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OFIR AKUNIS wird neuer israelischer Generalkonsul in New York

Redaktion tachles

New York (Weltexpresso) - Lange war der Posten des israelischen Generalkonsuls in New York vakant. Im März 2023 hatte der damalige Generalkonsul Asaf Zamir seinen Job hingeworfen, aus Protest gegen die geplante illiberale Justizreform, die die Regierung Netanyahu durchsetzen wollte. Dann wollte Netanyahu May Golan nach New York schicken, eine Frau, die mit radikalen bis extremistischen Äusserungen auf sich aufmerksam gemacht hatte.


Die jüdische Gemeinschaft in New York, nach Israel die grösste in der Welt, hat ihm unmissverständlich klar gemacht, dass man mit Frau Golan nichts zu tun haben wolle. Der Generalkonsul im Big Apple –eine der wichtigsten Positionen, die Israel in den USA zu vergeben hat – ist auch damit beauftragt, den Kontakt mit den amerikanischen Juden aufrechtzuerhalten und womöglich zu intensivieren. So blieb der Posten bis jetzt unbesetzt. Nun hat Netanyahu seinen Wissenschaftsminister Ofir Akunis für den Job berufen. Akunis hat als typischer «backbencher» (Hinterbänkler) angefangen, doch bald wurde er in vielen Netanyahu-Regierungen Minister, war auch mal Sprecher des Premiers. Er ist ein strammer Rechter, keine besonders auffällige oder überzeugende Figur, aber zumindest in seiner Sprache bei Weitem nicht so radikal wie May Golan. Ob Akunis sich für den Posten wirklich eignet, wird man erst erfahren, wenn er ihn antritt. Immerhin ist sein Englisch passabel. Das kann man von vielen israelischen Offiziellen nicht behaupten. Aber das allein wird ihn noch nicht zu einem guten Vertreter seines Landes in der «jüdischen Weltstadt» machen.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 16. Februar 2024