... nachdem unsere Freiheit erfolgreich am Hindukusch verteidigt wurde?

Klaus Jürgen Schmidt

Nienburg/Weser (Weltexpresso) – NDRinfo – 05.05.2021: „Das Verteidigungsministerium plant offenbar eine umfassende Strukturreform der Bundeswehr. ...

... Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur betrifft das auch die Führungstäbe der deutschen Streitkräfte. Künftig soll es für das Ausland sowie für das Inland je ein zentrales Kommando geben. Neu geschaffen werden soll etwa der Posten eines Nationalen Befehlshabers für das Inland. Zudem sei vorgesehen, die Zahl der sogenannten Organisationsbereiche von sechs auf vier zu verringern. Ziel ist dem Bericht zufolge, die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr deutlich zu erhöhen.“




Ein Blick in die Welt, wie sie uns die „Interessenvertretung aller Menschen der Bundeswehr“ auf einer Karte aktuell präsentiert:


Rund 2900 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind derzeit an einem Dutzend Missionen im Ausland beteiligt. Die wichtigsten Einsätze im Überblick (Stand 22. April 2021):


1. Afghanistan: Im Rahmen der Mission «Resolute Support» bildet die Bundeswehr seit Januar 2015 unter anderem afghanische Soldaten aus. Das Kontingent besteht zur Zeit aus 1023 Männern und Frauen. Nach dem Sturz der radikalislamischen Taliban hatte die Nato schon Ende 2001 die «International Security Assistance Force» (Isaf) in Afghanistan stationiert, an der auch Deutschland mit bis zu 5350 Soldaten beteiligt war. 2015 folgte dann die Ausbildungsmission, 2021 folgt der komplette Abzug.

2. Kosovo: Mit derzeit 64 Männern und Frauen sichert die Bundeswehr als Teil der von der Nato geführten internationalen «KFOR»-Truppe die Unabhängigkeit des Kosovos. Deutsche Soldaten sind dort seit 1999. Südsudan: Seit 2005 nimmt die Bundeswehr an einem Einsatz der Vereinten Nationen zur Friedenssicherung im jüngsten Staat der Welt teil. Der UN-Blauhelmmission «Unmiss» gehören derzeit 11 deutsche Soldaten an.

3. Südsudan: Seit 2005 nimmt die Bundeswehr an einem Einsatz der Vereinten Nationen zur Friedenssicherung im jüngsten Staat der Welt teil. Der UN-Blauhelmmission «Unmiss» gehören derzeit 11 deutsche Soldaten an.

4. Horn von Afrika: 28 Marinesoldaten unterstützen die EU-Mission «Atalanta», die Piraten am Horn von Afrika das Handwerk legen soll. Schiffe und Flugzeuge schützen unter anderem Konvois des Welternährungsprogramms nach Somalia.

5 + 6. Mittelmeer: Um das UN-Waffenembargo gegen Libyen zu überwachen, nehmen 198 Soldaten an der Operation «Irini» teil. Ihre Ziele sind die Stabilisierung des nordafrikanischen Bürgerkriegslandes sowie die Unterstützung des UN-geführten politischen Friedensprozesses. Neben Waffenschmuggel soll die Mission auch Ölschmuggel verhindern. Zudem ist die Bundeswehr Teil der Nato-Sicherheitsoperation «Sea Guardian».

7 + 8. Mali: 941 Bundeswehrsoldaten sind derzeit Teil der UN-Mission «Minusma», die den Friedensprozess in dem westafrikanischen Land unterstützen soll. Seit Jahren sind dort islamistische Terrorgruppen aktiv. Im Rahmen der Europäischen Trainingsmission «EUTM» bildet die Bundeswehr zudem malische Streitkräfte aus. 

9. Westsahara: Beteiligung an MINURSO, eine Mission der Vereinten Nationen, die im April 1991 auf Empfehlung des UN-Generalsekretärs vom UN-Sicherheitsrat eingesetzt wurde; das Mandat umfasst die Überwachung des Waffenstillstands in der Westsahara, sowie die Durchführung eines Referendums, in dessen Rahmen zwischen einer Integration in den marokkanischen Staat und der Unabhängigkeit gewählt werden soll.

10. Syrien / Irak: Luftraumüberwachung sowie die Ausbildung von Führungskräften sind Teil des deutschen Beitrags zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Mehr als 60 Nationen sind daran beteiligt, zum deutschen Kontingent gehören 220 Soldaten.

11. Libanon / Zypern: 135 Marinesoldaten sind zur Absicherung der libanesischen Küstengewässer im «Unifil»-Einsatz. Der maritime Verband soll vor allem Waffenschmuggel in den Libanon verhindern und zur Stabilität in der Region beitragen.

12. Jemen: Beteiligung an UNMHA, eine UN-Mission zur Stabilisierung und zum Aufbau einer Regierung des Jemen, die alle politischen und religiösen Gruppen des Landes vertritt.


Und jedes Mal hat der Deutsche Bundestag zugestimmt, weil ja das Bundesverfassungsgericht die Rechte des Parlaments 1994 noch einmal gestärkt hat, indem es festlegte, dass Einsätze der Bundes-wehr, im Ausland nur auf der Grund-lage eines  Bundestagsman-dats erfolgen dürften.

Das Tolle ist: Frauen dürfen dabei sein. Bis 2001 war das undenkbar. Zwar konnten sich Frauen schon auf freiwilliger Basis im Militärmusikdienst oder im Sanitätsdienst verpflichten, doch durften sie nicht bei der kämpfenden Truppe dienen. Erst ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes im Jahr 2000 öffnete ihnen uneingeschränkt alle militärischen Laufbahnen. Inzwischen leisten fast 23.200 Soldatinnen ihren Dienst bei der Bundeswehr – Tendenz steigend. Damit sind rund zwölf Prozent der insgesamt rund 183.000 militärischen Angehörigen der Bundeswehr Frauen.



Das ist gelebte Demokratie!


Mit der neuen Strukturreform schafft es die zweite Frau an der Spitze des deutschen Verteidigungsministeriums vielleicht sogar, auch den von ihr geplanten zentralen Posten für Auslandseinsätze einer Soldat*in ... einem Soldat:_in ... oder so ähnlich ... anzuvertrauen.




Foto:
© ZDF / Bundeswehr

Info:
https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/bundeswehr-und-grundgesetz-eine-erfolgsgeschichte/
https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/einsatz-aktuell
https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/selbstverstaendnis-bundeswehr/chancengerechtigkeit-bundeswehr/frauen-bundeswehr
http://www.radiobridge.net/KJS%20Stories.html