Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 17. Januar 2013, Teil 3

 

 

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) – Eine Menge von Wiederauflagen diese Woche. Auch der amerikanische Gangsterfilm SQAD , dessen Bilder so sehr an die schwarze Serie erinnern, ist dabei. Was hatten wir uns auf diesen Film mit bekannten Schauspielern gefreut.

 

 

GANGSTER SQAD

 

Vielleicht ist deshalb die Enttäuschung so groß. Denn allein die Namen Josh Brolin als Sergeant John O'Mara, Sean Penn als bösartiger Gangsterboß Mickey Cohen, der ehrgeizige Frauenheld in Polizeidiensten Jerry Wooters, den Ryan Gosling mimt, Emma Stone als Gangsterliebchen, die sich aber mit Wooters zusammentut und so viele andere bürgen doch für einen guten Film. Und dann der Ort und die Zeit: Los Angeles 1949. Das muß doch spannend werden. Und erst mal wird es das auch.

 

Wie Mickey Cohen zur Übung auf den Sandsack eindrischt, das läßt viele Kämpfe und viel Blut erwarten. Und kaum sieht man das Gangsterliebchen mit schrägem gelockten Haar und schönem Dekolletee, weiß man, da kommt die Liebe ins Spiel, ohne die hartgesottenen Kerle eh nicht auszuhalten wären. Um was es geht? Das ist doch selbstverständlich. Um den negativen Helden Mickey Cohen, der durch betrügerische Glücksspiele und Drogen sein Geld macht, der dann mit Geld und Gewalt in dieser Stadt regiert, die zwar formal politische Führung hat, die er aber korrumpiert hat und wer nicht mitmacht, wird umgelegt. Ganz einfach.

 

Dagegen tritt eine brave Polizistentruppe an. Die Cops versprechen sich, den Augiasstall auszumisten und ihre Stadt wieder lebenswert zu machen. Das finden wir richtig, aber dann wird derart geballert und irgendwie kühl technisch diese Chose durchgezogen, daß wir so mittendrinnen nur noch dachten MÄNNERKITSCH. Und davon konnten wir uns nicht mehr frei machen. Das war alles zu oberflächlich und konstruiert, da war überhaupt kein Leben drinnen und daß einige dran glauben müssen, das gehört dazu, und natürlich sind die Überlebenden nett zu den Witwen undsoweiterundsofort.

 

Aber für uns wurde das nichts mit diesem Film, auf den wir uns – wie gesagt – gefreut hatten, was man vielleicht nicht tun sollte, weil man dann erst recht enttäuscht reagiert, weswegen wir auch nicht weiterschreiben, obwohl auch wir froh waren, als Sean Penn als Boß lebendig gefaßt wurde und vor Gericht geradestehen muß für seine Untaten. Aber den von uns spontan geprägten Ausdruck MÄNNERKISTSCH werden wir demnächst mit weiteren Beispielen der Filmkunst anfüttern.

 

 

BLANK CITY

 

Immer schwierig, wenn man ein eigenes Bild von etwas für andere als Film so transportieren möchte, das das Gefühl, der Geruch und der Geschmack für Zuschauer im Kinosessel noch ankommt. Céline Danhier ist das mit ihrer Dokumentation über das New York der 70er und frühen 80er Jahre nicht gelungen.

 

 

FLIGHT

 

Denzel Washington bürgt hier für einen Piloten, der, obwohl er von Alkohol und Drogen zugedröhnt ist, dennoch mehr als seiner Pflicht genügt und die Mehrzahl seiner Passagiere rettet. Dazu war mit einer kaputten Maschine ein waghalsiges Manöver nötig, mit dem er die Katastrophe abwendet und uns seine persönliche Geschichte der Sucht miterzählt.

 

 

MOWIE 43

 

Amerikanische Episodenkomödie mit vielen Prominenten, sehr vielen!, die dennoch nicht helfen, diesen Film aus der Teenagerschmuddelecke in Fäkalsprache ansehbar zu machen.

 

 

PLAY

Auch hier sind es Jugendliche. Wir fühlen mit den dreien, die von einer fünfköpfigen Bande Afrikanischstämmiger sich um ihre Sachen und auch ihre Würde gebracht sehen. Jugendgewalt in Göteborg ist das bedrückende Thema.

 

 

YOSSI

Eine Fortsetzung von Yossi & Jagger. Jagger ist tot und Yossi soll am Roten Meer das Leben wieder kennenlernen, wozu ihm ein neuer Mann verhilft.

 

 

FRANKENWEENIE

 

Er durfte es noch einmal tun, Tim Burton, eine Hommage an Familie Frankenstein drehen, diesmal als Puppenfilm in 3 D. Das macht er so gut, daß man sich viele Zuschauer wünscht. Und eine DVD von beiden Filmen, dem frühen Spielfilm und diesem.