Formel-3-Anfänger: Rohdiamanten glänzen in Zandvoort

 

Hubertus von Bramnitz

 

Zaandvoort/Niederlande (Weltexpresso) – Ja, zugegeben, es sind Verrückte. Aber das hat was mit den Genen zu tun, behaupten wir Verrückten. Auf jeden Fall steht die traditionsreiche Rennstrecke in Zandvoort für Motorsport-Leidenschaft pur. Häufig wird der „Circuit Parc“ als schönster Kurs im Kalender der FIA-Formel-3-Europameisterschaft beschrieben, stellt aber für die jungen Fahrer auch eine große Herausforderung dar.

 

Ob Sand auf der Fahrbahn, hohe Kurvengeschwindigkeiten und ein welliger Untergrund, alles erfordert von den Neulingen höchste Konzentration – bis zur letzten Runde. Für viele von ihnen ist Zandvoort eine wichtige Erfahrung auf dem Weg zu einer möglichen Formel-1-Karriere, den prominente Vorgänger wie Max Verstappen und Carlos Sainz Junior bereits beschritten haben.

 

Tatsächlich erden seit 1948 auf dem Circuit Park Zandvoort an der niederländischen Küste die verschiedensten Rennserien ausgetragen. Lange war auch die Königsklasse des Formelrennsports hier Stammgast. Anstelle der Formel 1-Fahrer liefert sich nun der Nachwuchs bei der FIA-Formel-3-Europameisterschaft packende Duelle zwischen den Dünen. Viele der jungen Wilden starten an diesem Wochenende zum ersten Mal auf dem Küstenparcours, 16 der 36 Piloten sind Neuzugänge in der rasanten Rennserie. Diese Frischlinge sind „wie Rohdiamanten, die man noch schleifen und polieren muss“, weiß Christophe Stucki, zuständiger Renningenieur bei Hankook, dem exklusiven Reifenlieferant der Formelserie.

 

Es ist ein Schleifen im Eilverfahren. Gerade in Zandvoort ist eine schnelle Anpassung der Neulinge an die fordernde Rennstrecke wichtig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Volle Unterstützung auf der Suche nach dem besten Fahrzeug-Setup erhalten die Nachwüchsler von ihren Teams, die sie optimal auf das Zusammenspiel zwischen Boliden und den Reifen vorbereiten. „Viele Fahrer sind trotz ihres jungen Alters schon sehr erfahren und professionell“, schildert Stucki seine Eindrücke von dem Teilnehmerfeld.

 

In der Rennserie werden die Jungpiloten seit 2012 auch von Hankook begleitet. Der Premium-Hersteller stellt mit den optimierten Ventus F200 (Slick) und Ventus Z207 (Regenreifen) den passenden Unterbau für eine erfolgreiche Saison. Der Pneu hat einen sehr breiten Nutzungsbereich, da der Einheitsreifen während des kompletten Jahres zum Einsatz kommt, „egal, ob bei den Tests im kalten Januar oder auf einer heißen Strecke wie hier in Zandvoort,“ weiß der Hankook-Ingenieur. Die Mechaniker müssen zusammen mit den jungen Piloten stets die optimale Einstellung für den jeweiligen Parcours finden.

 

Besonders die Neulinge konnten in dieser Saison mit einem erfolgreichen Einstieg in die weltweit stärkste Nachwuchsserie bereits einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. So auch Charles Leclerc vom Team Van Amersfoort Racing. Der Monegasse führt 2015 die Newcomer-Rangliste an und kam auf Anhieb gut mit den

 

Hankook-Reifen zurecht: „Wir haben sieben Runden Zeit, um eine Bestzeit zu fahren. Mit den Hankook Reifen haben wir auch im letzten Umlauf noch die Chance auf eine Top-Zeit, dieses Niveau findet man nicht bei vielen Reifenherstellern“, erklärt der 17-Jährige. Sein Ziel ist es, die FIA-Formel-3-Europameitschaft in diesem Jahr zu gewinnen und damit besser abzuschneiden als Max Verstappen, sein Vorgänger im Teamcockpit, der in der vergangene Saison Dritter wurde und danach in die Formel 1 aufstieg.

 

In der Küstenluft von Zandvoort konnte der junge Franzose seine Führung in der Gesamtwertung allerdings nicht verteidigen. Ein fünfter und ein zehnter Platz sowie ein Ausfall ließen Leclerc auf den zweiten Rang zurückfallen. Der Italiener Antonio Giovinazzi hingegen stellte sich perfekt auf die hohen Kurvengeschwindigkeiten ein und fuhr bei allen drei Rennen des Wochenendes auf das Podest. Der 21-Jährige konnte mit einem Sieg und zwei Zieleinläufen als Zweitschnellster die Spitzenposition im Klassement übernehmen.

 

 

INFO:

Premiumhersteller Hankook unterstützt nicht nur die jungen Wilden in der FIA-Formel-3-Europameisterschaft, sondern ist auch seit 2011 exklusiver Reifenpartner der DTM. Dabei sind die Pneus für beide Rennserien völlig unterschiedlich. Da die Tourenwagen doppelt so schwer sind wie die offenen Formelboliden, wird ein größeres Luftvolumen des Reifens benötigt. Während die Formel 3-Piloten auf 13 Zoll großen Reifen unterwegs sind, werden bei der DTM deutlich größere Bereifungen genutzt (18 Zoll).

 

Das nur als Info für die Verrückten. Siehe oben.