 Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 30. Oktober 2025, Teil 9
Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 30. Oktober 2025, Teil 9Redaktion
Paris (Weltexpresso) - Ein Projekt, geboren aus einem gemeinsamen Wunsch: Das Projekt ist entstanden, weil Caleb Landry Jones und ich noch einmal zusammenarbeiten wollten. Während wir DogMan drehten, fragte ich ihn, was er nach dem Film gerne machen würde. Wir unterhielten uns über klassische Figuren, insbesondere die Monster, und entdeckten unsere beiderseitige Begeisterung für Dracula. Also nahm ich mir den Roman noch einmal vor, was meinen Wunsch, dieses Projekt in Angriff zu nehmen, nur weiter verstärkte. Das Buch ist im Kern eine Liebesgeschichte, aber zur Zeit der Veröffentlichung waren die Leser mehr von der fantastischen und blutrünstigen Dimension fasziniert. Mit der Zeit entwickelte sich die Figur zu einem monströsen Mythos. Doch ich nahm vor allem die Liebesgeschichte wahr. Die Geschichte eines Mannes, der es vermochte, 400 Jahre zu warten, um die Frau wiederzusehen, die er liebt und die ihm von Gott genommen wurde. Ich wollte unbedingt das Drehbuch dazu verfassen, ursprünglich ohne die Absicht, Regie zu führen. Nach einer Weile war ich aber so begeistert von dem Skript, dass ich beschloss, doch auch die Regie zu übernehmen.
Charismatisch und menschlich
Graf Dracula verfügt von Anfang an über eine echte Aura: Er ist der Prinz der Region. Trotz seiner Jugend folgen ihm die Leute in die Schlacht, weil er ein echter Anführer ist. Ich wollte vermitteln, dass er dem Krieg nicht viel abgewinnen kann. Er kämpft zwar im Namen Gottes, würde aber lieber bei seiner Frau bleiben. Dracula formuliert sogar die Frage: “Es wird eine blutige Schlacht werden, ist das Gottes Wille?" Es entzieht sich ihm, warum er so viel Blut vergießen und töten muss, aber er tut es im Namen Gottes. Als er aus dem Krieg zurückkehrt, fühlt er sich verständlicherweise betrogen. Im Roman transformiert sich sein Körper in eine Fledermaus oder in grünen Rauch. Aber ich war der Auffassung, dass ihn diese übernatürlichen Kräfte nicht interessanter machten. Ich wollte keine Figur mit Superkräften nach amerikanischem Vorbild. Wenn, dann sollten seine Fähigkeiten plausibel bleiben. Da er nirgendwo hingehen kann, benutzt er ein Parfüm, um junge Frauen anzulocken. Dracula erinnerte mich auch an den exzentrischen Zeitungsmagnaten William Randolph Hearst, da seine Figur ähnlich dramatisiert wirkt. Wie Hearst, der ein Schloss und sogar einen Zoo sein Eigen nannte, ist mein Dracula ein Ästhet, der die schönen Dinge, seidige Stoffe, Schmuck und Reisen liebt. Man kann ein leidenschaftlicher Liebhaber sein, ohne darüber zwingend unglücklich zu werden. Meine Inspiration tendierte eher in Richtung Dandy-Ästhetik als Nosferatu. Ich war nur bedingt an der dunklen Seite der Figur interessiert.
Zeitlose Werte
Ich wollte die wesentlichen Prinzipien aufgreifen, die uns als Menschen prägen: die Liebe, aber auch andere, die mitunter ein wenig ins Hintertreffen geraten, wie Respekt,
Freundschaft, das Bedürfnis zu teilen, Gemeinwohl, Beharrlichkeit und Gerechtigkeit. Natürlich werden wir nie Perfektion erreichen, aber es ist ein steter Kampf. Heutzutage hat das Geld all diese Werte zunichte gemacht. Was mich beim erneuten Lesen des Romans erstaunte, ist die Verwirrung, die man durchaus empfinden könnte: Man weiß, dass der Protagonist nur am Leben bleibt, um seine Frau zu finden, aber derweil lebt er mit drei Nymphen in seinem Schloss. Nach der Ankunft in London verführt er sogleich Minas beste Freundin. Wie kann er das miteinander vereinbaren? Es war mir wichtig, seine Gefühle deutlicher herauszuarbeiten.
Ein Vampir in Paris?
