36. Internationales Kinderfilmfestival LUCAS im Deutschen Filmmuseum Frankfurt

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Tatsächlich wurden sie aus 440 internationalen Kinder- und Jugendfilmen herausgewählt, die 45 Filme aus 22 Ländern, die eine Woche an verschiedenen Orten in Frankfurt zu sehen sein werden, wobei Spielfilme in langer und kurzer Form sowie Dokumentationen und Animationsfilme sich die Hand reichen.

 

Das Kriterium war klar und lehnt sich auch an die noch laufende Ausstellung HELDEN im Filmmuseum an: „In den ausgewählten Filmen sehen wir häufig starke Kinder, die auf ihre Art mit einer besonderen Lebenssituation fertig werden. Ihre Suche nach einem guten Weg und die Konfrontation mit der Realität läßt niemanden unberührt zurück“, meint Festivalleiterin Petra Kappler.

 

In der Pressekonferenz wurden Ausschnitte aus einigen der 45 Filmen gezeigt, wobei FELIX, ein südafrikanischer Kinderfilm von 2013, Regie Roberta Durrant beispielhaft für die Geschichten über junge Menschen, die auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden wichtige Entscheidungen treffen müssen, steht. „Felix will Jazzmusiker werden. Gegen den Willen der Mutter kämpft er leidenschaftlich für sein Ziel. Mit den Freunden seines verstorbenen Vaters läßt der 14jährige Junge im Township von Kapstadt den Sound von damals wieder aufleben. Souverän geht Felix, frei von Herkunft und Hautfarbe, den nächsten Schritt“, sagen die, die den Film auswählten.

 

Wer aber den LUCAS erhält, das sagt dann die Jury. Es sind vier Kinder aus dem Rhein-Main-Gebiet, die sich auf eine aufregende Woche fern der Schule freuen können. Denn die Filmvorführungen beginnen oft um 9 Uhr, denn es muß ja genug Raum für einen zweiten Film sein und ausreichende Zeit für das Diskutieren. Das machen Mara, Nina und Julius sowie Lukas zusammen mit vier erwachsenen Filmexperten. Anders als die Schüler, die sich mit einer Filmkritik bewerben konnten – „Ich habe eine schlechte Kritik geschrieben“, sagte dabei die zehnjährige Mara selbstbewußt, weil ihr der Film nicht gefallen habe – und aufgrund ihrer konkreten Arbeit ausgewählt wurden, sind die vier Erwachsenen in der Jury aufgrund ihrer Funktionen. Yvonne Beckel ist Kinderfilmproduzentin, Patricia Vasapollo Leiterin des Killerprogramms im Hessischen Rundfunk, Falk Schuster Zeichner und Animationsfilmer und André F. Nebe Regisseur und Autor.

 

LUCAS ist mit seinen 36 Jahren das älteste Kinderfilmfestival der Bundesrepublik. Es lädt ein und wird eingeladen. Erstmals ist der GOLDENE SPATZ bei LUCAS zu Gast. Das ist ein Kinder-Medien-Festival aus Erfurt und Gera; das während des Festivals eine Auswahl der dortigen Gewinnerfilme zeigt. Im Herbst tourt LUCAS dann mit seinen Gewinnern in Thüringen. Außerdem stellt LUCAS beim Filmfest Hamburg vom 26. September bis 5. Oktober seine Filme vor.

 

Die 45 Filme, von denen 'nur' 30 im eigentlichen Wettbewerb laufen, sind so viele, daß wir auf die Webseite verweisen müssen, bzw. in einem zweiten Artikel die umfängliche Information der Pressemitteilung weitergeben. Es gibt den Wettbewerb LANGFILM, der mit 7 500 Euro dotiert ist. Um diesen bewerben sich acht Filme. Zwei der Filme sind aus Afrika, einer aus dem Iran, zwei aus Holland und einer sowie der französische Animationsfilm MEINE MUTTER IST IN AMERIKA UND HAT BUFFALO BILL GETROFFEN. Dazu gibt es erstmals einen Beitrag aus Kroatien. Kein deutscher Kinderfilm dabei? Außer Konkurrenz laufen drei Filme, darunter der österreichische Film DAS PFERD AUF DEM BALKON, wo Nora Tschirner und der nur den Älteren noch bekannte Schauspieler Ernst Stankovski zu sehen ist.

 

Es gibt den Wettbewerb KURZFILM, in dem sechs Kurzspielfilme und acht Kurzanimationen zu sehen sind und für den besten 3 000 Euro zu gewinnen sind. Es gibt zum zweiten Mal einen eigenen JUGENDFILMPREIS, der mit 1000 Euro dotiert ist, weitere 1000 gehen an den Darstellerpreis. Für den Jugendfilmpreis gibt es eine eigene Jury, also andere als oben, die zudem eine reine Jugendjury von 13- bis 15Jährigen ist.

 

Die Filme laufen in Frankfurt im deutschen Filmmuseum und dem Cinestar Metropolis, aber sind erneut auch in Offenbach im dortigen Cinemaxx zu sehen.

 

www.lucasfilmfestival.de