Partnersch Demokratie Eskandari Gruenberg Karkour Schulte Cholia Gehrig Maximos dos Santos Berger 2Copyright Stadt Frankfurt Salome RoesslerMit der „Partnerschaft für Demokratie“ möchte die Stadt Frankfurt Teilhabe und zivilgesellschaftliches Engagement fördern

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Frankfurt ist zum zweiten Mal Teil des vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Programms „Demokratie leben!“. Für das darin enthaltene Projekt „Partnerschaft für Demokratie“ erhält die Stadt pro Jahr 140.000 Euro, die für Projekte der Demokratieförderung an Institutionen, Vereine und engagierte Bürgerinnen und Bürger ausgeschüttet werden. Am Dienstag, 16. September, hat Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg das Projekt gemeinsam mit Partner-Organisationen vorgestellt.

„Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben, das Projekt nach Frankfurt zu holen, es kommt genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagte Eskandari-Grünberg. Selten sei die Demokratie so gefährdet gewesen wie derzeit, auch die jüngsten Wahlergebnisse seien „alarmierend“. Sie hoffe darauf, dass die Partnerschaft für Demokratie mit dazu beitrage, die demokratischen Grundwerte zu verankern sowie Ressentiments und Vorurteile abzubauen.

Das Projekt ist auf sieben Jahre ausgelegt und in der Stabsstelle Antidiskriminierung im Büro der Bürgermeisterin angesiedelt. Dort wurde dafür eigens eine Stelle geschaffen. „Wir wollen die Partnerschaft für Demokratie auch als Instrument nutzen, um Brücken zwischen Zivilgesellschaft und Verwaltung zu bauen“, sagte Stabsstellen-Leiterin Harpreet Cholia. Über die die Fördersumme entscheidet ein Bündnis aus Vereinen, Institutionen sowie Ämtern und Behörden. Einzelne Projekt können ab sofort bis zu 10.000 Euro erhalten. Der Förderantrag ist unter frankfurt.de/partnerschaft-fuer-demokratie abrufbar.

Bei dem projektbegleitenden Bündnis sei es darum gegangen, „eine bunte Vielfalt zu erzeugen“, betonte Eskandari-Grünberg. Dazu gehören die Aids-Hilfe, die Vereine Makkabi, Abá, Kubi und infrau, der Stadtjugendring, der Verein Kinder im Zentrum Gallus und Response Hessen. Um Extremismus entgegen zu wirken, sei es wichtig dafür zu sorgen, „dass alle Menschen einen Platz in der Gesellschaft finden“, sagte Hanane Karkour vom Verein Kinder im Zentrum Gallus.

Dass der Sport für das Projekt ein wichtiges Feld sei, hob Makkabi-Bildungssekretär Mortimer Berger hervor. „Sport verkörpert Werte wie Fairplay und Respekt. Es geht darum, diese Werte erfahrbar zu machen.“ Torsten Schulte vom Jugendring Frankfurt konstatierte ein großes Misstrauen junger Menschen gegenüber politischen Institutionen. Deshalb sei mehr Teilhabe von Jugendlichen an gesellschaftlichen Prozessen notwendig.

„Demokratie funktioniert nur dann, wenn Minderheiten geschützt werden“, sagte Carsten Gehrig von der Aids Hilfe. Sein Ziel sei, queere Lebenswelten sichtbar zu machen. Adriana Maximo dos Santos von Abá sagte: „Politische Bildung sollte ein Schwerpunkt sei, es geht nicht nur um Sprachkurse.“

Fotos:
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Mitte) mit den Projektpartnern (v.l.): Mortimer Berger, Hanane Karkour, Torsten Schulte, Harpreet Cholia, Carsten Gehrig und Adriana Maximo dos Santos,
©Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler