Diversität Erfolgreiche Frauen Bürgermeisterin mit acht erfolgreichen Frauen Copyright Stadt Frankfurt MenzelIm Stadthaus in Frankfurt berichteten erfolgreiche Frauen mit Migrationsgeschichte aus ihrem Leben

Helga Faber

Frakfzurt am Main (Weltexpresso) - Sie arbeiten in führender Position in Anwaltskanzleien oder bei Banken, gründen Firmen, beraten andere oder leiten Forschungsprojekte. Und alle haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind Frauen und sie haben migrantische Wurzeln. Am Donnerstag, 13. November, standen sie im Mittelpunkt der Veranstaltung „Diversität - Erfolgreiche Frauen mit Migrationsgeschichte“ im Stadthaus am Dom.

Es sei ein weiter Weg gewesen, bis Frauen aus zugewanderten Familien Karriere machen konnten, sagte Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg, die zu dem Abend eingeladen hatte. „Als die sogenannten Gastarbeiterinnen nach Deutschland kamen, waren sie Menschen, deren Leben und Potenziale in der öffentlichen Wahrnehmung oft unsichtbar blieben. Sie wurden gebraucht, aber ihre persönlichen Träume waren zweitrangig.“

Es seien die Töchter und Enkelinnen der ersten „Gastarbeiter“-Generation gewesen, die „mit beeindruckender Kraft gezeigt haben, was möglich ist. Sie haben studiert, Ausbildungen gemacht, Verantwortung übernommen und sie gelten heute für viele als Vorbilder“, sagte Eskandari-Grünberg vor mehr als 200 Gästen. Dennoch sei der Weg zur echten, gelebten Gleichberechtigung noch immer steinig. „In Vorständen, in Top-Führungspositionen, in Leitungsfunktionen sehen wir, dass Frauen und besonders Frauen mit Migrationsgeschichte weiterhin überproportional kämpfen müssen.“

In ihrer Keynote mit dem Titel „Migrantinnen und (beruflicher) Erfolg – wie schafft Frau das?“ wies die emeritierte Professorin Helma Lutz darauf hin, dass Frauen „ein hohes Selbstvertrauen und psychische Widerstandskraft brauchen, um im deutschen Schulsystem und im Arbeitsleben erfolgreich zu sein“. Sie nannte Resilienz als wichtigen Faktor, um schwierige Lebenssituationen zu bewältigen und die eigenen Ziele weiterhin zu verfolgen. Lutz war von 2007 bis 2021 Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung an der Goethe Universität Frankfurt.

In zwei Gesprächsrunden gaben acht Frauen Einblicke in ihre individuellen Wege, zeigten auf, welchen Barrieren sie begegnet sind und wie sie diese überwinden konnten: Elif Burcu, Rechtsanwältin und Notarin, Banu Özcan als erste Frau Mitglied im Beirat der Deutschen Bundesbank, Sougol Mowlavidjou, Leiterin des Fachdezernats Recht bei Hessen mobil, Viktoriia von Rosen, Gründerin des Ucrainian Coordination Center, Marsal Ghiasi, Gründerin von Finance4Divas, Berivan Canbolat, Orchestermusikerin, Dijana Avdic, Leiterin des Projekts „Engagement im Gallus“, und Hilal Durmaz, Biochemikerin.

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So sehen Siegerinnen aus: Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Mitte) mit acht migrantischen und beruflich erfolgreichen Frauen,
©Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel