Eintracht Frankfurt unterliegt Bayern München mit 0:4

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Unser Titelsatz stammt von Bert Brecht und hat den wichtigen Zusatz: „Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ Die Frankfurter kämpften tapfer und völlig unerschrocken zumindest bis zum 0:2. Dann wackelte die Moral. Wer will es ihnen verdenken.

 

Aber aufgegeben hat die Eintrachtmannschaft nie. Darauf legten nach dem Spiel in der Pressekonferenz mit den Trainern beide wert. Pep Guardiola für die Münchner und Thomas Schaaf für Eintracht Frankfurt. Guardiola gab als Kompliment für den Frankfurter Kollegen als Anerkennung vor, daß die Mannschaften, die Schaaf betreut immer besonders aggressiven, also angriffslustigen Fußball spielen, weshalb auch seine Mannschaft erst einmal längere Zeit gebraucht habe, bis sie sich der ständigen Attacken erwehren konnte.

 

Das stimmt. So hatte AlexMeier gleich in der ersten Minute einen Torschuß, von dem man sich dann vorstellte, wenn der hineingegangen wäre, wie wäre es weitergelaufen? So ließen aber die Bayern die Frankfurter erst mal laufen, was auch ein Auflaufen bedeutete, denn die süddeutsche beinharte Abwehr stand einfach. Die konnte erneut Alexander Meier nicht überwinden, als er in der 41. Minute – das stand es schon 0:1 – den Freistoß vergab. Überhaupt kann man hier die Zahlen sprechen lassen. Obwohl die Frankfurter wirklich offensiv spielten, kamen am Schluß nur sechs ganze Torschüsse heraus, drei allein von Meier, während die Münchner immerhin 19 zählen konnten, unter diesen war Thomas Müller für vier Torschüsse verantwortlich, von denen er drei ins Tor bekam, also eine Siegerstatistik und ein regelrechter Hattrick, den man ansonsten auch so verkaufen täte, bei Thomas Müller allerdings gewohnt ist.

 

Was Thomas Müller nun seinerseits von seiner Mannschaft gewohnt ist, ist das Vorlegen des Balls. Absolut uneigennützig verhielten sich die Stars der Mannschaft, blitzschnell kam Frank Ribery an den Ball und legte ihn Müller in der 22. Minute zum 0:1 vor. Und dann tobten alle weiter. Wie gut Eintracht Frankfurt dawider hielt, erkennt man daran, daß das nächste Tor erst in der 64. Minute, erneut durch Müller zum 0:2 fiel. Da war dann nach einer Stunde kämpferischer Gegenwehr zwar nicht die Lust aus der Eintracht heraus, wohl aber die Luft, auf dem Feld noch etwas bewirken zu können. Wichtig dabei, daß die Fans in dem mit 51 500 Zuschauern ausverkauften Stadion in keiner Sekunde ihre Anfeuerungsrufe einstellten und schon gar nicht Unmut ob der Tore der Gegenseite äußerten. Sehr solidarisch das Publikum.

 

Es war zu offensichtlich, daß die Mannen um Spielführer Alex Meier alles taten, um mitmischen zu können, was ihnen bis zum 0:2 auch gelang. Dann allerdings war die Tür auf und das schnelle dritte Tor, erneut durch Müller in der 67. Minute besiegelte dies. Als dann in der 86. auch noch der zehn Minuten zuvor eingewechselte Xherdan Shaqiri zum 0:4 erhöhte, konnte man noch froh sein, daß die Niederlage nicht höher ausfiel. Auf jeden Fall war es sicherlich keine psychologische Kriegsführung, die Thomas Schaaf veranlaßte, Wert darauf zu legen, daß man immerhin gegen die beste Mannschaft der Welt verloren habe.

 

Daß die Niederlage nicht kräftiger ausfiel, verdanken alle Tormann Felix Wiedwald, der übrigens auch auf Eintrachtseite führt in der Zweikampfquote mit 75 Prozent. Auf der Gegenseite kommt der Dirigent des Spiels Xabi Alonso auf 74 Prozent. Überhaupt die Zahlen: Von den Ballaktionen hatten die Bayern 63 Prozent, der Eintracht bleiben 37; die Zweikampfquote geht 57 : 43 aus und selbst in der Paßquote sind die Münchner mit 85 Prozent einfach präziser als die Hessen mit 66 Prozent.

 

Trotzdem bemühen sich alle – was nicht falsch ist – dieses Spiel als Ausgangspunkt für die nächsten Spiele positiv zu sehen. Denn die werden ähnlich hart: es geht am 23. November im Auswärtsspiel gegen Mönchengladbach und dann kommt Borussia Dortmund dran. Aber nehmen wir noch mal Bertold Brecht ernst. Im Fußball ist vieles möglich. Hauptsache man kämpft!

 

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