Am 2. und 3. April wird in Thüringen der „Tag des Porzellans“ gefeiert

 

Anna von Stillmark

 

Erfurt (Weltexpresso) - In Thüringen hat Porzellan eine Seele! Grund genug, am 2. und 3. April den „Tag des Thüringer Porzellans“ zu feiern. Interessierte Besucher können in 15 Manufakturen, Fabriken oder Museen die Vergangenheit und Gegenwart der Porzellanherstellung mit allen Sinnen erleben, können kulinarische Momente auf Porzellan genießen und Thüringer Tischkultur kennenlernen.

 

Die Eröffnungsfeierlichkeiten finden in Triptis statt. Der Ort mit der Neuen Porzellanfabrik blickt in diesem Jahr auf eine 125-jährige Porzellan-Tradition zurück und sammelt gerade zahlreiche Preise mit innovativem Kochgeschirr – Porzellan direkt auf dem Herd .

 

Thüringenweit von Rudolstadt über Kahla bis nach Reichenbach und von Jena bis nach Gräfenthal wird das weiße Gold glänzen. In der Aeltesten Porzellanmanufaktur Volkstedt kann man den Porzellinern direkt über die Schulter schauen und sich selbst an der filigranen Handarbeit probieren, KAHLA Thüringen/Porzellan ruft deutschlandweit zum größten Porzellanmarkt im Jahr, bei Reichenbach Porzellan zeigt Sternekoch Oliver Röder wie Porzellan und Kochkunst wirken können.

 

Kulinarisch entführt Weimar Porzellan in die Welt des Tees – Tealicious – hier schreiben Sie ihre eigene Teastory. Erotisches Porzellan zeigt die Künstlerin Kati Zorn, süße Geheimnisse der Schwarzburger Werkstätten enthüllt die Rudolstädter Heidecksburg und das Stadtmuseum Jena zeigt ausschließlich an diesem Wochenende selten zu sehnende Burgauer Mokkatassen. 15 Orte schreiben 15 einzigartige Porzellangeschichten.

 

Eine einzigartige Gesamtschau der Porzellangeschichte finden die Gäste in der Erlebnis-Ausstellung „Porzellanwelten“ auf der mittelalterlichen Leuchtenburg in Seitenroda. Hier wurde im April 2014 nicht nur die Idee für den „Tag des Porzellans“ ins Leben gerufen, hier wurde dem historischen, für den ein oder anderen angestaubtem Material eine die Gäste begeisternde Bühne geboten. Modern, sinnlich, überraschend – hier steht das weltweit größte und weltweit kleinste Porzellanobjekt, hier bringen Scherben Glück. Darüber hat Weltexpresso schon einige Artikel veröffentlicht.

 

Die Thüringer Porzellan-Geschichte nahm vor mehr als 255 Jahren ihren Anfang. Nach intensiver Forschung und unzähligen Experimenten war den Fabrikanten Georg Heinrich Macheleid, Wolfgang Hammann und Johann Gotthelf Greiner im Jahr 1760 die Nacherfindung des Porzellans gelungen. So leichthin kann man aber den Streit um die 'Erfindung' des Porzellans in Europa nicht übergehen. Denn bis heute ist nicht klar, ob nicht doch Johann Friedrich Böttger, der 1682 in Schleiz geboren wurde und unter mysteriösen Umständen 1719 starb, der eigentliche und einzige Erfinder des Porzellans ist.

 

Die obengenannten haben dann die Entwicklung des weißen Goldes in Europa entscheidend mitgeprägt. Die Thüringer Hersteller führten Ende des 19. Jahrhunderts sogar den Markt an, exportierten Tischporzellan, Porzellankopf-Puppen und Ingenieurkeramik in alle Welt. Bis 1902 entstanden über 300 Porzellanbetriebe. Heute gibt es noch 40 Porzelliner, Sie zeichnen sich durch innovative Ideen und einzigartige Produktvielfalt aus – vom Flüsterporzellan für die Gastronomie bis zum feuerfesten Kochgeschirr aus völlig neuem Porzellan.

 

Foto: Was es nicht alles aus Porzellan heute gibt!

 

Info:

 

Alle Teilnehmer am Tag des Thüringer Porzellans: Neue Porzellanfabrik Triptis, Aelteste Porzellanmanufaktur Volkstedt, Wagner & Apel, KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH, Rudolf Kämmer Porzellanmanufaktur, Christel Kämmer Porzellanmanufaktur, Weimarer Porzellanmanufaktur, Porzellanmanufaktur Reichenbach, Könitz Porzellan, Kati Zorn Porzellan Manufaktur, Porzellanwelten Leuchtenburg, Schloss Heidecksburg, Sitzendorfer Porzellanmanufaktur, Porzellanfabrik Hermsdorf, Stadtmuseum Jena

 

www.porzellantag.de