mama2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom Donnerstag, 25. Mai 2023, Teil 3

Redaktion

Paris (Weltexpresso) - 
Wie reagierten Sie, als Sie erfuhren, dass Éric Lavaine eine Fortsetzung von WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA plante?

Ich war nicht sehr überrascht, da der erste Teil gut funktioniert hatte, obwohl ich anfangs nicht genau wusste, wohin Éric seine Figuren führen würde. Aber als mir klar wurde, dass die Mutter zu der Tochter zurückkehrt, mit der sie sich am wenigsten versteht, fand ich die Situation sehr lustig. Dadurch ergab sich ein zusätzlicher Blickwinkel, den ich gerne spielen wollte.


Hat es Ihnen Spaß gemacht, wieder in die Rolle der Carole zu schlüpfen?

Es hat mir Spaß gemacht, die kleine Gruppe und diese Komödienwelt wiederzusehen: Éric ist ein großartiger Dialogschreiber, der viel von Situationskomik versteht, ohne dass diese jemals übertrieben wirkt. Er spielt mit der Absurdität von Alltagssituationen, die uns zum Lachen bringen.


Hat sich Carole seit dem Vorgängerfilm weiterentwickelt?

Carole war zu Beginn des ersten Teils ziemlich abscheulich, was aber gut war, auch wenn sie am Ende wieder klein beigab. In diesem zweiten Teil erträgt sie und schluckt allen Ärger herunter, wobei sie sich Sorgen macht, dass ihre Mutter bei ihr Wurzeln schlägt, zeigt sie trotzdem viel Geduld. Sie ist sehr engagiert in ihrem Job und hat nie Zeit: Sie ist eine Figur, in der sich viele Frauen von heute wiedererkennen werden.


Wie nimmt sie die Nachricht von der Ankunft ihrer Mutter auf?

Ich glaube, jede Tochter würde sich schuldig fühlen, wenn sie ihre Mutter nicht Zuhause aufnehmen würde! Aber Carole gibt sich Mühe: Éric wollte, dass meine Figur mehr Sanftmut und Großzügigkeit entwickelt. Und tatsächlich merkt man, dass sie im Vergleich zum ersten Teil Wasser in den Wein geschüttet hat.


Wie steht es um ihre Ehe?

Carole und Alain beginnen eine Therapie bei einem Sexualtherapeuten, die nicht viel bringt und Carole zur Verzweiflung treibt. Aber auch hier merkt man, dass sie sich anstrengen will. Sie und Alain sind ein ziemlich ungleiches Paar, bei dem man das Gefühl hat, dass es jeden Moment auseinanderbrechen kann, es aber auf jeden Fall verhindern will. Ich denke, das liegt daran, dass Alain Carole so liebt wie sie ist, was in einer Komödie eher selten vorkommt, und dass sie von seinen Bemühungen berührt ist. Zwischen ihnen gibt es viel Zärtlichkeit, ihre Beziehung ist atypisch und rührend zugleich.


Wie steht es mit ihrem Bruder?

Nicolas verkörpert den feigen und egoistischen Bruder, der über den Dingen schwebt, dabei aber im Grunde sympathisch bleibt. Philippe Lefebvre spielt diese Figur zutiefst authentisch, mit viel Humor und Zärtlichkeit für seine Schwester. Natürlich zieht er sie ständig wegen ihrer berüchtigten Küche auf, aber ohne aggressiv zu sein. Im Grunde genommen sind alle Charaktere dieser Familie in ihrer Unbeholfenheit liebenswert, so dass man sich leicht mit ihnen identifizieren kann.


Carole wiederholt gegenüber ihrer Mutter oft „C‘est chez moi“(„es ist mein Zuhause“), als ob sie das Bedürfnis hätte, es zu bestätigen...

Sie spürt, wie sie von ihr erdrückt wird, und begreift, dass sie nicht bereit ist, sofort wieder zu gehen. Da sie es nicht wagt, ihre Mama aus dem Haus zu werfen und ihr offen die Meinung zu sagen, ist dies ihre Art, sie daran zu erinnern, dass sie hier zu Hause ist. Jacqueline ist das jedoch ziemlich egal und sie schlägt Wurzeln! (lacht)


Erzählen Sie mir von dem Wiedersehen mit Ihren Partnern.


Es war wie mit Leuten, mit denen man im Sommer ein Ferienhaus mietet und die man den Rest des Jahres nie sieht. Josiane hatte bereits zweimal meine Mutter gespielt, in MAMMA ANTE PORTAS und im ersten Teil: Sie ist eine sehr natürliche Schauspielerin, mit der man ganz einfach umgehen kann. Am Ende hatte ich ein wenig das Gefühl, Familienmitglieder wiederzusehen, die ich am Vortag verlassen hatte.

Foto:

©Verleih

Info:
STAB

Regie und Drehbuch ÉRIC LAVAINE
Produzent VINCENT ROGET

BESETZUNG
Jacqueline JOSIANE BALASKO
Carole MATHILDE SEIGNER
Alain JÉRÔME COMMANDEUR
Nicolas PHILIPPE LEFEBVRE
Jean DIDIER FLAMAND
Mamoune LINE RENAUD
Lech JEAN-FRANCOIS CAYREY
Produktionsland / -jahr: FRANKREICH 2021
Länge: 89 MINUTEN
Tonformat: Dolby 5.1
Bildformat: 1:1,85 (4k)