Bildschirmfoto 2022 07 02 um 21.22.09Kundenservice der WELT zu Corona vom letzten Freitag, Serie: 34. 1

WELT Corona-Update

Hamburg (Weltexpresso) - Wie schön, dass Sie wieder unseren Newsletter „Corona – der Lagebericht" lesen. Nach einer kleinen Pause sind wir nun wieder für Sie da – und es könnte wohl kaum einen geeigneteren Tag in diesem Sommer geben, um den Corona-Newsletter wieder ins Leben zu rufen. Denn am gestrigen Freitag wurde in Berlin der lang erwartete Evaluierungsbericht vorgestellt, mit dem ein Expertengremium aus 18 Sachverständigen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung bewertet hat. Im Grunde genommen ebenfalls eine Art „Lagebericht".

Zuerst die positiven Nachrichten in Bezug auf die besagte Evaluierung: „Wenn wir Kontakte reduzieren, reduzieren wir die Ansteckungswahrscheinlichkeit“, schlussfolgerte der Virologe Hendrik Streeck, einer der Sachverständigen, bei der Vorstellung. Und: „Masken wirken. Das muss man deutlich sagen.“ Ganz umsonst war das Masketragen also nicht. Allerdings: „Eine Maske wirkt nur, wenn sie richtig getragen wird", so Streeck weiter. Und die Experten befanden: Nicht jeder Maskentyp ist überall zu empfehlen.

Zugleich kritisierte Streeck die „schlechte Datenlage“, auf deren Basis die Evaluierung stattgefunden habe. Plus: Dadurch, dass viele Corona-Maßnahmen parallel gelaufen seien, könne man sie nicht einzeln bewerten. Und die Evaluierung zeigt: Lockdowns seien nur zu Beginn der Pandemie sinnvoll gewesen.

„Wir haben gezeigt, wo unsere Wissenslücken sind", schlussfolgerte Streeck im WELT-Interview und sprach von einer „Ausleuchtung des Grau-Bereichs". Warum es sich dennoch um eine „Generalabrechnung mit der Politik und dem RKI" handelt, das analysieren unsere Autoren Tim Röhn und Benjamin Stibi hier.

Im Corona-Sachverständigenausschuss sitzen sechs renommierte Jura-Professoren, schreibt Autor Stibi darüber hinaus in einer weiteren Analyse. „Umso enttäuschender ist es, dass im Bericht der für die nahe Zukunft wohl wichtigste Teil ausgespart wurde: nämlich die rechtliche Bewertung einzelner Maßnahmen." Alle Informationen dazu finden Sie hier.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus239676933/Evaluierung-der-Corona-Massnahmen-Juristisch-fehlt-der-wichtigste-Teil.html?sc_src=email_2449840&sc_lid=243819802&sc_uid=raKDXZXdCb&sc_llid=22549&sc_cid=2449840&cid=email.crm.redaktion.newsletter.corona&sc_eh=eaa34f92ee875df71


Der FDP-Vize Wolfgang Kubicki nahm die Bewertung zum Anlass und forderte den Rücktritt von Lothar Wieler, dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI). „Es ist unausweichlich, dass Minister Lauterbach den RKI-Präsidenten Lothar Wieler als Verantwortlichen dieser Misere entlässt.“ Das Datenchaos, das die FDP angeprangert habe, werde mit dem Bericht nun offiziell benannt. Im RKI sei ein „personeller Neuanfang“ notwendig, die politische Abhängigkeit der Institution vom Gesundheitsministerium müsse strukturell gelöst werden. Weitere Details zu der Rücktrittsforderung finden Sie hier.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article239674873/Wolfgang-Kubicki-fordert-Lauterbach-auf-RKI-Praesident-Wieler-zu-entlassen.html?sc_src=email_2449840&sc_lid=243819804&sc_uid=raKDXZXdCb&sc_llid=22549&sc_cid=2449840&cid=email.crm.redaktion.newsletter.corona&sc_eh=eaa34f92ee875df71

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Damit noch nicht genug: Die Bundesregierung hat erste Regelungen für den Corona-Kurs im Herbst auf den Weg gebracht. Konkret sollen unter anderem die Rechtsgrundlagen für Corona-Impfungen bis 30. April 2023 verlängert werden. Für Pflegeeinrichtungen sollen bundesweite Mindeststandards zu Infektionsprävention und Hygiene ermöglicht werden. Die Länder sollen regeln können, dass in Pflegeheimen zum Beispiel Hygienebeauftragte eingesetzt werden. Alle Details zu den Plänen finden Sie hier.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article239681339/Corona-Pandemie-Regierung-bringt-erste-Regelungen-fuer-Herbst-auf-den-Weg.html?sc_src=email_2449840&sc_lid=243819806&sc_uid=raKDXZXdCb&sc_llid=22549&sc_cid=2449840&cid=email.crm.redaktion.newsletter.corona&sc_eh=eaa34f92ee875df71

Außerdem ein wichtiger Hinweis: Corona-Patienten, die sich im Frühjahr mit den Omikron-Virusvarianten BA.1 oder BA.2 angesteckt haben, verfügen einer neuen Studie zufolge über keinen nennenswert erhöhten Infektionsschutz gegenüber der aktuell vorherrschenden Variante BA.5. Mehr Infos dazu finden Sie auf welt.de.
https://www.welt.de/wissenschaft/article239679231/Studie-Alt-Infektion-schuetzt-kaum-vor-neuen-Corona-Varianten.html?sc_src=email_2449840&sc_lid=243819808&sc_uid=raKDXZXdCb&sc_llid=22549&sc_cid=2449840&cid=email.crm.redaktion.newsletter.corona&sc_eh=eaa34f92ee875df71




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Die Zahl der Corona-Fälle auf den Intensivstationen liegt heute, an diesem Freitag, vier Prozent höher als am Donnerstag. Binnen Wochenfrist ist sie um 22 Prozent gestiegen, binnen Jahresfrist sogar um 65 Prozent. Allerdings geht aus der Statistik nicht hervor, ob womöglich der Anteil derer, bei denen Corona nur eine Nebendiagnose ist, auch höher liegt als vor einem Jahr.

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