wiesvaden 2Kundenservice der WELT zu Corona vom letzten Freitag, Serie: 31. 1

WELT Corona-Update

Hamburg (Weltexpresso) - In deutlich düsteren Zeiten dieser Corona-Pandemie gab es aus deutschen Krankenhäusern Berichte über Triage. Heißt: Hatte man nicht genug Intensivbetten, Beatmungsgeräte oder Personal, konnten beziehungsweise mussten Ärzte entscheiden, wem zuerst geholfen wurde und wem nicht. Ende 2021 forderte dann das Bundesverfassungsgericht den Gesetzgeber auf, die Rechtslage nachzuschärfen – und in der Pandemie den Schutz von Menschen mit Behinderungen im Falle der Triage zu gewährleisten.

Das Gericht gab damit der Verfassungsbeschwerde mehrerer behinderter Menschen statt. Denn nach den hierfür bislang maßgeblichen „Empfehlungen“ der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) sind dabei die klinischen Erfolgsaussichten das entscheidende Kriterium.

Nun soll diese Nachbesserung vorliegen, wie die Kollegen des „Redaktionsnetzwerk Deutschland" zuerst berichteten. So könnte es nach jüngsten Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechtlich möglich sein, die intensivmedizinische Behandlung eines Menschen zugunsten eines anderen mit einer höheren Überlebenschance abzubrechen. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen – etwa, wenn drei intensivmedizinisch erfahrene Fachärzte zustimmen.

Wie geschrieben sind das Pläne – und diese sind noch in Abstimmung mit den Ressorts. Laut der „Formulierungshilfe“ für die Koalitionsfraktionen dürfe grundsätzlich bei der „Zuteilung von pandemiebedingt nicht ausreichenden überlebenswichtigen, intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten im Krankenhaus“ niemand aus „Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden." Die Pläne könnten in der kommenden Woche eine Rolle spielen – denn am Mittwoch stellt sich Justizminister Marco Buschmann (FDP) im Bundestag den Fragen der Abgeordneten.

Viele von uns haben inzwischen mindestens einmal eine Corona-Infektion durchgemacht. Um wieder fit zu werden, bietet sich Training an – nur ab wann kann man wieder mit dem Sport starten? Und wie schnell überlastet man sich? Unser Sportredakteur Lars Gartenschläger hat hier einen Überblick erstellt.

In den USA hat die Arzneimittelbehörde FDA den Zugang zu dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson eingeschränkt. Künftig sollen nur noch Erwachsene den Impfstoff erhalten, die die wirksameren mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer oder Moderna nicht erhalten können oder wollen, so die FDA.

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Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz lag am Freitag bei 553,2. Das Robert-Koch-Institut (RKI) senkte zudem seine Risikobewertung für Deutschland von „sehr hoch" auf „hoch".

Aus der FDP kam in dieser Woche der Vorstoß, dass die Bundesregierung auch ihre Einreise-Regelung – etwa für die Quarantäne – lockern sollte. „Die Bestimmungen für die Einreise nach Deutschland sind längst überholt“, sagte Fraktionschef Christian Dürr der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Ampel-Regierung hatte die Einreisebestimmungen erst kürzlich bis Ende Mai verlängert. Dürr sagte, er halte etwa die 3G-Regel bei der Ankunft für „wenig sinnvoll“, schließlich dürfe man sich danach auch ohne Nachweispflicht frei durchs Land bewegen. Mit Blick auf die in vielen anderen Ländern bereits gekippten Regeln sagte Dürr: „Unsere europäischen Nachbarn gehen hier mit gutem Beispiel voran.“


DER GERSEMANN DER WOCHE


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Die Zahl der Corona-Fälle, die neu auf Intensivstationen aufgenommen werden, sinkt tendenziell seit Wochen. Mit 134 Patienten erreicht sie nun den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober 2021.

Fortsetzung folgt

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