IMG 0670 Foto Zoller 875 Jahre Herrenalb Abt Bernhard alias Bernhard Lohner 1Zisterzienser im Fokus

Sabine Zoller

Karlsruhe/Bad Herrenalb (Weltexpresso) - Als Keimzelle der Kurstadt Bad Herrenalb gilt das einstige Zisterzienserkloster, das vor 875 Jahren im Nordschwarzwald gegründet wurde. Und das soll nun im kommenden Jahr mit besonderen Feierlichkeiten gewürdigt werden. Eine Pressekonferenz in Karlsruhe gab dazu weitere Informationen.

Als Auftakt berichtet Bernhard Lohner im Mönchsgewand der Zisterzienser von den bescheidenen Anfängen des Klosters, das als Keimzelle der Kurstadt betrachtet wird. „Die Geschichte des Klosters beginnt im Jahr 1149, als 13 Mönche im Albtal ankamen und mit Unterstützung der Ebersteiner das Kloster erbauten“, so Lohner, der zur Gründungsgeschichte der Stiftung Alba Dominorum in die Person von Abt Bernhard schlüpft: „1147 war ich Mönch im Kloster Neuburg im Elsass und zudem Beichtvater von Berthold III. von Eberstein, der mit dem zweiten Kreuzzug ins Heilige Land zog.“ 1148 fürchtete der Ebersteiner um sein Seelenheil und schwor: „Wenn ich lebend nach Hause komme, dann werde ich ein Kloster gründen.“ 1149 wurde Abt Bernhard vom Mutterkloster in Neuburg entsandt, um an der Alb ein neues Kloster zu gründen. Über die Jahrhunderte durchlief das Kloster verschiedene Phasen, von der Zugehörigkeit zu verschiedenen Adelsfamilien bis hin zur Zerstörung im 17. Jahrhundert. Erst mit der Kaltwasserheilanstalt 1839 gab es neuen Aufschwung für den Ort, der sich fortan als Sommerfrische und Kurort etablierte.

„1890 gab es ein Kurmittelhaus und Herrenalb wurde zu einer >Destination<, wie man heute sagen würde“, führt Hoffmann aus, der zudem betont, dass sich die Stadt kontinuierlich weiterentwickelt hat. „Insbesondere mit der Eröffnung der Bahnstrecke zwischen Karlsruhe und Herrenalb im Jahr 1898 und der Entdeckung einer mineralreichen Quelle in den 1960er Jahren bietet Bad Herrenalb als heilklimatischer Kurort mit Wald, Wasser und Luft ein echtes Pfund was das Thema Natur anbelangt.“


875 Jahre Herrenalb

„Im kommenden Jahr feiern wir 875 Jahre Herrenalber Geschichte. Das ist zwar kein runder Geburtstag, aber man soll ja Feste feiern, wie sie fallen“, so Hoffmann, der als Stadtoberhaupt betont: „2024 ist ein Schaltjahr und wir haben 366 Tage die Möglichkeit unser Jubiläum zu feiern.“

„Geplant sind zahlreiche Veranstaltungen und viele kulturelle Highlights mit Aufführungen vom >Regionentheater aus dem schwarzen Schwarzwald<, das nicht nur Kinderstücke, sondern auch Klassiker wie „Im Namen der Rose“ passend zu unserem Kloster plant.“ Hoffmann betont darüber hinaus das große Engagement der Bürgerschaft, die sich bereits seit dem 850-jährigen Feierlichkeiten zum Kloster und der kleinen Gartenschau im Jahr 2017 eingebacht hat. „Wir haben auch jetzt die Bürgerschaft eingeladen, um sich aktiv am Jubiläum zu beteiligen, und es werden verschiedene Projekte in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung ins Auge gefasst.“
Das Jubiläum wird als "fließende Geburtstagsfeier" betrachtet, bei der auch Ideen zu unkonventionellen Veranstaltungen, wie eine Après-Ski-Party oder ein Pop-Event auf der Schweizer Wiese in Erwägung gezogen werden.
Abschließend wurden Wünsche und Hoffnungen für das Jubiläumsjahr ausgedrückt, mit dem Ziel, gemeinsam mit der Bürgerschaft und den Gästen ein festliches und vielfältiges Programm zu gestalten und Bad Herrenalb im kommenden Jahr ins Rampenlicht zu rücken.

Foto: 
Bernhard Lohner alias Abt Bernhard vor dem Jubiläumsplakat 875 Jahre Herrenalb

Bernhard Lohner – vor dem Schloss in Karlsruhe – auch Abt Bernhard wanderte einst zu Fuss ins Albtal
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