telemedizin 169Veröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes, Teil 1035

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - Der diesjährige Pflegekongress des Paritätischen Gesamtverbandes widmete sich einer der dringendsten Fragen unserer Zeit: Wie können wir Versorgungsunsicherheiten und Überlastung in der Pflege – insbesondere in der häuslichen Versorgung – nachhaltig begegnen? Unter dem Leitgedanken der „Entsäulung“ diskutierten Expert*innen am 18. November 2025 in Berlin, ob neue Rahmenbedingungen für mehr Entlastung, Chancengleichheit und Demographiefestigkeit in der Pflege sorgen können.


Die Teilnehmenden setzten sich intensiv mit der derzeitigen Aufteilung der Langzeitpflege auseinander: Die soziale Pflegeversicherung (SGB XI), das Krankenversicherungsrecht (SGB V) und die Hilfe zur Pflege (SGB XII) strukturieren die Versorgung nach wie vor in stationäre, teilstationäre und ambulante Bereiche – jeweils mit unterschiedlichen Leistungsansprüchen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sowie mit unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Leistungserbringenden. Während in der vollstationären Pflege zunehmend Bettenstilllegungen und finanzielle Belastungen sichtbar werden, bleiben die Herausforderungen wie pflegebedingte Armut, Unterversorgung und instabile Pflegearrangements in der häuslichen Pflege oftmals unentdeckt. In Fachvorträgen, Diskussionsrunden und thematischen Foren bot die Veranstaltung vielfältige Einblicke und Denkanstöße aus Praxis und Wissenschaft.

Moderiert und eröffnet wurde der Kongress von Cosima Schmitt – Freie Journalistin und Katja Kipping - Geschäftsführerin, Abteilungsleiterin Sozial- und Europapolitik des Paritätischen Gesamtverbands. In ihrem Grußwort hob Frau Kipping die bedeutende Rolle der gemeinnützigen Träger bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen im Pflegewesen hervor.

Im Anschluss wurden neue Versorgungskonzepte diskutiert, die auf eine stärkere Öffnung der Sektorengrenzen, flexiblere Versorgungsmodelle und eine stärkere Quartiersorientierung abzielen. Dabei spielte auch die Frage eine zentrale Rolle, wie die knapper werdenden personellen und finanziellen Ressourcen fair verteilt werden können.

Die Veranstaltungsdokumentation finden Sie hier

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