f stalin1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 29. März 2018, Teil 17

Armando Iannucci

Los Angeles  (Weltexpresso) - Grundlage des Films, dieser unglaublichen, aber wahren Geschichte  ist die Graphic Novel von Fabien Nury und Thierry Robin  „The Death of Stalin“ und deren Fortsetzung „The Funeral“. Die Franzosen Yann Zenou und Laurent Zeitoun, Produzenten des Welterfolgs ZIEMLICH BESTE FREUNDE („Intouchables“, 2011), kauften die Rechte an beiden Werken und gingen mit dem Stoff auf Armando Iannucci zu. Im Presseheft erzählen sie über ihn: Der Drehbuchautor und Regisseur hatte die bissige Fernseh-Serie „The Thick of It“ (2005-2012) und den Oscar®-nominierten Film KABINETT AUSSER KONTROLLE („In the Loop“, 2009) geschaffen, die beide die Mechanismen der britischen Politik auseinandernehmen, sowie „Veep – Die Vizepräsidentin“ („Veep“, seit 2012), die preisgekrönte Serie über eine fiktionale Vizepräsidentin der USA und ihren Stab.

„Als wir 2013 Fabien Nurys Comics entdeckt haben, hat uns ihre Originalität beeindruckt. Wir erkannten darin das Potenzial, einen einzigartigen Film zu machen“, sagt Yann Zenou. „Sofort stand die Frage im Raum: Wer könnte bei diesem Film Regie führen? Wem könnte eine Komödie gelingen, die von einer der dunkelsten Figuren und Epochen der Weltgeschichte handelt? Da fiel uns nur ein Name ein: Armando Iannucci. Wir waren seit ,The Thick of It’ Fans seiner Arbeit, und uns war klar, dass nur er in der Lage wäre, diesen besonderen Ton zu treffen. Also kontaktierten wir ihn, ganz klassisch über seinen Manager, mit einem ersten Drehbuch und einem Brief. Glücklicherweise erhielten wir eine positive Antwort: Armando wollte einen Film über Diktatur drehen. Er war aber mitten im Dreh von ,Veep’ und fragte, ob wir ein Jahr warten könnten. Da sagten wir natürlich ja. Ganz ehrlich: Ohne ihn hätten wir den Film nicht gemacht.“ Die Redaktion


DIE LEHREN AUS DER VERGANGENHEIT

„THE DEATH OF STALIN mag vor über sechzig Jahren spielen“, , „aber er bietet einige ernüchternde Lektionen über die heutige politische Landschaft. Ich führte die ersten Gespräche über den Film vor zwei oder drei Jahren, als noch niemand Brexit oder Trump kommen sah. Damals suchte ich bewusst nach einem Thema, das mit Diktatur zu tun hatte, mit Autoritarismus und damit, wie ein Land von einer Person terrorisiert werden kann, obwohl diese noch nicht einmal charismatisch ist, sondern einfach indem sie Konzepte wie Gruppendenken ausnutzt. Ein Echo auf das, was jenseits des Films mit Trumps Wahl und dem Brexit passierte, war nicht beabsichtigt – aber es gibt dieses seltsame Echo im Film.“

„Es ist viel von falschen Narrativen die Rede, davon, wie jemand in einem Moment zum Volksfeind und im nächsten Moment rehabilitiert wird, und wie man mit verschiedener Wortwahl verschiedene Narrative entwerfen kann“, fährt Iannucci fort. „Wir leben in einem Zeitalter von falschen Narrativen, im Zeitalter des Post-Faktischen, und wenn man aus dem Film etwas mitnehmen kann, was heute gilt, dann das: Man sollte schauen, was passiert, wenn die Regierung den Informationsfluss kontrolliert und den Menschen sagt, was wahr ist oder nicht. Unabhängiger Journalismus ist notwendig, denn wenn jemand sagt: ,Ich spreche nur mit Dir, wenn Du meiner Meinung bist’, dann fühlt sich letztlich nichts mehr wahrhaftig an. Dann kannst Du ihnen glauben oder wirst eingesperrt. Ich hatte gar nicht erwartet, dass der Film ein Kommentar zur aktuellen Politik sein könnte, aber wenn es trauriger Weise so kommt, dann lasse ich die Zuschauer bei dem, was sie auf der Leinwand sehen, zu ihren eigenen Schlussfolgerungen kommen.“

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Info:
DIE BESETZUNG

Steve Buscemi (Chruschtschow)
Simon Russell Beale (Beria)
Jeffrey Tambor (Malenkow)
Michael Palin (Molotow).
Paul Whitehouse (Mikojan)
Jason Isaacs (Schukow)
Andrea Riseborough (Swetlana)
Rupert Friend (Wassili)
Paddy Considine (Andrejew)
Olga Kurylenko (Marija)
Adrian Mcloughlin (Stalin)

Abdruck aus dem Presseheft