Lehren und Lernen unter freiem Himmel auf dem Campus Westend
Hubertus von Bramnitz
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Als erster seiner Art an einer deutschen Universität wird den Studierenden und Lehrenden künftig ein Grüner Hörsaal auf dem Campus Westend der Goethe-Universität als Lehr- und Lernzimmer unter freiem Himmel zur Verfügung stehen. Ein wachsendes Element als Zeichen für die nachhaltige Entwicklung auf der Welt.
Das rund 80 m² bepflanzte Areal wurde heute feierlich eingeweiht. Es erstreckt sich zwischen dem Gebäude Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften, Studierendenwohnheim der Kirchen und Hörsaalzentrum und wird von sommergrünen Hainbuchenhecken und 14 Tokio-Kirschbäumen umfasst.
Gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als ideeller und materieller Stifter des Projekts hat die Goethe-Universität im vergangenen Jahr mit einer Baumpflanzaktion den Grundstein für den Grünen Hörsaal gelegt. Beteiligt an dieser Aktion waren auch Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt und die Asiatische Entwicklungsbank (ADB), deren Jahrestagung im vergangenen Jahr erstmals in Frankfurt stattfand.
„Kooperationen mit außeruniversitären Partnern spielen für die Goethe-Universität eine besondere Rolle. Mit dem Grünen Hörsaal haben wir nun ein sehr anschauliches, vitales Beispiel für ‚Third Mission‘, der dritten Mission neben Forschung und Lehre, direkt auf ihrem Campus, zugänglich für alle Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Gäste der Goethe-Universität“, sagte Prof. Brigitte Haar, Vizepräsidentin der Goethe-Universität, bei der Eröffnung.
Der Grüne Hörsaal an der Goethe-Universität bereichert zukünftig nicht nur die Lehre, sondern soll die Studierenden und Lehrenden auch dazu anregen, sich zum Thema Nachhaltigkeit Gedanken zu machen. „Klimawandel bremsen und Armut bekämpfen – jeder von uns kann einen Beitrag dazu leisten. Gerade die Studierenden können Vorbild sein und Nachhaltigkeit in die Gesellschaft tragen. Mit dem Grünen Hörsaal setzen wir ein Zeichen: Nachhaltigkeit geht alle etwas an“, so Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
„Die Eröffnung des Grünen Hörsaals ist gleich aus mehreren Gründen erfreulich: Für die Studierenden und Lehrenden bietet er ein einmaliges Lernumfeld. Außerdem leistet die Goethe-Universität damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit – und es wurde eine dauerhaft sichtbare Erinnerung an die Bedeutung des Klimaschutzes gepflanzt. Auch das Land Hessen lebt den Gedanken der Nachhaltigkeit. Mit dem Projekt ,CO2-neutrale Landesverwaltung‘ wollen wir mit Minderungsmaßnahmen in den Bereichen Gebäude, Beschaffung und Mobilität sowie durch Kompensation der unvermeidbaren Emissionen bis zum Jahr 2030 eine klimaneutral arbeitende Landesverwaltung erreichen“, sagte der Hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein.
„Nachhaltige Stadtentwicklung ist für alle Metropolen und Regionen der Welt eine große Aufgabe. Auch die Frankfurter Kommunalpolitik bewegt das Thema: In welcher Stadt wollen wir leben? Die Politik kann allerdings nur die Rahmenbedingungen schaffen, denn nur wenn alle Stadtbewohner gemeinsam dieses Ziel verfolgen, können die wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Bedürfnisse in eine zukunftsfähige Balance gebracht werden. Deshalb sind solche Aktionen wie die des Grünen Hörsaals so wichtig, um das Bewusstsein und die Akzeptanz für das Thema Nachhaltigkeit unter den Bürgern und Bürgerinnen zu stärken“, so Dr. Renate Sterzel, Stadträtin der Stadt Frankfurt.
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