Serie: SKYLINE PLAZA eröffnet in Frankfurt am Main, Teil 3

 

Siegrid Püschel und Roman Herzig

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nachdem die potentiellen Käufer – der Betreiber spricht allein von 1, 8 Millionen im Umland- von uns erst einmal stadtsoziologisch ermittelt wurden, soll nun das Zentrum selbst lebendig werden, denn seit heute 8 Uhr stehen die insgesamt 170 Geschäfte und die Genußfläche für rund 400 Esser -mittags denkt man da an die vielen Büroangestellten der Gegend - offen.

 

Angesichts der Neuheit und der angesagten Attraktivität wird allerdings auch mit den Frankfurtern allgemein gerechnet und denen, die aus FrankfurtRheinMain kommen. Auf die jährlich rund 2,3 Millionen Messebesucher und die etwa 350 000 Zuschauer der Festhalle, hatten wir schon verwiesen; eine spezielle Käufergruppe, die vor allem Luxusgegenstände kaufen wollen, sind die vielen ausländischen Fluggästen, die tatsächlich speziell nach Frankfurt zum Einkaufen kommen.

 

Letzteres hat dazu geführt, daß es den Flyer, mit dem auf die Neueröffnung des Zentrums hingewiesen wird, auf Deutsch und auf Chinesisch gibt. Denn die Chinesen sind im sowieso stark frequentierten Frankfurt die häufigsten Übernachtungsgäste. Sie alle müssen in diesen Tagen erst einmal in das Zentrum leicht hineinstolpern, denn noch ist die Umgebung nicht auf allen Seiten fertiggestellt. Aber schon heute macht SKYLINE PLAZA von außen einen sehr angenehmen Eindruck. Das Wichtigste ist, daß es nicht viereckig und aus Glas ist, sondern ein Oval bildet, dessen Fassade dann auch noch schwingt. Die vertikalen Lamellen der Außenfassade werden als Lichtspiele inszeniert, erinnern in ihrer Gestalt durchaus an die Zeiten des Art Deco, gehen gleichzeitig, wie Architekt Benjamin Jourdan aussagt, auf klassische antike Bauten zurück wie das Kolosseum. Er selbst spricht sogar von Paul Klee, auf den wir nicht gekommen wären, was vielleicht mit den chanchierenden Beleuchtungsfarben zu tun hat.

 

Die Höhe des auf zwei Ebenen mit rund 35 000 Quadratmetern Verkaufsfläche betriebenen Einkaufszentrums, das darüber auf der dritten und vierten Etage sein Parkhaus für 2400 Autos hat, ist erträglich und sein Dachgarten auf 8 000 Quadratmetern wird sicherlich das I-Tüpfelchen werden. Darüber schreiben wir, wenn seine Gestalt sichtbarer geworden ist, die sich schon bisher als erstaunliche Grünoase erweist mit dem Schwerpunkt auf Erholung mit einem gewaltigen SPA und gemütlichem Kaffeetrinken sowie Restauration, aber durch die Nichtfertigstellung eben auch noch disharmonisch.

 

Betreiber des Zentrums ist die Gesellschaft ECE (Geschäftsführer Alexander Otto, aus der berühmten Familie Otto) , die als Einkaufszentrumsspezialisten insgesamt 189 'Shopping Center' mit einem Umsatz von 21 Milliarden Euro laufen haben, wobei sie im Raum Frankfurt auch das Hessen Center, das Main-Taunus-Zentrum und das Isenburg Zentrum betreiben. Denkt man noch an das florierende NordWestStadt Zentrum oder daran, daß die Zeil als die einkaufsintensivste Meile der Republik galt, auf der heute MyZeil und auch die Zeilgallerie neben den großen Kaufhäusern das Konzept der Mall – das sind einfach die Hauptlaufwege - auf verschiedenen Ebenen schon vertritt, fragt man sich schon, wer das alles kaufen soll und auch, welche kleinen Geschäfte bei solchem Angebot überleben können.

 

Nun aber zurück zum neuen SKYLINE PLAZA. Kommt man am Haupteingang hinein, fällt man erst einmal fast in den REWE Markt. Das wird diesem angenehm sein, denn, wenn man sich im Stadtbild einmal umschaut, erkennt man immer mehr die Dominanz dieses Marktes, der auch den positiv besetzten Begriff des Marktes für sich gepachtet hat. Bei den 170 Geschäften finden Sie alle diejenigen wieder, die Sie aus anderen Einkaufszentren oder der Zeil in der Innenstadt kennen. Die Betreiber legen aber Wert darauf, daß Sie darüberhinaus mehrere Mieter haben, die überhaupt erstmals in Deutschland ein Geschäft aufschlagen oder weitere, die erstmals in Frankfurter für Käufer vorhanden sind. Mehr das nächste Mal, wobei wir auch die Buchhandlung Osiander besuchen wollen.

 

Nachdem Peter Feldmann um 8 Uhr das rote Band zur Eröffnung für die Käufer durchschnitten hat, werden wir nämlich in den nächsten Tagen einmal nachschauen, was sich dort tut. Abgesehen davon, daß sich alles erst einspielen muß, hat sich das Zentrum für den Samstag ausgedacht, unter den Käufern 10 000 Fahrscheine für den öffentlichen Nahverkehr zu verteilen, damit diese kostenlos nach Hause kommen. Das Zentrum ist schon heute mit U-Bahn, etwas weiter mit S-Bahn und ganz nah mit der Straßenbahn zu erreichen – wie gesagt der Hauptbahnhof mit seiner gewaltigen Verkehrsanbindung ist unter zehn Fußwegminuten entfernt. Sicher wird die noch zu erbauende Weiterführung der U 5 eine zentrale Haltestelle werden.

 

Interessant und in unseren Augen clever sind die Parkgebühren. Schließlich ist SKYLINE PLAZA kein Einkaufzentrum auf der grünen Wiese, das zum Anreiz freies Parken braucht. So etwas wäre angesichts der Innenstadtnähe, des Bahnhofs und der Messe sowie der Bewohner des künftigen Europaviertels wirtschaftlich Selbstmord. Da es also um die Käufer geht, zahlen diese in der ersten und zweiten Stunde je 1, 50 Euro, in der dritten dann 2 Euro, 2, 50 für die vierte, 3 Euro für die fünfte Stunde. Danach greift der Tagessatz von 32 Euro. REWE beispielsweise wird die Parkkosten für eine Stunde verrechnen und wie das mit dem SPA sein wird, werden wir auch noch herausbekommen. Demnächst mehr. Fortsetzung folgt.