Bundesbildungsministerin Johanna Wanka zieht bei der Jahresveranstaltung des Stipendien-Programms an der Goethe-Universität positive Bilanz

Hubertus von Bramnitz

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wir hatten ja über unsere Unsicherheit, das Deutschlandstipendium korrekt einschätzen zu können, schon räsoniert. Wir kennen die Feiern derjenigen, die als Förderer und Gefördeter natürlich das Ganze sehr positiv sehen. Wir kennen aber auch die Gegner, die das nicht nur als einen Tropfen auf dem heißen Stein bezeichnet, sondern auch als Trostpflaster für wenige.

 

Nun fand die angekündigte 'Jubelfeier' in Frankfurt statt und wir geben die universitäre Einschätzung weiter. Demnach ist die Bundesregierung zufrieden: Nach fünf Jahren Deutschlandstipendium ist die Zahl der Stipendiaten erneut gestiegen: Die Hochschulen konnten 2015 24.300 Studierende fördern, das sind acht Prozent mehr als noch im Vorjahr. Mit dem Deutschlandstipendium werden Studierende einkommensunabhängig mit 300 Euro im Monat unterstützt. Die eine Hälfte tragen private Förderer, die andere Hälfte der Bund. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka begrüßte bei der Jahresversammlung, die in diesem Jahr zum ersten Mal nicht in Berlin, sondern an der Goethe-Universität stattfand, gemeinsam mit Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff sowie BMBF-Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen die Hochschul- und Wirtschaftsvertreter sowie Stipendiaten und Förderer.


„Mit dem Deutschlandstipendium ist eine neue Stipendienkultur in Deutschland entstanden. Staat und Gesellschaft übernehmen gemeinsam Verantwortung für die junge Generation und die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Für Stipendiatinnen und Stipendiaten ist damit eine sichtbare Anerkennung ihrer Leistungen und für ihr gesellschaftliches Engagement verbunden“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. „Das Deutschlandstipendium hat sich in den ersten fünf Jahren sehr positiv entwickelt, immer mehr Hochschulen entdecken die Chancen, die sich damit für sie eröffnen. Wie gut die Hochschulen das Deutschlandstipendium zur Vernetzung in ihrer Region einsetzen können, lässt sich an der Goethe-Universität Frankfurt beeindruckend sehen.“

 

Auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier betonte den Nutzen des Stipendiums für alle Beteiligten: „Das Deutschlandstipendium ist eine wichtige Säule der Begabtenförderung, von der alle Seiten profitieren: Die Hochschulen können die Stipendiaten selbst aussuchen, so ihr Profil gezielt schärfen und damit attraktiver werden. Gleichzeitig findet eine Vernetzung mit den Förderern statt. Das wiederum kommt beispielsweise unterstützenden Wirtschaftsunternehmen zu Gute, die sich durch ihre Teilnahme am Deutschlandstudium frühzeitig die besten Fachkräfte von morgen sichern können. Und für die Stipendiaten liegen die Vorteile des Deutschlandstipendiums auf der Hand: Das Stipendium verschafft ihnen nicht nur ein bisschen finanzielle Freiheit, sie erhalten auch die verdiente Wertschätzung für ihre Leistung und können ebenfalls wichtige Kontakte knüpfen“, sagte Bouffier. Solche Programme seien zudem wichtig, um Vorbilder sichtbar zu machen und angemessen zu würdigen, denn: „Wir haben viele tolle und kluge junge Menschen in unserem Land, die unsere Anerkennung und Wertschätzung verdienen.“

 

Unter allen nicht-technischen Hochschulen Deutschlands hat die Goethe-Universität die meisten Deutschlandstipendiatinnen und –stipendiaten. Seit dem Start des Deutschlandstipendiums im Jahre 2011 beteiligt sich die Goethe-Uni an dem Programm. Knapp 4 Millionen Euro wurden in den letzten 5 Jahren eingeworben, insgesamt konnten 2.180 Studierende gefördert werden. Für den Jahrgang 2015/16 konnte die Uni 520 Stipendien gewinnen. 30 Prozent der neuen Stipendiaten haben einen Migrationshintergrund, 20 Prozent sind Bafög-Empfänger und 46 Prozent stammen aus einer bildungsfernen Familie. „Unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten setzen sich für ihren Studienerfolg ein, darüber hinaus aber immer auch in besonderer Weise für andere. Das Deutschlandstipendium funktioniert in Frankfurt und ist vielleicht auch ein Türöffner dafür, dass Universitäten künftig auch bei anderen Förderinstrumenten mehr Eigenverantwortung in der Auswahl der geförderten Studierenden bekommen“, sagte Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität. Sie dankte allen privaten Förderern des Stipendiums und hob auch das ideelle Förderprogramm hervor: Denn über die finanzielle Förderung hinaus können die Stipendiatinnen und Stipendiaten an einem Programm teilnehmen, für dessen Konzept die Goethe-Universität 2013 in einem bundesweiten Wettbewerb des Stifterverbandes ausgezeichnet wurde. In Projektgruppen, die von Mentoren aus Unternehmen und Stiftungen begleitet werden, widmen sich die Studierenden so unterschiedlichen Themen wie der Betreuung von Flüchtlingen oder dem Papierrecycling.

 

„Destinations – ankommen und weitergehen“: Unter diesem Motto fand am Vorabend am Campus Westend das erste vom BMBF initiierte Stipendiaten-Event statt. Weil Stipendiatinnen und Stipendiaten am besten wissen, was sie bewegt, wurde die Veranstaltung gemeinsam von geförderten Studierenden der Goethe-Universität, der Technischen Universität Darmstadt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz organisiert. Das Programm bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch interaktive Formate die Gelegenheit, sich kennenzulernen und persönliche Erfahrungen sowie Gedanken zu eigenen Projekten und Initiativen auszutauschen.

 
Foto: (c) Dirk Frank
 

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