Light+Building 2012, Weltleitmesse für Architektur und Technik vom 12. bis 20. April, Messe Frankfurt

 

Von Gerhard Wiedemann und Siegrid Püschel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Tatsächlich ist das eine Messe, die jeden angeht. So umfassend wie keine andere. Denn jeder wohnt, schläft, liest, will es warm haben, kochen, Musik hören, seinen Rechner bedienen, die Bohrmaschine anlegen, den Geschirrspüler laufen lassen, nachdem die Wäsche erledigt ist, Kaffee machen, ach wir könnten den Artikel damit füllen, wozu Strom in unserer hochtechnisierten Welt alles nötig ist. Aber der Teufel liegt im Detail. Darum gibt es die light+building.

 

Die Benennung als Weltleitmesse für Architektur und Technik ist das eine, weltgrößte Messe für Licht und Gebäudetechnik genauso richtig und diesjähriges Thema der zweijährigen Messe ist: Energieeffizienz. Wolfgang Marzin, Chef der Frankfurter Messe stellte zusammen mit seinen Mitstreitern - Friedhelm Loh, Präsident des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. und Walter Tschischka, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) – vorab in einer Pressekonferenz diese Messe in ihren wirtschaftspolitischen Kontext und erläuterte das Messegeschehen.



Nach einer repräsentativen Umfrage von TNS Infratest haben auf die Frage: „Wie wichtig sind Ihnen folgende Kriterien bei Immobilien“, sowohl Vermieter (90%) wie auch Mieter/Selbstnutzer (84%) als höchstem Prozentsatz mit ENERGIEEFFIZIENZ geantwortet. Weitere Kriterien waren dabei Preis/Größe, Lage, Ambiente/Stil und Ausstattung/Komfort gewesen. Dieselbe Umfrage erbrachte eine hohe Bereitschaft zur Energiewende im Gebäudesektor. Gleichzeit ist die Digitalisierung von Licht und Gebäuden in aller Munde. Das neue Licht LED/Oled setzt dabei neue Standards und Gebäude wünscht man sich als grüne Kraftwerke.



Das setzt sich in Zahlen fort. Die Deutsche Licht- und Gebäudetechnikindustrie hat bei einem Jahresumsatz von 11 Milliarden Euro mehr als 80 000 Beschäftigten, das Deutsche elektro- und informationstechnische Handwerk dagegen sogar einen Jahresumsatz von 54 Milliarden und 463 000 Beschäftigte, was für diese export- und wirtschaftsstarke Branche bedeutet: Branchenumsatz von 65 Milliarden Euro jährlich und 543 000 Arbeitsplätze in der Bundesrepublik.



Das sind Hintergründe, auf der die schon 2010 und davor erfolgreiche Messe noch eins daraufsetzt und jeden Meter des Messegeländes nutzte, um alle Aussteller – manchmal doppelstöckig – in den Hallen unterzubringen. Ausgebucht also. Dem entspricht ein Ausstellerzuwachs auf jetzt 2 352 Hersteller (2 154/2010), wobei der internationale Anteil von Firmen aus mehr als 50 Ländern den Anspruch auf Weltleitmesse ausdrückt: 1 425 ausländische, 927 deutsche Aussteller. Die Besucherprognose orientiert sich an der vor zwei Jahren: 183 000.



Die Messe wird am Sonntag, 15. April um 10 Uhr im Congress Center der Messe Frankfurt mit der Verleihung Building Future Award eröffnet, veranstaltet einen „Light+Building futurecourse“ zum Thema „Energiewende – Zahlt der Mieter die Zeche?“ am Dienstag, 17. April um 10. 30 im Portalhaus und hat mit der LUMINALE – Biennale der Lichtkultur in Frankfurt auch die künstlerische Erleuchtung ganz Frankfurts vor. Dies nun schon zum 6. Mal und die Frankfurter freuen sich, daß sie auch etwas vom Messegeschehen abbekommen, denn diese Messe ist eine Fachmesse für Fachbesucher.

 

Daß wieder rund 40 000 Besucher aus seiner Branche in den nächsten Tagen nach Franfkurt kommen, erwartet Walter Tschischka, der beharrlich darauf verwies, wie sehr alle lernen müßten, mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten, daß das deutsche Handwerk hervorragend auf die Energieeffizienz und die Folgen für die Haushalte und Häuser vorbereitet sei und zur Beratung zur Verfügung stehe. Der Endverbraucher müsse nur wissen: „Um Geld zu sparen, muß er Geld investieren!“.

 

Es wird wieder das E-Haus in Halle 8 geben, das als Sonderschau dieses Jahr heißt: „Das E-Haus – Intelligente Gebäude vom Profi: Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit“ und eben ein neues E-Haus ist, weil die technologische Entwicklung weitergegangen ist. Dieses E-Haus, das dem Normalverbraucher sinnlich wahrnehmbar zeigt, um was es insgesamt geht, will man ökologisch und ökonomisch sinnvoll wohnen, wird im übrigen auch auf kleineren Messen vorgeführt, so daß es jeden Bundesbürger erreichen kann.

 

Diese hochtechnologisierte Materie hat zur Differenzierung von Ausbildungsberufen und dem E-Handwerker geführt. Laut Tschischka, geht es nun um den E-Zubi, also die jungen Leute, die als Auszubildende – rund 40 000 derzeit – diesen hohen theoretischen und praktischen Anforderungen gewachsen sein müssen, wozu sie die Schule nur unzulänglich vorbereitet.

 

Zuvor hatte Friedhelm Loh auf den „Anfang einer technischen Revolution“ verwiesen, an dem wir uns erneut befinden. Das diesjährige Thema ENERGIEFFIZIENZ sei eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, sowohl was den effizienten Energieverbrauch angehe, wie auch die wirtschaftlich Energieversorgung. Derzeit leben wir in einer Weltsituation, in der lediglich zwei Prozent der Erdoberfläche dreiviertel der weltweiten Energie verbrauchen. Das sind die Städte, die also über 80 Prozent der globalen Treibhausemissionen verbrauchen. Die Politik reagiere darauf und die erforderlichen Schritte zur Energieeffizienz nur mit Willensbekundungen. Es sei nötig, daß dem endlich Taten folgten.



www.luminale.de

www.light-building.com

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php/messe-a-maerkte/246-licht-wirft-seinen-schatten-voraus-fuer-frankfurter-gibts-die-luminale