Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnet 1. Frankfurter SchülerInnen-Kongress an der IGS Nordend

Eric Fischling

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wer weiß das noch, die Schlachten um die Hessischen Integrierten Gesamtschulen (IGS), die von der CDU in Hessen als Teufelswerk bekämpft, heute von (fast) allen liebgehabt werden.
Was Hessen angeht und den Hessischen Elternverein, der, CDUgesteuert, in den Siebziger Jahren gegen die Bildungsrevolution die Ewiggestrigen zur Abwehr ihrer Bildungsprivilegien organisieren konnte, so ist schon lange der Frieden eingekehrt, erst recht, wenn in einer Kommune nur wegen der dortigen Gesamtschule die Kinder und Jugendlichen des Ortes noch wohnortnah unterrichtet werden. Für Hessen war die Ernst-Reuter-Schule in der Nordweststadt der casus belli. Das konnte aber nicht verhindern, daß diese Gesamtschule immer größer wurde und sogar zweigeteilt dann weiterwuchs. Als dann sehr viel später als Elternbegehren sich die Gesamtschule Nordend gründen konnte, weil einfach gegen Eltern auch die CDU-Landesregierung auf Dauer nichts ausrichten konnte, war dann in der Stadt auch eine Gesamtschule, die von Anfang an unter guten Bedingungen arbeiten konnte und in genau diesem Sinne 'liebgehabt' wurde.

Nun haben sich Schüler der IGS Nordend, der Berliner evangelischen Schule Berlin Zentrum und der staatlichen Montessori Oberschule Potsdam am Donnerstag, 18. Mai, an der IGS Nordend getroffen, um im Rahmen des 1. Frankfurt SchülerInnen-Kongresses zu diskutieren, wie junge Menschen ihre Zukunft gestalten können. „Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? Was für ein schönes Motto! Die nächsten zwei Tage wird intensiv darüber debattiert, wie auch schon Schüler die Welt verändern und unser Zusammenleben verbessern können; kurz gesagt: Wie wir unsere Zukunft gestalten“, hob Oberbürgermeister Peter Feldmann bei der Eröffnung hervor. In Zeiten von Politikverdrossenheit sei das Engagement der Schüler sowie der Schulen keine Selbstverständlichkeit: Es freue ihn, dass sich die drei deutschen Changemaker-Schulen in Frankfurt zusammenfinden. Frankfurt sei mit seiner liberalen Tradition des aktiven, engagierten Bürgertums genau der richtige Ort.

Der Schulleiter der IGS-Nordend, Uwe Gehrman, erläuterte den Ablauf des Kongresses: „Alles, was in diesen beiden Tagen passiert, ist von Schülern organisiert und zielt darauf ab, dass ihr Wege entwickelt, wie ihr Euch aktiv in die Gestaltung eurer Umwelt einmischen könnt. Ich bin gespannt, ob das gelingt.“

Feldmann, Schirmherr des Kongresses, ermutigte die jungen Zuhörer: „Als Jugendlicher war ich Stadt- und Landesschulsprecher, habe für eine bessere Ausstattung unserer Schulen und die Lehrmittelfreiheit gekämpft. Hier habe ich meine politischen Wurzeln. Es lohnt sich, sich zu engagieren, Politik zu machen.“

Bei den Changemaker-Schulen handelt es sich um ein weltweites Netzwerk von Schulen, die sich dem Ziel verschrieben haben, ihren Schülern bei dem Wunsch, die eigene Umgebung, ihre Stadt, ihr Land oder gar die Welt mitzugestalten, Unterstützung zukommen zu lassen. Grundlage des zweitägigen Workshops sind die „Global Goals for Sustainable Development“ der UNO.


Foto: OB Peter Feldmann beim 1. Frankfurter SChüplerInnen-Kongreß mit dem Schulsprecher der IGS Nordend Jan Jöckel (c) Bernd Kammerer