Art Directors Club (ADC) Festival 2013 findet nach drei Frankfurter Jahren in Hamburg statt

 

Klaus Hagert

 

 

Berlin (Weltexpresso) – Da haben sie nun das Nachsehen, die sehr bemühten Frankfurter, an ihrer Spitze, die Kreativwirtschaft als Geschenk Gottes preisende Wirtschaftsdezernent der Mainstadt, Markus Frank. Das Präsidium des Art Directors Club für Deutschland (ADC) hatte in seiner Sitzung am Montag, 20. August 2012, dem Konzept aus Hamburg als Austragungsort für das ADC Festival 2013 und in den Folgejahren den Vorzug gegeben.

 

 

Diesem Schritt folgt als zweiter die Aufnahme offizieller Verhandlungen mit der Hansestadt und potentiellen Partnern sowie Dienstleistern. Frankfurt guckt durch die Röhre, was dort weh tut, denn die Stadt hatte es sich einiges kosten lassen, dreimal Austragungsort des Festivals zu sein, nachdem man es – sicher, Geld spielte auch eine Rolle – den Berlinern, die seit 1994 Auftragungsort waren, abgejagt hatte. Im Ernst. Kann man es Kreativen übel nehmen, wenn sie das Konkurrenzverhalten der deutschen Städte nutzen und eine nach der anderen mit der Gunst ihrer Anwesenheit beehren, was diese Städte teuer kommt, aber dem Anschein nach für Ehre sorgt.

 

Offiziell können die Städte sich beim ADC als Austragungsort des Festivals bewerben. Eigentlich ist das Festival eine Art Messe, die sowohl als Ausstellung wie auch Fortbildung und nicht zum geringen Teil dem gemeinsamen Feiern gilt, wobei man sich kennenlernt und sowohl berufliche Erfahrungen wie auch Sachkunde austauscht. Die letzten Male sind so in Frankfurt rund 10 000 Menschen zusammengekommen, was für die Stadt selbstverständlich ein Wirtschaftsfaktor ist, denn dann muß auch hier übernachtet werden, gegessen undsoweiterundsofort. Bis heute weiß man nicht genau, wie teuer andererseits die Investition in das Festival Stadt und Land kam. Doch, die finanzielle Unterstützung mit 200 000 Euro durch das Wirtschaftsministerium und 100 000 durch Wissenschaft und Kunst sind bekannt, zu denen sich „eine sechsstellige Summe in mittlerer Höhe“ seitens der Stadt Frankfurt gesellt.

 

In ihrer Pressemitteilung verweist der ADC darauf, daß die Entscheidung zwischen Hamburg und Frankfurt knapp ausgefallen sei: „Es war eine äußerst knappe Entscheidung, mit zwei spannenden Präsentationen, die im Präsidium ausführlich diskutiert wurden. Beide ADC Sektionen aus Hamburg und Frankfurt hatten hervorragende Konzepte vorgelegt, die stark und innovativ waren und für eine inhaltliche und konzeptionelle Weiterentwicklung des ADC Festivals standen. Schließlich hat die Chance, mit einem Ortswechsel neue Partnerschaften und neue Potenziale zu erschließen den Ausschlag für Hamburg gegeben. Deshalb hat das ADC Präsidium den Beschluss gefasst, nun mit Hamburg offizielle Verhandlungen aufzunehmen.“

 

 

Der Kreativclub ADC hatte unter Einbindung der ADC Sektionen in Hamburg, Berlin,

München, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart den Standort des ADC Festivals bundesweit

neu diskutiert. Die Besucher des Festivals sind nicht nur die Mitglieder des ADC, sondern Menschen der gesamten Branche, das ist Werbung, Design, Film und Kunsthandwerk. Auf der angeschlossenen Ausstellung konnten die Produkte ausgestellt werden – dies geschah in Frankfurt in Messehalle 5 - , die anschließend mit Nägeln ausgezeichnet wurden, im olympischen Stil mit Gold, Silber und Bronze.

 

Der sichtlich enttäuschte Markus Frank sagte gleichwohl, daß er mit einer solchen Entscheidung gerechnet habe: „Wir haben das schon im Mai gespürt...Wir werden das Geld jetzt in andere kreative Projekte fließen lassen.“ Denn daß das Stichwort KREATIVITÄT mit der Stadt Frankfurt am Main verbunden bleiben soll, daran ließ Frank keinen Zweifel. Warten wir es ab.

 

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