Bildschirmfoto 2019 10 26 um 01.55.24"Preis der Freiheit"– ZDF-Dreiteiler über die Wendezeit vom Montag, 4. bis Mittwoch 6. November

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) - Vor 30 Jahren brachten Protestierende in der DDR die Mauer zu Fall und obwohl es verschiedene Möglichkeiten für einen Austausch des besten Zusammenlebens beider Teile Deutschlands gegeben hätte, kam es zu einer Übernahme der DDR durch Westdeutschland, weshalb wir den Begriff Wiedervereinigung nicht gerne verwenden, denn vereinigt wurde nichts. Das hätte ja beispielsweise beinhaltet, daß auch Teile der sehr fortschrittlichen Frauengesetzgebung, schulische Angebote und die sehr gute ärztliche Versorgung mit Polykliniken etc. nicht nur beibehalten, sondern auf den Westteil hätten übergreifen können. Nein, diese Chancen wurden vertan. Das Ergebnis sieht man an den gegenwärtigen politisch rechten und rechtsradikalen Auswüchsen, die in den Ländern der damaligen DDR massiver auftregten als anderswo und sicher mit der Verunsicherung der Bevölkerung zu tun haben, die sich derart Luft machen. 

Wenn das ZDF nun als  Programmhöhepunkt zum 30jährigen Jubiläum   am Montag, 4. November, Dienstag, 5. November, sowie Mittwoch, 6. November 2019, jeweils um 20.15 Uhr, den ZDF-Dreiteiler "Preis der Freiheit" ankündigt, wollen wir mal sehen, ob sich irgendetwas der oberen Problematik  im Spiel wiederfindet. Es heißt:  Das Ost-West-Drama erzählt die Geschichte dreier Schwestern in den Umbruchjahren zwischen 1987 und März 1990.

Unter der Regie von Michael Krummenacher spielen Nadja Uhl, Barbara Auer, und Nicolette Krebitz. In weiteren Rollen sind Oliver Masucci, Godehard Giese, Angela Winkler, Joachim Król, Janina Fautz, Aaron Hilmer, Michelangelo Fortuzzi, Jonathan Berlin, Thomas Thieme und viele andere zu sehen. Die Drehbücher stammen von Michael Klette, Charlotte Wetzel, Gabriela Sperl und Michael Krummenacher.

Die Mauer trennt die DDR von der BRD. Margot (Barbara Auer), Lotte (Nadja Uhl) und Silvia (Nicolette Krebitz) sind drei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Margot beobachtet als ranghohe Mitarbeiterin der Kommerziellen Koordinierung ohnmächtig, wie ihr Land auf einen Staatsbankrott zumarschiert. Ihre Behörde hat lange Zeit als kapitalistische Devisen-Beschaffungsmaschine die DDR finanziell stabilisiert. Doch jetzt muss sie sich fragen, ob die DDR – wirtschaftlich am Ende und unter dem Ansturm der aufbegehrenden Bevölkerung – zu retten ist.

Ihre Schwester Lotte (Nadja Uhl), alleinerziehende Mutter eines Teenagers, beginnt zur selben Zeit das System zu hinterfragen und engagiert sich für die Umweltbewegung in der DDR. Die jüngste Schwester Silvia (Nicolette Krebitz) gilt als tot, lebt aber mit neuer Identität im Westen. Sie hat ihre Kinder in der DDR zurücklassen müssen. Im Westen arbeitet sie daran, das DDR-Regime zu zerschlagen und ihre damals zurückgelassenen Kinder wieder für sich zu gewinnen.

Im Anschluss an den ersten Teil zeigt das ZDF am Montag, 4. November 2019, 21.55 Uhr,"Preis der Freiheit – die Dokumentation" von Florian Hartung. Die Dokumentation liefert Fakten und Hintergründe zum Dreiteiler. Im Mittelpunkt steht die Kommerzielle Koordinierung. Mit der "KoKo" hatte Staatssekretär Alexander Schalck-Golodkowski ein Schattenimperium zur Beschaffung von Devisen und westlicher Technologie geschaffen, dessen tatsächliche Ausmaße sich erst nach der Wende langsam enthüllten

Foto:
Die Schwestern Lotte Bohla (Nadja Uhl, l.), Margot Spindler (Barbara Auer, M.) und Ina Winter (Nicolette Krebitz, r.).
© ZDF/Mathias Bothor

Info:
Vorab sind alle drei Teile ab 28. Oktober 2019, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek zu sehen. Dort bleiben sie für ein Jahr verfügbar.