Serie: Die Einkaufsmeile Zeil ist wieder die Nummer 1 in Deutschland, Teil 1


Manfred Schröder und Siegrid Püschel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das sind so angenehme Termine für Wirtschaftsdezernenten Markus Frank – noch hat der neue OB Peter Feldmann seine Absicht, das Wirtschaftsdezernat selbst zu übernehmen nicht umgesetzt -, wenn er eine Einkaufsstraßenstudie von Jones Lang LaSalle, Finanzdienstleister und Immobilienberater - interpretieren darf und für die Zukunft fortschreiben möchte. Denn bei dem Nummer Eins zu sein, braucht es wenig Worte, sondern nur den emporgereckten Daumen. Erstmals seit vielen Jahren ist also die Zeil wieder mit die am häufigsten frequentierte Einkaufsmeile.

Ob das auch die umsatzstärkste ist? Das sowieso, soweit wir wissen. Aber auch mit den massenhaften Leuten von 13 120 Passanten verhält es sich unter dem Strich nicht so dramatisch. Denn die jahrelang führende Schildergasse in Köln hatte am Stichtag, dem 21. April 2012 zwischen 13 und 14 Uhr nur 190 Passanten weniger. Immerhin wird diese Zählung seit 1999 durchgeführt und hat heuer 170 Städte 2012 im Auge. Deshalb konnte man auch den Mittelwert für die Zeil in den letzten fünf Jahren mit 12 300 Passanten beziffern. Auswärtige müssen wissen, daß die ehemals mit einer unglaublichen Anzahl von Kaufhäusern bestückte Zeil – nirgends gab es eine derartige Häufung großer Häuser – am Zugrundegehen verschiedener Imperien litt und ein rasanter Neubau für viele Jahre die Zeit unattraktiv zur Baustelle machte. Das ist dann immer schwer, an die alten Kaufräusche anzuknüpfen, was für 2012 gelungen ist.

 

Daß auch die Frankfurt und Köln folgenden Städte aus dem Westen Deutschlands sind, wird ebenfalls niemanden wundern. Es sind Hamburg mit 10 380 auf der Mönckebergstraße, 10 150 auf der Düsseldorfer Flinger Straße, wiederum Hamburg mit 9 840 auf der Spitaler Straße, der Westenwellweg mit 9 540 in Dortmund, die Ludgeristraße in Münster mit 9 420 und die Neuhäuser Straße in München mit 9275 Passanten. Das ergibt ein übersichtliches Bild. Dort sieht man nämlich, daß bei den zehn ersten Einkaufsstraßen nicht einmal Berlin dabei ist und keine Ost-Stadt dazu. Man sieht aber auch, daß die Einwohnerzahlen der Städte bei der Frequenz ihrer Kaufwilligen die entscheidende Rolle spielen.

 

Nimmt man die fünf größten Städte Deutschlands, sieht man, daß Berlin trotz 3, 5 Millionen Einwohnern keine derart frequentierte Einkaufsmeile hat. Hamburg hat als mit 1, 8 Millionen zweitgrößte Stadt zusammen auf beiden Einkaufszentren eine Kauffrequenz von 10 220. München, von den 1,4 Millionen Einwohnern her die drittgrößte Stadt hat die meisten Käufer, Bummler, Passanten, insgesamt auf zwei Straßen 21 095 und ist Weltmeister im Kaufen! Die viertgrößte Stadt ist Köln mit einer guten Million Bewohnern und der jahrelang führenden Schildergasse diesmal mit 12 930 zweite. Frankfurt hat ja nur an die 700 000 Einwohner – heute wieder soviel wie schon einmal in den 60/70er Jahren -, was der Einkaufsmeile als mit 13 120 dichtest Bevölkerten noch einmal etwas Besonderes gibt, weshalb wir uns die Zeil inmitten der Stadt noch einmal näher anschauen.