Deutsches FernsehKrimi-Festival 2015 – 3. bis 8. März 2015, Teil 2

 

Elisabeth Römer

 

Wiesbaden (Weltexpresso) – Spannend, daß das FernsehKrimi-Festival mit der aktuellen Diskussion über die Qote in der Regie, aber auch neue Krimiformate beginnt. Zehn Fernsehkrimis und nur eine Regisseurin – betrachtet man die Wettbewerbsbeiträge des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2015 in Wiesbaden, so bestätigt sich die Diversivitätsstudie 2010-2013 des Bundesverbandes Regie.

 

Danach führten nur bei 11 Prozent der Produktionen, die in der Prime-Time bei ARD und ZDF zu sehen waren, Frauen Regie. Sollte man also eine Quote für Regisseurinnen einführen? Dies ist eine der Fragen, die beim Deutschen FernsehKrimi-Festival 2015 in der Landeshauptstadt Wiesbaden diskutiert werden. 

 

Zwei der zehn Filme, die im Wettbewerb des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2015 ab 3. März in der Wiesbadener Caligari FilmBühne zu sehen sein werden, sind Premieren: Der Auftaktkrimi „Bella Block – Die schönste Nacht des Lebens“, zu der die Hauptdarstellerin Hannelore Hoger sowie die junge Schauspielerin Michelle Barthel am Dienstag, 3. März, 20 Uhr, in der Caligari FilmBühne in Wiesbaden erwartet werden, sowie der letzte Film des Wettbewerbs „Dengler – Die letzte Flucht“. Auch hier wird der Hauptdarsteller Ronald Zehrfeld bei der Premiere dabei sein. Außerdem werden während des Festivals die Schauspielerinnen und Schauspieler Alexander Held, Misel Maticevic, Marcus Mittermeier, Birgit Minichmayr, Jannis Niewöhner, Barbara Philipp, Lise Risom Olsen, Hans-Michael Rehberg, Jenny Schily, Ernst Stötzner und Gustav-Peter Wöhler im Caligari zu Gast sein. 

 

 

Der Wettbewerb 

 

Die zehn Filme, die vom 3. bis 6. März im Wettbewerb des Festivals stehen, decken eine große Bandbreite an Themen ab. Dazu gehören unter anderem Bandenkriminalität, Rechtsradikalismus, Zwangsprostitution und erweiterter Suizid. Die Vorjury, die im Dezember 2014 tagte, wählte die Wettbewerbsfilme aus 60 eingereichten Produktionen aus. 

 

In der Jury entscheiden der Schauspieler Christoph Maria Herbst, die Schauspielerin und Sängerin Sonya Kraus, der Schriftsteller und Drehbauchautor Wolfgang Brenner, der Schauspieler und Drehbuchautor Rainer Ewerrien sowie die Geschäftsführerin des Robert Geisendörfer Preises Claudia Cippitelli über den Gewinner des Deutschen FernsehKrimi-Preises 2015 sowie zwei Sonderpreise für herausragende Einzelleistungen. Eine Publikumsjury des Wiesbadener Kuriers prämiert den Gewinner des Publikumspreises.

 

Die Preise werden bei der festlichen Preisverleihung am Freitag, 6. März, 20.00 Uhr, in der Caligari FilmBühne überreicht. Moderiert wird der Abend von Bärbel Schäfer. Die Musik steuert Friedrich Liechtenstein bei, der mit dem Spot „Supergeil“ ein Millionenpublikum im Internet begeisterte.

 

 

Das Rahmenprogramm – Tatort-Premiere bei „Morde aus dem Norden“, „Pro-Quote-Regie“ und neue Krimiformate 

 

Offiziell beginnt das Deutsche FernsehKrimi-Festival 2015 am 3. März. Doch bereits am Sonntag, 1. März, beginnen im Literaturhaus „Villa Clementine“ und der Caligari FilmBühne die ersten Veranstaltungen: Um 12 Uhr am 1. März lädt das Literaturhaus zur Lesung des Krimistipendiaten Wolfgang Brenner ein. Brenner liest aus seinem aktuellen Buch „Und Mutter weinet sehr“. Als der kleine Johann entführt wird, lässt sich seine verzweifelte Mutter auf ein nervenaufreibendes Katz- und Maus-Spiel mit dem Entführer ein. 

 

Um 17.00 Uhr am 1. März wird die Ausstellung des Wiesbadener Künstlers Frank Deubel im Foyer der Caligari FilmBühne eröffnet. Seine Fotografien „Tatorte (2012 – 2015)“ sind bis einschließlich 8. März zu sehen. 

 

Unter dem Titel „Morde im Norden“ können sich Fans am 1. März, 18.00 Uhr, auf eine Premiere des neuesten Tatortes mit Axel Milberg und Sibel Kekilli freuen. „Tatort – Borowski und die Kinder von Gaarden“ wird in Wiesbaden vier Wochen vor der Ausstrahlung (Sonntag, 29. März, im Ersten) zu sehen sein. Für das anschließende Filmgespräch sind die Filmemacher wie auch Schauspieler Axel Milberg angefragt. Ab 20.15 Uhr wird auf der großen Leinwand des Caligari außerdem parallel zur Ausstrahlung im Ersten „Polizeiruf 110 – Sturm im Kopf“ mit Charly Hübner und Anneke Kim Sarnau gezeigt.

 

Am Mittwoch, 4. März, 19.00 Uhr, diskutieren die Regisseurin Nina Grosse, die Publizistin Heike-Melba Fendel, der Tatort-Koordinator der ARD, Gebhard Henke, und der Geschäftsführer des Bundesverbandes Regie, Jürgen Kasten, vor dem Hintergrund des ersten Gender-Diversitätsberichtes 2010-2013 über die Frage „Männersache Fernsehkrimi – oder braucht die Regie eine Quote?“. Die Leitung der Diskussion hat die Geschäftsführerin der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. (SPIO), Christiane von Wahlert.

 

Am Freitag, 6. März, 16.00 Uhr, geht es im Murnau-Filmtheater um die Zukunft des Genres im Fernsehen: Zwei Tage vor der Ausstrahlung im ZDF wird auf der Leinwand der Murnau-Stiftung die erste Folge der neuen Serie „The Team“ zu sehen sein. Anschließend sprechen Wolfgang Feindt, Redakteur von „The Team“,Peter Nadermann, Produzent der Serie, und der Medienwissenschaftler Gerd Hallenberger unter der Leitung des Journalisten Tillmann P. Gangloff zum Thema „International und auf hohem Niveau – die Zukunft der deutschen Krimiserie“ über neue Formate im Fernsehkrimi.

 

Am Donnerstag, 5. März, 21.00 Uhr,  steht die Vorführung der Verfilmung der ersten beiden Krimigeschichten aus dem Buch „Schuld“ von Friedrich von Schierach auf dem Programm. Der Schauspieler Gustav-Peter Wöhler ist einer der Gäste, die im Filmgespräch an diesem Abend die Fragen des Publikums beantworten werden. 

Das FernsehKrimi-Festival wird veranstaltet vom Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, den Hessischen Rundfunk, satis&fy und dem Weingut Udo Ott, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und dem Wiesbadener Kurier. 

 

INFO:

 

Das ausführliche Programm des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2015 finden Sie unter http://www.fernsehkrimifestival.de/wp-content/uploads/2015/02/DFKF_Programmheft_150223_HighRes.pdf