Der Roman hatte ein Problem: Als der Priester sich auf die Suche nach Dracula macht, muss er, um England zu erreichen, ein Schiff und dann einen Zug nehmen. Es gab darüber hinaus eine Menge logistischer Probleme, unter denen die Erzählung litt. Wenn man die Handlung hingegen auf den Kontinent verlegt, kann Dracula reiten, und die anderen können ihn mit dem Zug verfolgen. Das war viel logischer und kohärenter. Den Engländern machte es nichts aus, Les Misérables in ein Musical zu verwandeln, warum sollte es sie also kümmern, wenn man Dracula nach Paris verpflanzt? (lacht)
Was mich noch interessierte, war das Datum des 14. Juli 1889: Das ist der hundertste Jahrestag der Revolution, und Paris feiert. Die Lebenswege aller Figuren kreuzen sich, was in unglaublicher Aufregung und Dynamik gipfelt. Dieser Kontext könnte auch erklären, warum ein Vampir in Paris unbemerkt bleiben konnte. Polizei und Bevölkerung waren schlichtweg mit anderen Dingen beschäftigt. Mir gefiel dieser Aufbau, der sich wie eine Symphonie anfühlte, die in einem Höhepunkt gipfelt: Mina verschwindet, Dracula taucht auf und der Priester weiß nicht, wo er suchen soll. Diese Energie hat mir sehr gefallen. Denjenigen, die meine Filmografie kennen, wird nicht entgangen sein, dass ich Paris liebe!
Ein amüsantes Gespann
Aus dramaturgischen Gründen brauchte ich eine Figur, die Informationen preisgibt, und eine zweite, die sich das anhört, damit der Zuschauer versteht, worum es geht. Die Dynamik zwischen diesen beiden macht sie zu Komplizen. Von da an wollte ich den Schwerpunkt weg von diesen Figuren, die im Roman tatsächlich existieren, hin zu mehr Humor verlagern. Die Geschichte ist emotional ausgesprochen stark. Ich dachte daher, dass es nützlich sein könnte, sie etwas aufzulockern. Die erste Figur ist ein Arzt, der von einem Phänomen überwältigt wird, das nichts mit der Wissenschaft zu tun hat. Die zweite Figur ist ein Priester, der unscheinbar wirkt, sich aber als Vortänzer entpuppt! Für mich ist der Arzt eine Art bretonischer Spaniel, der keine Ahnung hat, während der Geistliche sowas wie ein Foxterrier ist, der einfach nicht aufgibt. Ich fand es amüsant, dass der rationale Arzt den Priester um Hilfe bittet, in einer Zeit, in der die Wissenschaft in aller Munde ist.
Die Inkarnation von Dracula
Dies ist der zweite Film, den ich mit Caleb gedreht habe. Wir stehen uns sehr nahe, kennen uns gut und vertrauen einander. Für ihn war es wichtig, die Stimme und den Akzent der Figur zu finden. Er brauchte Bezugspunkte, an denen er seine Vorstellung festmachen konnte. Die Stimme, aber auch die Zeichnung der Figur, der lila Anzug, die hochhackigen Schuhe, um ihm dieses übergroße Aussehen zu geben, haben ihm dabei geholfen. Caleb arbeitete mit einem rumänischen Coach zusammen und fand nach mehreren Versuchen schließlich seine Stimme. Ab diesem Punkt hat sich alles andere von selbst ergeben. Er probierte die Kostüme zum ersten Mal an und die Körpersprache stellte sich spontan ein, dieses Dandy-Gefühl, mit den langsamen Bewegungen.
Mithilfe des Make-ups hat es Caleb dann auf das nächste Level gebracht. Ich erinnere mich an einen Tag während der Vorbereitungen, als er sich um vier Uhr morgens schminken ließ, das Kostüm anzog und schreiend in die Menge rannte! Sobald er seine Stimme gefunden hatte, legte er sie für den Rest der Dreharbeiten nicht mehr ab. Caleb drückte sich nur noch mit diesem rumänischen Akzent aus, selbst wenn wir abends zusammen aßen.
