Leberschrumpfung leberuirrhoseAm  Deutscher Lebertag am 20. November geben Experten Tipps für eine gesunde Leber

Bernadette Guiliani

Berlin (Weltexpresso) - Am 20. November findet der 23. Deutsche Lebertag unter dem Motto „total zentral: die Leber!“ statt. Damit heben die Deutsche Leberstiftung, die GASTRO-Liga e.V. und die Deutsche Leberhilfe e.V. die Rolle der Leber als Stoffwechselorgan hervor. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) e.V. ist auch in diesem Jahr Kooperationspartner des Lebertages. Expert*innen der DGVS geben anlässlich des Lebertages Tipps, damit das zentrale Stoffwechselorgan möglichst lange gesund bleibt.


Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan. Viele Menschen denken, die Leber sorge lediglich dafür, dass Giftstoffe aus dem Körper gefiltert und ausgeleitet werden. Doch sie hat so viel mehr wichtige Aufgaben: Sie filtert nicht nur Giftstoffe, sondern vor allem Nährstoffe aus dem Blut und wandelt sie um. Sie ist eine wichtige Speichereinheit, wichtig für die Regulation des Blutzuckers und spielt eine große Rolle bei der Blutgerinnung. „Wie gesund ein Lebensstil ist, kann man nicht selten auch an der Leber ablesen. Außerdem ist sie in der Lage, Krankheiten und Missstände lange zu kompensieren“, erklärt PD Dr. med. Birgit Terjung, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, GFO Kliniken Bonn und Vorstandsmitglied elect der DGVS.

Die häufigste Form der Lebererkrankungen ist die Fettleber. Aber auch virale Lebererkrankungen gehören dazu. Unbehandelt können Lebererkrankungen zu Zirrhose und Leberkrebs führen „Die Leber leidet lange still. Beschwerden in Form von Schmerzen oder einer Gelbfärbung der Augen und Haut zeigen sich in der Regel erst, wenn die Leber schon schwer geschädigt ist“, ergänzt Professor Dr. med. Heiner Wedemeyer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover und Mediensprecher der DGVS. Doch die Experten sind sich einig: Mit Prävention und Vorsorge müsse es erst gar nicht zu diesen Beschwerden kommen.

Es gibt einige Möglichkeiten, die Lebergesundheit in die eigenen Hände zu nehmen: „Ernährung und Bewegung spielen eine große Rolle für die präventive Lebergesundheit, aber auch das frühzeitige Erkennen von Lebererkrankungen“, erläutert Terjung. Seit Oktober 2021 ist das Screening auf Hepatitis-B- und -C- Viren Teil des Gesundheits-Check-up ab 35 Jahren. Beide Erkrankungen verlaufen zu Beginn beinahe völlig symptomlos, daher ist ein Screening, die einzige Möglichkeit die Krankheiten früh zu entdecken. Aber auch ein Check der Leberwerte bei Verdacht auf eine Fettlebererkrankung ist sinnvoll. Die meisten Menschen, bei denen eine Fettlebererkrankung auftritt, haben ebenfalls einen Diabetes.

Tipps für eine fitte Leber:

Verzichten Sie auf Alkohol. Er enthält nicht nur Zellgifte, sondern ist auch hochkalorisch. Das bedeutet er enthält viel Energie, die im Regelfall nicht verwendet, sondern in der Leber als Fett gespeichert wird. Achten Sie auf Ihre Ernährung, ersetzen Sie rotes Fleisch durch Fisch und Meeresfrüchte. Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, die die Leber hervorragend verarbeiten kann. Setzen Sie auf hochwertige pflanzliche Öle, wie Leinsamen- und Weizenkeimöl. Wann immer es geht: Bewegen Sie sich. Fett, auch in der Leber, kann nur dann abgebaut werden, wenn Sie mehr Kalorien verbrennen, als Sie zu sich nehmen. Für Medikamente gilt so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Auch freiverkäufliche Schmerzmittel, wie beispielsweise Paracetamol, kann zu schweren Leberschäden führen.

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Leberschrumpfung, Leberzirrhose
©Sprechzimmer.ch

Info:
Quellen:
Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Zivilisationskrankheit Fettleber NAFLD-Strategiepapier_Runder-Tisch_11.05.2022.pdf (dgvs.de), abgerufen am 17-11-2022
Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE 10 Regeln der DGE - DGE, abgerufen am 17.11.2022
Fettleber: Warum Fasten hilft: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Fettleber-Warum-Fasten-hilft-303909.html abgerufen am 09.11.2022

Weitere Info:
Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 6500 in Klinik und Forschung tätige Ärzt*innen unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle der Patienten.