Karneval-Saison startet Ende Oktober

 

Wolfgang Weitlaner

 

Roseau (Weltexpresso) - Die kleine Antilleninsel Dominica - die sehr oft mit der Dominikanischen Republik verwechselt wird - hat sich seit einigen Jahren als Öko-Tourismus-Destination einen Namen gemacht. 2012 wurde sie erneut von der kalifornischen Non-Profit-Organisation "Ethical Traveler" zu den Top-Ten Reisedestinationen gewählt.

 

Diesem Ruf will man weiterhin verpflichtet bleiben, betont Simon Walsh, Präsident der Dominica Hotel & Tourism Association. Neben der Verpflichtung zum „Naturtourismus“ ist das kleine Eiland zwischen Guadeloupe und Martinique auch als Tauch- und Unterwasserparadies weit über die Grenzen hinaus bekannt. Während des Dominica-Karnevals – der zeitgleich mit dem World Creole Festival zwischen dem 21. Oktober und 4. November gefeiert wird – gibt es seitens des Fremdenverkehrsamts die Aktion „Bring A Friend“ – mit speziellen Begünstigungen für Mitreisende.

 

Wandern statt Strandliegen

 

"Als Karibikinsel hat man es schwer, vom Image des Strandurlaubens wegzukommen", erklärt Walsh. "Die Highlights der Insel erschließen sich einem dann erst wirklich, wenn man einen Abschnitt des Waitukubuli Trails gewandert ist." Der Waitukubuli Trail ist mit seiner Länge von mehr als 180 Kilometern der längste Wanderweg der Antillen. Mit Hilfe der EU und der Nachbarinsel Martinque wurde an der Erschließung des Trails gearbeitet. Ein siebenstündiges Segment führt etwa zum Boiling Lake, dem zweitgrößten kochenden See der Welt.

 

Tourismus als Wirtschaftsmotor

 

"Wir sind fernab vom Massentourismus", erklärt Walsh. Das größte Hotel Dominicas steht in der Hauptstadt Roseau und verfügt gerade einmal über 75 Zimmer. "Dominica setzt auf Eco-Tourismus", betont der Manager. "Wer hier herkommt, will ursprüngliche Natur erleben." Auch Sam Raphael, Eigentümer und Betreiber des Jungle Bay Resorts stellt das Naturerlebnis auf der Insel in den Vordergrund. Raphael hat in einem Regenwald an der Küste 35 Bungalows errichtet.

 

"Wir sind bei der Planung, der Konzeption und dem Betrieb des Resorts den Grundsätzen der International Ecotourism Society treu geblieben. So wurde etwa im Dach des Restaurants ein Loch für einen hundertjährigen Baum geschnitten", erzählt der Manager. Der Großteil der im Restaurant angebotenen Speisen stammt aus einem Umkreis von zehn Kilometern. 63 Dorfbewohner der infrastrukturschwachen Ostküste Dominicas sind im Jungle Bay Resort vollzeitbeschäftigt.

 

Förderung sozialer Einrichtungen

 

Das Jungle-Bay-Resort unterstützt übrigens auch soziale Projekte wie etwa eine Schule für behinderte Kinder. "2009 haben wir gemeinsam mit dem US-Peace-Corps und dem New Yorker Vassar College eine Aktion gegen Analphabetismus bei Kindern ins Leben gerufen", so Raphael. Unter dem Titel "Leave A Book Behind" werden Gäste um Spenden zum Aufbau einer Bibliothek in verschiedenen Dorfschulen gebeten.

 

Dominica soll in Zukunft übrigens auch in Sachen Energieversorgung zu den saubersten Nationen gehören. "Da sich unter der Insel mehrere aktive Vulkane befinden, ist es leicht, die Erdwärme zur Stromerzeugung zu nutzen", erklärt Raphael. Machbarkeitsstudien haben gezeigt, dass es relativ einfach wäre 1.000 Megawatt Strom umweltfreundlich zu produzieren. Das ist fast 80 mal mehr als der Eigenbedarf der ganzen Insel.

 

Weiterführende Links:

Ethical Traveler: http://www.ethicaltraveler.org

Discover Dominica Authority: http://www.dominica.dm

World Creole Music Festival: http://www.wcmfdominica.com/

Waitukubuli National Trail: http://besthike.wordpress.com/2010/04/12/waitukubuli-national-trail-dominica/