Zwei Enthüllungen
Es war Caleb, der mir Zoë Bleu für die Rolle der Mina vorschlug, weil er sie singen gehört hatte. Später stellte ich fest, dass sie die Tochter von Rosanna Arquette ist, und dass ich sie gesehen hatte, als sie drei Tage alt war! Ein Kreis schloss sich, da ich mit ihrer Mutter Im Rausch der Tiefe drehte, als sie im selben Alter war wie Zoë jetzt. Ich bin nach New York geflogen, um sie zu treffen. Sie hatte nur wenig Filmerfahrung, aber man sah es ihr in keinem Moment an. Zoë performte tadellos. Wir haben wie verrückt gearbeitet und dann alle Szenen mit Caleb geprobt, damit sie ihren Text in- und auswendig konnte. Ich bevorzuge es, die Schauspieler schon vor dem Dreh mit Text zu füttern und auch die Bewegungsabläufe bereits zu proben. Wenn man erst einmal am Set ist, dann ist man durch die technischen Herausforderungen und die knappe Zeit befangen.
Für die Besetzung der Maria hatte ich mir Testvideos angeschaut und war sehr angetan von Matilda De Angelis leicht brüchiger Stimme. Als ich sie traf, hat mich sofort angesprochen,dass Matilda mit größter Aufmerksamkeit zuhörte und agierte, ohne den Anschein zu erwecken, etwas Besonderes zu tun. Mir wurde klar, dass dies ein Kennzeichen besonders guter Schauspieler ist. Ich fragte Matilda, ob sie sich der Schwierigkeit der Rolle bewusst sei, und sie antwortete: "Ja, ich glaube, es wird eine Herausforderung". Ihre Klarheit hat mich sehr beruhigt. In dem Film muss sie weinen, lachen und schreien, während sie gegen einen zweifachen Oscar®-Preisträger anspielt. Matilda stand unter großem Druck, zumal sie zwei Filme gleichzeitig drehte, meinen und Mario Martones Fuori, der dieses Jahr in Cannes für die Goldene Palme nominiert wurde.
Zwei Stradivari
Ich habe Guillaume de Tonquédec bereits in vielen Rollen gesehen, und er beherrscht seine Kunst perfekt. Guillaume wechselt nahtlos von Film zu Theater und gehört zu den
Schauspielern, die Meister ihres Handwerks sind. Christoph Waltz hatte ich sofort für die Rolle des Priesters im Kopf, ohne zu wissen, ob er annehmen würde. Ich habe für ihn eine frühe Vorführung von DogMan organisiert, weil ich weiß, dass bei den großen Schauspielern die Mitspieler das Entscheidende sind. Als er Caleb sah, sagte er sofort zu, noch bevor er das Drehbuch gelesen hatte.
Guillaume und Christoph sind beide sehr präzise und wollen sich immer verbessern. Ich bin offen für Schauspieler, die mich bitten, eine weitere Einstellung zu drehen. Sie sollen das Gefühl haben, dass ihnen das Set zur Verfügung steht und sie die nötige Ruhe haben, um sich auszudrücken. Christoph nahm sich Zeit, um seine Stimme und seine Gesten zu platzieren. Beim dritten oder vierten Take war er schon warmgespielt. Ich konnte ihn dann bitten, sich von einem Element des ersten oder zweiten Takes inspirieren zu lassen.
Manchmal drehten wir bis zu 20 Takes, weil er die Intensität immer weiter steigerte. Mitunter haben wir fünf oder sechs Takes lang eine Stimmung erforscht, dann eine andere für weitere 5-6 Takes. Das ist besonders wichtig, denn dadurch hat man anschließend beim Schnitt eine unglaubliche Menge an Material zur Verfügung und kann die Szene nach Belieben verfeinern.
Ein edler Kampf
Ich habe die einzige gemeinsame Szene von Caleb und Christoph am Ende des Films platziert. Sie waren beide versessen auf diese Konfrontation. Schauspieler ihres Kalibers gehen bis an die Grenzen ihrer Fähigkeiten und loten die Möglichkeiten der Rollen vollkommen aus. Sie versuchen nie, sich gegenseitig zu destabilisieren. Ich habe aber auch schon Darsteller erlebt, die versuchen ihre Partner aufs Glatteis zu führen und dabei nicht alles geben. Das ist jedoch bei guten Schauspielern nicht der Fall. Bei ihnen gibt es einen edlen Wettkampf. Caleb und Christoph waren in dieser Szene außergewöhnlich.
In erster Linie Kreativität
Ich arbeitete erneut mit dem wundervollen Patrice Garcia zusammen, der schon an Das fünfte Element mitgewirkt hatte und der eigentliche Schöpfer von Arthur und die Minimoys ist. Bei diesem Projekt haben wir unsere Kooperation bereits sehr früh begonnen, in einer Phase, die ich immer sehr genieße, weil man nur zu zweit ist und sich alles nur um Kreativität dreht. Man denkt noch nicht darüber nach, ob ein Vorschlag realisierbar ist oder wie viel er kosten würde. Alle drei, vier Tage schickte mir Patrice neue Zeichnungen. Ich reagierte auf seine Vorschläge und wir tasteten uns langsam voran. Bis er mir eines Tages die Zeichnung von Dracula schickte, die alles ins Rollen brachte. Dank dieses Ausgangspunkts konnte ich die romanhafte Seite der Figur, den Aspekt des verfluchten Künstlers, seine Kostüme und sogar die Schauplätze, an denen sich die Figur weiterentwickeln würde, vor meinem inneren Auge erkennen. Patrice hat sich dann die Schlösser ausgedacht und sich Draculas Helm in Form eines Drachens vorgestellt!
Funktionale Kulissen, ästhetisch herausragend
Ich arbeite seit über zwanzig Jahren mit Szenenbildner Hugues Tissandier zusammen. Wir kennen uns mittlerweile sehr gut. Ich wusste, dass er sich in der Ära, in der unser Film spielt, pudelwohl fühlen würde, zumal wir schon bei Adèle und die Geheimnisse des Pharaos kooperiert hatten. Ich begann, im Internet zu recherchieren und gab ihm dann etwa fünfzig Referenzen für Zeichnungen, Gemälde und Grafiken. Er hat die Epochen und Länder gründlich dokumentiert, um anschließend ein Moodboard zu erstellen. Für Draculas Schloss wollte ich eine fantastische barocke Architektur, aber ohne Übertreibungen, damit es glaubwürdig blieb. Hugues schlug mir Kulissen in Gold- und Kupfertönen vor, was mich wirklich überraschte. Ich dachte zuerst, wir sollten uns eher an die Klassik halten, aber er überzeugte mich.
Mit Hugues gibt es zwei wichtige Phasen: erstens die Form des Bühnenbilds, anhand derer ich meine Inszenierung projiziere, die Perspektiven überprüfe und unter Umständen feststelle, dass die Decken zu niedrig sind. Wir bauen dann Styropormodelle sowie maßstabsgetreue Figuren und benutzen ein Periskop, mit dessen Hilfe ich Hugues genaue Angaben machen kann. Danach legen wir fest, welche Wände entfernt werden müssen, damit ich meine Kamera platzieren und die Inszenierung umsetzen kann. Schließlich geht es um Materialien und Farben. An diesem Punkt wird es deutlich künstlerischer: Es gilt Stoffe und Dekoration auszuwählen und die Patina festzulegen.
Bei diesem Dreh verwendeten wir eine Mischung aus realen Motiven und Studiokulissen. Das Hôtel de la Marine am Place de la Concorde hat uns zum Beispiel drei wesentliche Sets zur Verfügung gestellt: die Szene in Versailles, Marias Hochzeitszimmer sowie Draculas Hotelzimmer in Paris. Draculas Schlosszimmer hingegen wurde im Studio errichtet. Die Apotheke des Arztes ist eine Mischung aus Hôtel-Dieu und Studio. Wir haben auch im Intercontinental in Opéra gedreht, das meiner Meinung nach über den schönsten Ballsaal Frankreichs verfügt.
Eine Fülle an Kostümen
Corinne Bruand, die 2.000 Kostüme für den Film entworfen hat, war zuvor die Assistentin einer Kostümbildnerin, mit der ich lange zusammengearbeitet habe und die wiederum Assistentin meiner Kostümbildnerin bei Johanna von Orleans war! Man könnte sagen, sie ist meine Kostümbildnerin in der dritten Generation! (Lacht) Zuerst hat sie die Figuren genau studiert, um dann Moodboards mit verschiedenen Stoffen und Materialien zu erstellen. Dabei suchte sie nach Farbtrends für die Hauptfiguren. Dracula und Elisabeta sind in Violett gehalten, eine Entscheidung, die ich auf Basis der Zeichnungen von Patrice Garcia getroffen habe. Mina wird in blasses Blau getaucht, die Vampirin Maria wiederum in Burgunderrot. Ich wollte, dass der Priester aus Bayern kommt, und ließ Christoph Waltz anfangs sogar Lederhosen und einen Hut mit Fasanenfedern anprobieren! Am Ende entschieden wir uns für eine schlichtere Variante. Aber der Stil der Tunika, die er gegen Schluss trägt, ist ein traditioneller bayerischer Schnitt aus dem späten 19. Jahrhundert. Wir haben uns auch viele Gedanken gemacht über den Inhalt seines Koffers, in dem sich alles befindet, was man im Kampf gegen Vampire braucht. Die Gestaltung des Kofferinneren nahm Wochen in Anspruch.
Die Zusammenarbeit mit Danny Elfman
Ich hatte das Gefühl, dass Danny Elfmans musikalische Welt perfekt zu dem Film passen würde. Als ich mit ihm Kontakt aufnahm, berichtete er mir, dass er davon träumt, einen Dracula-Soundtrack zu gestalten, dass er aber bereits drei Projekte abgelehnt hat. Lustigerweise ist er mit Bridget Fonda verheiratet, mit der ich mich sehr gut verstehe, weil sie in Kiss of the Dragon mitgespielt hat, einem von mir produzierten Film. In kürzester Zeit entstand zwischen uns eine fast familiäre Atmosphäre.
Danny kam zu den Dreharbeiten, um in den Film einzutauchen, aber die Zeit danach war für mich etwas schwierig, da er wieder in seiner eigenen Welt verschwand und nur wenig kommunizierte. Dann schickte uns er uns eines Tages, während wir im Schnitt saßen, das Thema der ersten Szene: Ich bekam sofort eine Gänsehaut! Danny hatte die Stimmung des Films genau verstanden. Schon beim ersten Versuch traf er den richtigen Ton und fand die ideale Klangfarbe. Wir haben dann einige Anpassungen vorgenommen und wie alle großen Komponisten war er offen für Anregungen, ohne sich jemals beleidigt zu fühlen. Nur mit der Tanzsequenz in den Höfen Europas tat er sich etwas schwer, weil ich zuerst ein Stück von Billie Eilish benutzt hatte und wir eine Weile brauchten, um dieses zu vergessen.
Im Verborgenen, aber unverzichtbar
Ich habe meine ersten Filme mit sehr wenig Geld realisiert. Deswegen achte ich heutzutage genau darauf, dass wir unser Investment auf der Leinwand wiederfinden und nirgendwo sonst. Ich konnte mich glücklich schätzen, Hunderte von Tänzern und Statisten mobilisieren zu können, die zwar im Schatten blieben, aber eine Hingabe an den Tag legten, die mir Kraft verlieh. Sie bevölkerten alle Massenszenen, an den Höfen Europas, im Kloster und auf dem Jahrmarkt in Paris. Ihnen ist es zu verdanken, dass diese Momente im Film so überzeugen. Darüber hinaus hatte ich das Vergnügen, mit einigen der besten Techniker der Welt zu kooperieren, sei es beim Ton, bei der Mischung oder bei der Farbkorrektur. Der Kolorist, ein Franzose, der in den USA lebt, ist regelmäßig für Martin Scorsese, Quentin Tarantino und Steven Spielberg unterwegs. Er hat die Fähigkeit, die Wahrnehmung eines Films zu verändern. Ich habe mich sehr gefreut, mit ihm an DRACULA – DIE AUFERSTEHUNG arbeiten zu können. Der Waffenschmied, der die Rüstungen der Soldaten entworfen hat, hat bereits vor 25 Jahren an Johanna von Orleans mitgewirkt. Es war mir eine wahre Freude, wieder mit ihm zu kooperieren!
Mehr gibt es nicht zu sagen. Ein großes Dankeschön geht an alle Statisten und die Arbeiter, die im Schatten des Films wirken, denn erst durch sie erhält DRACULA – DIE
AUFERSTEHUNG seine wahre Dimension!
Foto:
©Verleih
Info:
Dracula – Die Auferstehung (2025)
Filmlänge: ca. 129 Min.
Regie: Luc Besson
Drehbuch: Luc Besson
basierend auf dem Roman Dracula (1897) von Bram Stoker
Darsteller: Caleb Landry Jones, Christoph Waltz, Zoë Bleu, Matilda De Angelis, Ewens Abid, David Shields, Guillaume de Tonquédec, Raphael Luce u.a.
FSK: ab 12 Jahren
Abdruck aus dem Presseheft
 
											