausgebern Nataliia Kotenko-Vusatiuk und Andrii Portnov sowie der Germanistin Katharina Biegger  am 16. Juni in Augsburg. Es moderiert Klaus Harer

Redaktion

Augsburg (Weltexpresso) - Zur literarischen Landschaft der Ukraine gehörte in der kurzen fruchtbaren Epoche nach dem Ersten Weltkrieg ein Dichterkreis, der sich, klassischem europäischen Erbe verpflichtet, als Neoklassiker bezeichnete. Der Deutsch-Ukrainer Oswald Burghardt alias Jurij Klen gehörte – mit Maksym Ryl’s’ kyj, Pavlo Fylypovyč, Mykola Zerov und Mychajlo Draj-Chmara – dazu.


Mit der jetzt erstmals erschienenen Anthologie Dichtung der Verdammten (zweisprachig deutsch und ukrainisch) wollte Burghardt seinen Weggefährten ein Denkmal setzen. Herausgegeben wurde das Buch von Nataliia Kotenko-Vusatiuk (Kyjiw) und Andrii Portnov (Berlin) in einer Kooperation des Deutschen Kulturforums östliches Europa mit dem Arco-Verlag.

Oswald Burghardt/Jurij Klen, der 1931 nach Deutschland emigriert war und zuletzt in Innsbruck lebte, besuchte Ende Oktober 1947 Augsburg, wo er im Lager für Displaced Persons ukrainischen Landsleuten aus seinen Werken vortrug. Da er sich bei der beschwerlichen Reise eine Lungenentzündung zugezogen hatte, musste er ins Krankenhaus eingeliefert werden und verstarb nach wenigen Tagen im Alter von nur 56 Jahren.

Sein Grab schmückte ein von dem berühmten ukrainisch-amerikanischen Künstler Jacques Hnizdovsky gestalteter Grabstein. Im Zuge der Recherchen zur Buchedition wurde festgestellt, dass dieses Grabmal verschwunden war. Inzwischen konnten die Nachfahren mit der zuständigen Friedhofsverwaltung eine Lösung finden und das Grabmal wird auf der Grundlage der erhaltenen Künstlerzeichnungen wieder errichtet. Nach jüngster Auskunft soll das Grabmal im Juni 2025 wieder hergestellt sein.
   

Montag, 16. Juni 2025, 19 Uhr
Taschenbuchladen Krüger e.K.
Färbergässchen 1
86150 Augsburg

Foto:
©Veranstalter

Eintritt freiDie Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Bukowina-Institut an der Universität Augsburg und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa.